Harley und italienische Abenteuer - da war doch was? In den 60er Jahren hatte HD Aermacchi übernommen und nach knapp 10 Jahren wieder verkauft. 2008 dann das Abenteuer mit MV Agusta: für 70 Millionen Euro gekauft, dann die Bankenkrise, einbrechende Verkäufe in den USA und MV Agusta für 1 Euro wieder verkauft und 20 Millionen angehäufte Schulden übernommen (die der amerikanische Steuerzahler berappen durfte). Man erinnere sich: bei den US-Händlern standen damals teilweise bis zu zwei Jahresabnahmen unverkauft in den Läden und viele Händler mussten schließen oder Konkurs anmelden.
Die Amis sind an der italienischen Art komplett verzweifelt. Zahlenorientierte, erfolglose Systemmenschen treffen auf Dolce Vita.... Die Meinungen darüber, wie ein Motorrad auszusehen hat, gingen wohl sehr weit auseinander. Technischen Input oder Know-How haben sie auf jeden Fall nicht mitgenommen, dafür war MV Agusta einfach zu weit voraus. Mit Ducati wird es nicht anders sein. Überall, wo amerikanische Firmen europäischen Autobauern etwas beibringen wollten, war das Ergebnis katastrophal. Sei es Saab, Volvo oder andere. Opel konnte sich lange die Amis vom Leibe halten, indem die Gewinne Jahr für Jahr komplett nach Detroit überwiesen wurden. Was hätte Opel gegeben, wenn es ein paar Jahre selbstständig über Reinvestitionen hätte entscheiden dürfen und VW die Stirn bieten zu können. Bergab ging es dann endgültig, als GM dann zur Bankenkrise auch bei Opel nach Einsparpotentialen suchte, Entwicklung und Ingenieure feuerte und Investitionen einschränkte. Wie Opel dennoch so lange überleben konnte, obwohl die Amis sich aktiv am Ende einmischten, ist schon bewundernswert.
So wird auch Ducati die Technokraten aus Milwaukee gerne investieren lassen, aber letztlich doch machen, was sie wollen, bis die Herren aus Amerika sich frustriert wieder trollen.
Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Yep am 03.07.2017 20:41.