Habe meine Iron nun seit 7 Jahren: Da sie technisch die letzte "richtige Harley" ist, bringt sie auch beim Fahren noch authentisches Harleyfeeling rüber, so wie ich das noch von Shovels und Evos aus den 80ern kenne:
Die DNA ihres Motorblocks reicht im Unterschied zu den Big Twins bruchlos bis ins Jahr 1929: 4 untenliegende, zahnradgetriebene Nockenwellen, Hub 3 13/16 Zoll seit damals bis heute, Ölpumpen Schneckengetrieben an der frischen Luft unter dem Nockenwellengehäuse. Auch das Rahmenrückratrohr ist seitdem als dem letzten Motorrad der Welt immer noch klassisch rund.
Seit 52 integriertes Getriebe mit vertikalen Getriebewellen und Öltank unterm Sitz (!!!) , seit 57 3 Zoll Bohrung ergibt 883 ccm.
Du fährst praktisch einen fabrikneuen Oldtimer. Das Feeling ist einfach unvergleichlich. Um sowas geil zu finden, musst Du schon ein wenig verstrahlt sein, für den Feld-, Wald- und Wiesenposer, für den nur zählt, "Bigger ist better, egal wie gefaked", ist das natürlich nix, weil das eben keine äußerlich sichtbaren Werte sind, mit denen man Posen kann.
Seitdem ich altersbedingt eine Diagnose habe, dass ich zum Übernachten deutlich mehr mitnehmen muss, habe ich mir noch eine "Sporty zum Verreisen" in Gestalt der LR als Arbeitselephanten zugelegt. Der ist auch ganz nett, erfüllt seinen Zweck, aber das ikonische Jahrhundertdesign, was Willi G der Sporty von 58 (Peanuttank, Shorty staggered Duals) mitgegeben hat, und was sogar aussagegemäss Miguel Galluzzi zum Design der Urmonster von 92 inspiriert hat, ist bis heute einfach umwerfend. Für mich der letzte richtige Klassiker. Den Unterschied zum Retro der Big Twins oder gar der Konkurrenz verstehen natürlich nur Kenner
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