Hi,
Vor- und Nachteile zwischen Einspritzer- und Vergasermotor sind nur sehr schwer deutlich zu machen, da jeder (s)eine spezielle Beziehung/Vorliebe einem bestimmten Konzept gegenüber pflegt.
Der Link zu einem ähnlichen Fred, wo ich die Komfortkomponete als für mich wichtig herausgestellt hatte, ist ja schon etwas weiter vor erfolgt.
Von der Dauerhaltbarkeit betrachtet, halte ich das Einspitzkonzept dem Vergaser für deutlich überlegen, da die optimale Gemischaufbereitung/-abstimmung von einer Vielzahl mehr Faktoren (Rückmeldung der Sensoren an das Steuergerät) positiv beeinflusst wird, als dies einem Vergasermotor möglich ist.
Insofern ist der Erwerb eines Gebrauchtfahrzeugs mit EFI-Motor dem mit einem Vergasermotor eigentlich immer vorzuziehen, weil an den Vergasermaschinen nach Luftfilter-/Auspuffmodifikationen (und mehr) überwiegend Einstellungen in Eigenregie durchgeführt wurden, deren Ergebnisse manchmal mehr als fragwürdig sind. Da ist selbst ein in Eigenregie verbauter PowerCommander am EFI-Motor gemischtechnisch auf der sichereren Seite, da die zur Verfügung stehenden, mit einem Mausklick aufzuspielenden Maps ausnahmslos eine Verbesserung der Gemischaufbereitung darstellen.
Sollte sich ein Vergasermotorrad finden, das völlig unverbastelt ist (ggfs. noch mit verplombter Gemischregulierschraube), gilt die o.g. Einschränkung natürlich nicht.
Betrachtet man die (damaligen) Vergleichswerte zwischen EFI und Vergasermotoren, kann man erkennen, dass die Leistungsentfaltung beim Einspritzmotor günstiger verläuft, als bei dem gleichen Motor mit Vergasereinspeisung: Drehmoment EFI = 105 Nm/3000 Upm ; Drehmoment Vergaser = 106 Nm/ 3500 Upm. Ein in der Realität nicht spürbarer Verlust von 1 Nm wird durch das deutlich früher anstehende maximale Drehmoment mehr als spürbar wieder wett gemacht.
Seit 2004 konnten in Europa nur noch Neufahrzeuge mit Einspritzmotoren homologiert werden, wegen der deutlich strenger gewordenen Abgasvorschriften. Dadurch sanken die erreichbaren Drehmomentspitzen bis 2006 auf 101 bzw. 102 Nm, je nach Modell in der Softailfamilie. Die max. Drehmomentwerte der gleichen Modelle blieben in der US-Version bis zum Ende der TC 88 Motorenreihe in 2006 unverändert bei (umgerechnet) 115 Nm/3000 Upm.
Sehr empfehlenswert sind Modelle aus der letzten TC 88 Baureihe von 2006, da die Einschnitte beim max. Drehmoment durch die für eben dieses Jahr überarbeiteten Zylinderköpfe mit geänderten Kanälen und den größeren Ventilen (2006 HEADS - intake port is 1.650 exhaust is 1.570 1999 - 2005 heads intake port is 1.615 exhaust port is 1.340 ) und den dadurch deutlich gesteigerten Durchströmungswerten.
Meine 2006er Standard beispielsweise läuft mit geringstfügigen Modifikationen durch "lediglich" K&N RK 3909 VergaserKit und soundoptimierten US-Endschalldämpfern (mit abgestimmtem Steuergerät, versteht sich) fast genauso gut, wie der aufwändig und erheblich kostenintensiver optimierte Motor der vorangegangenen TC 88 Dyna LowRider. Und das, ohne den satten, spürbaren Charakter und Herzschlag eines HD Motors mit Punch von ganz unten verloren zu haben, wie es nach den umfangreichen Modifikationen an der Dyna der Fall war.
Gruß, silent
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von silent grey am 26.12.2008 09:20.