Hallo miteinander,
hier wurde ziemlich viel zum Thema „Probleme mit der PanAm“ berichtet .Von „nicht mehr angesprungen“ bis „Navi geht nicht, stürzt ab“ usw. Ich vermute auch, dass überwiegend die schreiben, die die Probleme haben. Man will es sich von der Seele schreiben und erhofft sich Tips und Hilfe.
Seit heute bin ich der Meinung, dass ich eine qualifizierte Aussage zum Thema „Zuverlässigkeit“ beisteuern kann.
Ich habe die RA1250S seit 4. Juli 2022, bin Anfang September, nach der 1600er-Inspektion (bei 1800), vom Süden Deutschlands über die Schweiz (San Bernardino) nach Italien gefahren, um von dort mit der Fähre nach Korsika überzusetzen.
Dort bin ich ca 3.500km (insgesamt 4.500 mit An- und Heimreise über die Dolomiten) auf 50% drittklassigen Straßen (Dxxx, wer sich auskennt) und ungefähr 45% auf zweitklassigen (Dxx) und demnach 5% auf Txx gefahren(wie ne super gut ausgebaute, zum Teil dreispurige Landstrasse). Ich bin sportlich unterwegs gewesen und bin in der oben beschriebenen Struktur am Tag im Schnitt 260 km (bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 50km/h) gefahren. Die Erfahrenen unter uns wissen, das sind z. T. Straßen, bei denen du über den 3. Gang nicht hinauskommst. Und wer schon mal in Korsika war, weiß, dass die in der Regel keine geraden Straßen bauen können ;-). Eine mitfahrende GS hat an einem Tag bei 264 km und 6 reinen Fahrstunden 10240 Schaltvorgänge und ca. 7.000 Richtungsänderungen (Kurven) registriert.
Langer Rede, kurzer Sinn:
-die PanAm kann locker mithalten, auch bin ich nicht erschöpfter nach einem solchen Fahrtag, als mit meinem EX-Bike (GS)
-Spritverbrauch ist ca. 1 Liter mehr auf 100km wie bei der mitgefahrenen (aktuellen) Standard-GS
-Auswahl der Fahrmodi funktionieren (im Gegensatz zur GS) auch während der Fahrt und lassen sich dem jeweiligen Fahrbahnbelag perfekt anpassen
-heute Vormittag um 8.00 Uhr in den Dolomiten (Arabba) losgefahren und ab Brixen Autobahn und nach 467 km und 4.45 Stunden Fahrzeit (mit 50km Dauerregen) sicher zuhause angekommen.
-keine Probleme mit dem Motorrad, keine Fehlercodes, auch sprang sie immer an (sollte man eigentlich als normal empfinden)
Das einzig Negative: Das Navi. Es ist, vorsichtig formuliert, eine Unverschämtheit, so etwas dem Kunden in ein ansonsten fertiges Motorrad zu präsentieren. Von Tourabbrüchen über Totalabstürzen der App bis hin zu fehlender Kartendarstellung bei schlechtem Empfang trotz der aufs Handy heruntergeladenen Karten war alles dabei. Täglich. Das Ding wird zwar nur minimal besser von update zu update, aber es reicht nicht. Fazit für mich: es wird ein externes Gerät angebaut(Tips hierzu werden gerne entgegengenommen, bitte alle ausser Garmin, ich hasse Basecamp).
Ich würde nach dieser Tour das Motorrad uneingeschränkt empfehlen (bis auf das Shice-Navi ;-) ),
Grüße,
Wolfiwolf