Zu Beginn meiner Motorrad-Zeit Mitte der 70er Jahre hat man hierzulande nur selten eine HD gesehen. Easy Rider war noch frisch im kollektiven Biker-Gedächtnis und HD Chopper das Maß aller Coolness.

Wo gab es das sonst: Niedrige Sitzposition durch auf Starrahmen montierter Sitzbank und Lenker, die gefühlt bis in den Himmel reichen. Dazu Quietschbunte Lackierung (auch der Rahmen) mit Tankgemälde oder Flammen auf Minitanks. Und die damals als breit angesehene FL-Gabel oder die unglaubliche Springergabel, jeweils mit schmalem 21er Zöller.
Leider konnte ich mir das zunächst nicht leisten.

Aber mit um die 30 hat es geklappt, die xxxxFLH56 war mein.

Das habe ich nie bereut, auch wenn die Maschine mich nicht immer aus eigener Kraft ans Ziel gebracht hat.
Meine TC ist in allen Belangen besser, für Reisen geeignet und zuverlässig. Aber auch entsprechend emotionsloser.
Eine HD per se ist heute nichts Besonderes mehr, man sieht sie an jeder Ecke. Für viele repräsentiert sie aber etwas anderes, weil sie ein Regenerator erster Güte in unserem zumeist hektischen Alltag ist und Gleichgesinnte zusammenführt. Mal mit einer Gruppe HD-Treiber fahren – unbezahlbar.
Die gute alte Pan kann das alles noch konsequenter vermitteln. Das Starten ist eine wunderschöne Prozedur, die einen in eine andere Welt entführt und danach perlt alles Störende an einem ab.
Ich finde es klasse, wenn auch jüngere Leute den Zugang zur dieser "Welt“ finden, weil das daran positiv empfundene unabhängig vom Alter ist. Das hängt auch nicht unbedingt von der Marke ab, aber HD setzt das heute bei neuen Bikes stilsicher und am Konsequentesten um (und hat diesbezüglich ja auch bekanntermaßen die beste Marketing-Maschinerie).
Es hat weniger mit dem Alter als mit der Einstellung zu tun.
Gruß
Bernd
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