@Koschtnix
Weil der Motor das charakteristischste Bauteil eines klassischen Motorrades ist. Er dominiert sowohl die Optik durch die Abmessungen, die er dem Rest des Motorrades quasi aufzwingt, und natürlich durch einen fetten Wasserkühler oder Kühlrippen, als auch das Fahren und den Sound durch sein Laufverhalten. Schon ein 90 Grad V2 inner Ducati klingt und läuft deutlich anders als ein 45 Grad V2. Die Ventilsteuerung bestimmt auch noch den Drehmomentverlauf und die Drehfreudigkeit sowie die Optik, zumindest bei der Luftkühlung . Deswegen sind alle Konfektionäre mit fremdbezogenen Einbaumotoren in der Motorradgeschichte früher oder später eingegangen. Und genau deswegen haben die Japaner heute ein gravierendes Problem, weil keiner sagen kann, was den typischen Honda-Motor denn nun vom typischen Suzuki-Motor unterscheidet. Japanische Motorräder über 500ccm sind auf dem Weltmarkt deswegen schon lange nicht mehr dominant. Die können nur überleben, weil sie subventioniert werden von den Millionen Einzylinderenduros und - Rollern, die die Japaner in der zweiten und dritten Welt verticken. Deswegen gehen Harley und BMW und KTM, die im Unterschied zu den Japanern von ihren Maschinen über 500 ccm mit charakterstarken Motoren mit eindeutiger Optik und Laufverhalten einigermaßen leben können, ja mittlerweile auch diesen Weg, weil sie da das große Geschäft wittern und auf mehr Beinen stehen wollen. Besonders BMW entwickelt sich schon bedenklich in Richtung Japan ("Gemischtwarenladen")
Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 01.06.2016 12:33.