Die Getriebe von Pans und Shovels haben gleich 2 grundlegende Konstruktionsfehler :
Foto 2: Zwischen der Ausgangswelle 4 ...
Foto 1: ... und der Eingangswelle, auf der sie konzentrisch ( hier mit montierten Sekundärritzel 3) sitzt , hat Harley nicht genug Platz für eine gescheite Abdichtung, ...
Foto 2: ... Geschweige denn für eine Wälzlagerung gelassen. Statt dessen hat Harley in den schmalen ringförmigen Spalt zwischen beiden Wellen einfach eine Bronzebuchse 15 gesteckt, die als Gleitlager mangels lehrbuchgerechter Druckölversorgung zum Aufschwimmen der Wellen auf der Buchse relativ häufig kaputtgehen muss, was natürlich auch noch die Eingangswelle samt Kupplung, die sie in der Ausgangswelle 4 führen soll, eigentlich immer lose herumschlackern lässt
Weil davor natürlich auch kein Wellendichtring passt, der hier eigentlich hingehört, wie der Name schon sagt, sondern nur ein simpler O-Ring 5, der für die Abdichtung von rotierenden Teilen überhaupt nicht gedacht ist, ...
Foto 1: ... Kommt hier ständig mehr oder weniger Getriebeöl raus.
Foto 2 offenbart dem entsetzten Fachmann auch noch, dass bis 1977 (also bei allen Pans, sowie Shovels bis 77) die Ausgangshohlwelle 4 im Getriebegehäuse 14 mit Käfiglosen Rollen 7 gelagert war, wie bei einem alten Fahradtretlager
. Das das nicht haltbar sein kann, versteht glaube ich auch jeder Zahnwalt.
Man hat also in regelmäßigen Abständen (allerspätestens alle 60 000 km) kostspieligste Kurbelwellen- und Getriebereparaturen am Hals, außerdem alle 20 TKm einen Kettenkitwechsel, der locker 800 - 1000 € verschlingt, wenn man keinen Druckluftschrauber, keine Hebebühne und keinen Zollwerkzeugkasten für Größen ab 1 Zoll aufwärts hat. Den gibt's bei Tante Louise und Co natürlich nicht mehr (die hören bei 3/4 Zoll auf), man muss also in den Fachhandel für Werkstattbedarf, und das wird richtig, richtig teuer. Um alles Werkzeug zu haben, um so ein Motorrad im Alltagsbetrieb zuverlässig betreiben zu können, muss man locker mindestens 70000€ ausgeben. Ich würde niemals niemals eine Pan oder Shovel von jemand kaufen, der sowas ohne solche Investitionen in Seiner Garage gemacht hat. Der hatte nämlich bloß keine Kohle für einen fachgerechten Betrieb entweder durch Wartung in einer entsprechenden Werkstatt oder durch Investition in die oben beschriebene Werkstattausrüstung. Da kann nur übelst gemurkst worden sein, weil das eigene Ego mal wieder größer als das Portemonnaie gewesen ist. Sorry, aber bei solchen Maschinen war das leider Standard in der schlechten alten Zeit
. Wir bekommen das dann immer wieder auf die Hebebühne und müssen dem entsetzten frischbebackenen Besitzer verklickern, dass er wieder mal von so einem Obercoolen Schrauberhecht ohne das nötige Kleingeld nach Strich und Faden verarscht worden ist. Da kann man den Bock nur noch komplett auseinanderreissen und von Grund auf restaurieren. Also Finger weg von in Garagen verbastelten Pans oder Shovels. Am besten nur eine neu restaurierte kaufen. Gute Firmen sind hier im Forum reichlich genannt worden. Auch dann verschwinden aber nicht die hier genannten schweren Konstruktionsmängel. Das reicht dann nur für 2000 km Kaffeefahrt / Jahr, wenn man keine Betriebskosten haben will, die die von Ferrari, Porsche und Co locker übersteigen.
Die Einstufung als " Dampflok" ist also durchaus gerechtfertigt und bringt den Betrieb von Pan & Shovel m.E. Auf den Punkt. Betrieb ja, aber mit einem Betriebsaufwand, den keiner heute mehr gewöhnt ist, will heißen, jenseits von Gut und Böse.
Wer so etwas den Leuten hier als echte Gebrauchsalternative "verkaufen" will, der verkauft auch Eskimos Kühlschränke oder Blinden Farbfernseher. Oder er will sich selbst als obercoolen Schrauberhecht darstellen und spielt in Wirklichkeit mit gezinkten Karten,
Nachdem ich in diesem Forum solche "Ratschläge" jetzt das Xte mal lesen musste, war es mir ein Bedürfnis , das für die Ahnungslosen mal geradezurücken.
Dieser Beitrag wurde schon 26 mal editiert, zum letzten mal von niterider am 26.05.2016 19:23.