Recht hast Du; die Ausgangsfrage erfordert in der Tat eine vorbehaltlos ernsthafte Behandlung dieses Themas.
In diesem Sinne nachfolgend der Versuch einer fast erstgemeinten rheinischen Nachbarschaftshilfe:
Wir hätten früher (ganz bewusst im Konjunktiv, damit hier nur ja keiner auf falsche Gedanken kommt!!!

) für solche "unkonventionellen Fassnachts-Spreng- und Brandvorrichtungen" (UFSBV) gewisse Chlorate und Zucker gemischt. Erstere sind zwischenzeitlich allerdings etwas schwieriger zu bekommen (da oftmals verbotswidrig auch zur Maulwurfjagd eingesetzt). Das richtige Mischungsverhältnis kann man heute sicherlich Wikipedia nachlesen, da der Patentschutz der RAF (aus Modell Karlsruhe) zwischenzeitlich wohl abgelaufen sein dürfte.
Als Low-Budget-Zünder nimmt man einen großdimensionierten China-Böller, dessen Lunte man elektrisch über ein Blitzlichtbirnchen (Zündschnur des Böllers wird um das Blitzlichtbirnchen geklebt) zünden kann. Blitzlichtbirnchen bekommt man sicherlich auch heute noch im gutsortierten Foto-Zubehör-Antiquariat. Man glaubt ürigens gar nicht, wie heiß die werden können.
Das Ende des China-Böllers nun einfach abschneiden (aber nicht an der Lunte, die braucht man schließlich noch!!!), so dass das Schwarzpulvergemisch seine Wirkung in das Chlorat-Gemenge entfalten kann. Den Zünder kann man dann später problemlos in das Chloratgemenge einbetten.
Für die Kölner unter den Pyromantikern an dieser Stelle noch ein kleiner Sicherheitshinweis:
Niemals die losen Blitzlichtbirnchen in der Hose zusammen mit der 9V-Batterie transportieren!!! Zwar gibt es einen Mords-Flash in der Hose; sollte die Familienplanung hingegen noch nicht abgeschlossen sein, braucht man sich über Selbige zukünftig auch keine weiteren Gedanken mehr machen.
Als Zündauslöser reicht hier dann ein einfacher Schalter mit zwei Lüsterklemmen, der in die Verdrahtung eingebunden wird.
Für die Nostalgiker (insbesondere Kölner) allerdings, die zum Zünden gerne an der Schnur ziehen, empfehle ich eine weitere Low-Budget-Lösung. Hier kann man sich aus folgenden Komponenten etwas ganz vernünftiges bauen:
1m Kordel (können auch 300m sein)
1 x 1m zweiadriges Kabel (z.B. Audiokabel)
2 x Metallreißzwecken
1 x Holzwäscheklammer
1 x Plastikschlüsselanhänger (die Bunten, mit dem s-förmig gebogenen Draht, in die man so kleine Beschriftungsschildchen einschieben kann)
Die Reißzwecken drückt man nun leicht in die Klemm-Backen der Wäscheklammer, isoliert die Kabelenden ca. 2cm ab und wickelt diese Enden um die Nadel der Reißzwecken. Anschließend drückt man die Reißzwecken nun fest in die Holzklammer.
Um die Reißzwecken nun von einander zu trennen, schneidet man den Schlüsselanhänger in der Mitte (quer und nicht längs) ab und schiebt das verbleibende Teil (das mit der Schlüssel-Öse) zwischen die Reißzwecken. Die Kordel befestigt man an der S-förmigen Schlüssel-Öse. Das ganze jetzt nur noch mit dem Zünder und der Batterie verbinden und fertig ist der stilechte Böller-Zünder. Dieser Zündauslöser macht echt einen schlanken Fuß, (insbesondere wenn man beim Abfeuern aufgrund der zu kurz gewählten Reißleine zu nah bei der Kanone steht.)
Für diese Maßnahme erscheint übrigens aufgrund der Menge des Chlorat-Gemenges die Verwendung mehrerer parallel-geschaltete Zünder sinnvoll. Zwar ist mit solch antiker Zündung keine millisekundengenaue Synchronisation der Zünder möglich; für die genannten Zwecke ist es allerdings vollkommend ausreichend.
Als Zündbatterie reichen hier übrigens normalerweise eine bis drei 9V-Block-Batterien, zumindest bei mutiger Wahl der Kurzdistanz. Bei diesem Unterfangen ist allerdings fairerweise ein etwas größerer (Sicherheits-)Abstand geboten, da Du sicher eine größere Ladung verwenden willst. Hierzu empfehle ich eine Autobatterie und reichlich Kabel. 300m dürften ausreichend sein (einem natürlichen Düsseldorfer Reflex folgend, wollte ich tatsächlich erst Zentimeter sagen, aber ich will mal nicht so sein

).
Da Du ca. 50-100kg Chlorate für Dein Unterfangen benötigen wirst, empfehle ich tunlichst die Verstärkung der Betonrohre durch Stahlfassbänder, Hier hilft der örtliche Küfer oder Böttcher sicherlich weiter. Panzertape ist hier leider nicht ausreichend (Anmerkung: dieses heißt zwar Panzer-Tape, wird aber entgegen langläufiger Meinung in gewissen Regionen nicht aus Kruppstahl hergestellt).
Außerdem ist eine zusätzliche, seitliche Verdämmung der Tubes von elementarer Bedeutung (nein nicht vorne, denn durch diese Öffnung sollte ja der Baum wieder in die Freiheit entlassen werden). 30-Tonnen Erdaushub dürften hier reichen. Die Röhre sollte vorher ca. im 40 bis 45 Grad-Winkel in das Erdreich soweit eingelassen werden, bis nur noch die vordere Öffnung herausschaut. Für die berechtigte und immer wieder gerne aufkommende Frage des einen oder anderen Kölners, warum man hier keinen 90Grad-Winkel verwendet, möchte ich nur kurz darauf verweisen, dass auch dies zweifelsohne funktioniert, man hierzu dann allerdings zusätzlich zum Baum am besten noch den besagten Gullideckel oder noch besser drei davon zum verdämmen der Mündungsöffnung nehmen sollte. Selbstverständlich braucht man in diesem Fall auch keinen Sicherheitabstand einzuhalten, denn es kann mit geeignetem Gehörschutz fast nichts passieren, jedenfalls nicht in den nächsten ca. 20 Sekunden.
Der Vollständigkeithalber möchte ich nun abschließend nur noch auf § 308 StGB hinweisen!!!
Eine behördliche Erlaubnis zum Abfeuern der Baumkanone ist somit zwingend erforderlich, will man im Nachhinein nicht eine gewisse Zeit in einer staatlichen Einrichtung verweilen.
Naturgemäß sind diese Genehmigungen allerdings in Köln für kleines Geld (oder einen Kasten Kölsch) an der richtigen Stelle erhältlich, so dass diese Formalie, Deinen Plänen eigentlich nicht entgegenstehen sollte.
So nun noch einen schönen Gruß, auch an den Verfassungsschutz und gutes Gelingen