Hallo Jo der 1.

das ganze Gezeter ist mir nun schon 2 mal passiert. Da ich das Motorradfahren nur als reines Luxushobby betreibe habe ich auf diese kleinen Fehler überhaupt keinen Bock. Frei nach dem Motto " Aufsteigen und losfahren. Mich ärgert das ungemein und stößt bei mir auf Inakzeptanz. Das Vertrauen in die Maschine ist natürlich verschwunden. Ich bin nun mehr knapp 15 Jahre auf HD unterwegs davor fast 2 Jahrzente auf BMW. Da gab es nicht einen Ausfall. Ich bin was das angeht auch konsequent. Sollte ich diese Woche nicht eine sichere Lösung präsentiert bekommen das werde ich das Lager auf etwas Zuverlässiges wechseln. Ende Punkt Aus

Deswegen ist bei mir auch bei Modellen Schluss, die noch Bowdenzugbetätigte Drosselklappen haben. Wer halt partout immer das Neueste vorzeigen muss, muss schon ein gesundes Gottvertrauen mitbringen. Alle anderen sagen sich lieber mit gesundem Menschenverstand, dass ein Potentiometer - Gasgriff mit Übersteuerung durch das Motorsteuergerät auf eine Schrittstellmotor - Drosselklappe, die nach der durchgängigen Globalisierungslogik billiger   sein sollen als zwei simple Seilzüge, wohl gleichzeitig kaum zuverlässiger sein können. Da verstehe ich bei einem System (fällt bei Harley im Schnitt alle 30 tkm aus, welch Wunder  ), dem ich mein Leben anvertraue, keinen Spaß und vertraue lieber den Seilzügen. Wenn die reißen (was seit den 90er praktisch überhaupt nicht mehr vorkommt), zieht die Drosselklappenfeder die Drosselklappe einfach zu. Das komplexe billigst zusammengeramschte elektronische System dreht wie hier z.B. bei extremer Schräglage urplötzlich hoch und katapultiert mich lediglich in die Botanik, aber nur, wenn mein Schutzengel gerade hinter mir herfliegt. Manchmal fasse ich nicht, dass Leute, die einen Intellekt haben, der den Kauf einer Harley ermöglicht, nicht in der Lage sein sollen, sich solche Zusammenhänge klarzumachen. Seit Jahrzehnten bedeutet Modernisierung immer auch Kosteneinsparungen. Das müsste diesen Leuten doch von ihrem Beruf her bekannt sein. Vor allem: wenn ich ein so schlechter Motorradfahrer bin, dass ich bei einer Harley eine Traktionskontrolle haben will, sollte ich das Motorradfahren besser aufgeben. Die ist als Tourer ja keine 200kg - 200 PS - Rakete, oder auch  schon die 157  PS einer PA, die unsinnigerweise ohne Traktionskontrolle gar nicht beherrschbar ist und deswegen für sich schon völlig überflüssig sind. Da hat die oben erwähnte Afrika Twin die einzig sinnvollen 106 PS und bietet als einzige das gerade im Gelände viel  sinnvollere Doppelkupplungsgetriebe. Das stünde auch einem Harley-Tourer nicht schlecht. Aber da kommt ja nix.  Komischerweise ist die GS mit erst in der letzten Ausprägung nur 136 PS trotzdem an der Spitze des Marktes. Das sagt viel darüber, was die Mehrheit von höheren Leistungen in diesem Segment hält.

Auch ich kann die Angst vor dem elektr.Gasgriff nicht nachvollziehen.E-Gas ist seit vielen Jahren in Fahrzeugen aller Art verbaut,ohne daß die nach 30Tkm in die Botanik fliegen.

@Schlitzer:Ich kann Dich sehr gut verstehen,bei mir gaben mehrere kleine Softwarefehler den Ausschlag,generell über das Konzept"Pan America" nachzudenken.Welche Features brauche ich zum Motorradfahren,welche sind entbehrlich.
Ist natürlich eine individuelle Entscheidung,jeder Jeck ist anders.
-Semiaktives Fahrwerk:Schön und gut.Bei 2 Mann und Gepäck federt die Karre im Road-Modus zu viel ein,der Sport-Modus ist der Harmonie auf dem Bike nicht zuträglich.Ja,man kann weitere Modi individuell programmieren.Hab ich aber keinen Bock drauf.Kann also weg.
-Fahrmodi:Sind genial,und im Gegensatz zum Wettbewerb gut unterscheidbar.Bin aber zu 70% im Sport-Modus,zu 25% im Road-Modus und zu 5% im Rain-Modus gefahren.Der hat dann gefühlte 100PS weniger.Offroad-Modes hab ich nie genutzt,bin nie Offroad gefahren,und Feldwege gehen auch gut im Sport-Modus.Auf meinen vorherigen Moppeds hab ich ohne Fahrmodi meinen Fahrstil den herrschenden Gegebenheiten angepaßt.Kann also weg.
-Adaptives Kurvenlicht:Bei dem sehr guten Scheinwerfer der PA so sinnvoll wie eine elektronische Spaghettidrehgabel.Kann weg.

Das läßt sich noch weiter fortsetzen,so daß ich wieder zum Biken mit möglichst wenig elektronischen Helferlein zurückwollte.Bei Abholung ging die Uhr nach dem Mond,daß hat sich auch nach mehreren Software-Updates nicht geändert.
Der Anlasser hing öfter beim Starten,hörte sich übel an.Software-Update brachte Besserung,bis es nach 4000km wieder auftrat.Ein Softwarefehler hat meine Batterie gehimmelt,war ein Garantiefall,seitdem alles OK.
Von Kupplungsdefekten oder fehlender Gasannahme ab 3500 U/min wurde ich verschont.Ein an sich gutes Motorrad mit Wertverlust zu verkaufen,war für mich der logische Schluß daraus,weil das Vertrauen weg war.

Auch ich habe Fehler gemacht.Zum Beispiel ein Motorrad kaufen,ohne es je live gesehen zu haben.Aus Euphorie,mal wieder Reiseenduro zu fahren und gleichzeitig bei Harley zu bleiben.Große Touren wollte ich fahren.Zum Ural,nach Kasachstan usw.,hat sich ja jetzt erledigt.Zum Start wollte ich durch Island,hab ich schon 1997 gemacht.Als ich dann sah,daß die Konstrukteure die Batterie ganz unten hinter dem Motorschutz verbaut haben,wußte ich:Island kannste vergessen,wegen Flußdurchfahrten und der Lage der Batterie.Im Nachhinein waren es auch weitere Detaillösungen,die nicht sehr clever konstruiert wurden.

Trotzdem bereue ich die Zeit mit der Pan America nicht.Ich hatte sehr viel Spaß damit,die Vorzüge wurden ja oft beschrieben.Blöd nur,daß  viele PA s am Montag produziert wurden.So verspielt die MoCo viel Vertauen,und an sich gute Bikes floppen im Nachhinein.

Update: Nach mehreren Elektrofehlern hat meine Pan America eine komplett neue Software Version aufgespielt bekommen.
was soll ich sagen? Ich habe gefühlt ein neues Motorrad untern Arsch. Läuft wesentlich ausgeglichener, alle gimmicks reagieren spontaner. Aber am meisten freut mich die gefühlte neue laufkultur. Es geht doch……
sogar die Uhr geht richtig 😂

Werde ich in Erfahrung bringen

…hofft 🤦🏻‍♂️

Problem gelöst: PAN AM verkauft.