@ DéDé:
Erst mal danke für Deine schönen Beschreibungen - sie sind sehr hilfreich.
Ich habe anhand Deiner Übersicht "Systematische Diagnose bei Vergaserpatschen (aus gegebenem Anlass)" mal versucht, den Zustand bei meinem Vergaser zu analysieren.
Ausgangspunkt: Normale 1200C, gegronkte und schon per se etwas offenere US-slash-cut-ESD (HD-Zubehör-ESD HD 80149-97 / 80150-97, die mit dem abgeschrägten Ende, das Set hat die HD-Nr. 80102-97, HD-Link:
http://www.harley-davidson.com/en_US/Med...ts/-J01237.pdf, mit HD-Schriftzug, Teile-Nr. usw. , eingetragen mit 100dB Standgeräusch, hier ein Bild der ESD:
http://forum.milwaukee-vtwin.de/attachments/86928.jpg) sowie eine normale Brotdose mit ein paar zusätzlichen Bohrungen innen, dem Motor zugewandt. Im m.W. nicht geänderten und fehlerfrei (z.B. Beschleunigerpumpe) funktionierenden Vergaser steckt, davon ist aufgrund einer Vergaser-Reparaturrechnung (repariert bei Mainhatten in Ffm, seither außer Gemischschraube nichts dran manipuliert) auszugehen, eine 175er HD, mehr weiß ich nicht, Unterdruckbenzinhahn, VOES funktioniert, Leerlauf bei 800 bis 900. Wegen gewisser Auffälligeiten - heftiges Knallen im Schubbetrieb, mehr als nur seltenes Verschlucken beim Anfahren oder bei Zwischengas bei höheren Außentemperaturen, sehr niedriger CO-Wert, mit großen Intervallen fast regelmäßiges kurzes Verschlucken bei gleichmäßiger aber moderater Geschwindigkeit - habe ich die Gemischraube immer weiter rausgedreht (ca. 4 Umdrehungen), ohne daß sich nennenswert viel geändert ändert. So liegt der CO-Wert aktuell gemessen bei 0,65%.
Dieser Zustand klingt zunächst wohl nach einer zu kleinen LLD. Deine Beschreibung bei "Falsche Bedüsung, Teillastbereich" trifft aber nicht zu, d.h. Gasgeben im Leerlauf führt zwar nicht zu einem blitzartigen Anstieg der Drehzahl, wie man es etwa von den sportlichen Japanern her kennt, aber (normalerweise) kein Verschlucken und auch willige Rückkehr zu Leerlaufdrehzahl. Kannst Du die Zeitspanne des "willigen Hochdrehens" bzw. "verspätet" quantifizieren? Die Patscher (Verschlucker) bei gleichmäßiger Fahrt mit moderater Geschwindigkeit und niedriger Drehzahl treten zwar auf aber nicht häufig. Ursache für den deutlich zu niedrigen CO-Wert kann aber doch wohl nur eine zu kleine LLD sein ... ?
Bei Deiner Beschreibung "Falsche Bedüsung, Volllastbereich" nennst Du zwei Testverfahren. Müssen beide positiv verlaufen, um eine zu kleine HD diagnostizieren zu können?
Gebe ich bei niedriger Drehzahl im hohen Gang (Voll)Gas, dann stellt sich ein ein stetiger und konstant zunehmender Schub ein, der wie beschrieben mit steigender Drehzahl kräftiger wird. Kein Drehmomentloch oder ähnliches, kein Verschlucken, nur bei sehr niedriger Drehzahl (<= ca. 2000 ) und Vollgas sowie höherer Last schüttelt sich das Mopped ziemlich, aber das ist ja auch zu erwarten.
Anders dagegen der zweite Test: Wenn ich in dieser Situation bei ca. 2500 bis 3000 nur kurz Vollgas gebe und gleich wieder zurückdrehen, ergibt sich häufig eine deutliche Beschleunigung. Das ist schwer zu reproduzieren, tritt aber so häufig auf, das es - gerade weil man das Gegenteil erwartet - auffällt.
Das ist jetzt aber nichts, was mich wirklich stören würde, auch vermisse ich als eher gemütlicher Fahrer keinen "Bums" und ob das Mopped nun 170, 180 oder 185 läuft ist mir herzlich gleichgültig.
Möglicherweise wichtig ist, daß wohl aus dem LuFi bzw. der Brotdose Öl oder Benzin oder eine Mischung aus beidem raussaut. Nach längeren Fahrten ist das Interferenzrohr und der Öltank an der nach vorne gerichteten Fläche eingesaut. Die Brotdoes wirkt unten feucht und schmierig.
Wäre mein Mopped nicht umgebaut, dann würde ich einfach den Vergaser rausnehmen, aufmachen und etwas mit Düsen experimentieren. Aufgrund des Umbaus komme ich aber ohne Demontage von Dash und zweiteiligen Tank nicht an den Vergaser heran und dies sowie der für eine Testfahrt erforderliche Zusammenbau ist so viel Arbeit, daß ich das nicht mehr als einmal machen möchte. Daher möchte ich gerne möglichst im Vorfeld klären, welche Änderungen höchstwahrscheinlich erforderlich und ausreichend sind.
Du hast Dich in Deine Beschreibung auch zum Unterdruckbenzinhahn eingelassen. Wenn ich das richtig verstehe, dann meinst Du, daß auch eine zu bzw. sehr niedrige Leerlaufdrehzahl zum "Patschen" und "Böllern" führen könne, weil dadurch der Unterdruck zu niedrig ist und somit zu wenig Benzin am Vergaser ankomme. Könntest Du das etwas näher erklären? Zu wenig Benzin wofür? Wie kann zu wenig Benzin ankommen, wenn es doch möglich ist, den Leerlauf so einzustellen, daß der Motor nicht abstirbt? Läßt sich dies ohne Auswechseln des Benzinhahns irgendwie testen? Für den gemessenen zu niedrigen CO-Wert kann dies aber doch nicht ursächlich sein?
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Tolot am 11.07.2013 08:29.