zum zitierten Beitrag
Zitat von Gerd
Ich weiß nicht ob das der richtige Weg ist. Da hab ich das Gefühl, dass hier ein preisgünstiges Low-Budgetmodell für Einsteiger/Umsteiger produziert werden soll ( US-Preis 6.700-7.500 $)
Da ja die letzten Jahre die Anzahl der Menschen die Motorrad fahren wollen nicht zugenommen hat, sondern eher rückläufig ist, ist es doch die Phillosophie der Konzerne geworden den anderen Mitbewerbern Kunden abzujagen um so das eigene Stück an der Zulassungstorte zu vergrößern.
Ob Harley so langfristig auf dem richtigen Weg ist, weiß ich nicht.
Vielleicht hätte man besser in Anlehnung an die Rod-Modelle eine ganze Reihe an wassergekühlten Modellen in Angriff nehmen sollen und so eine eigene Linie bilden.
Die bisher gezeigten 500er/750er Modelle sind in meinen Augen nicht Fisch und nicht Fleisch.
PS: Ob man damit auch die angestrebte Zielgruppe "Junger Leute" erreicht ist für Deutschland wohl zu bezweifeln. Untersuchungen haben gezeigt, dass das Kultobjekt Auto / Motorrad bei den jüngeren nicht mehr Kult ist. Ihre Ziel liegen eher bei den neuesten Tablets und Reisen pp.
Für Fortbewegung und Reisen sind Autos und Motorräder zweitrangig geworden.
Carsharing ist in vielen Großstädten schon die Devise.
Ob die Street-Modelle der richtige Weg sind, wird sich zeigen.
Fakt ist, dass jeder Hersteller neue und jüngere Kunden braucht.
Der durchschnittliche Harleykäufer in D ist ca. 47 Jahre alt. Mittelfristig muss sich daran was ändern, denn das Durchschnittsalter steigt weiter an.
Das lässt sich aber nicht mit weiteren Modellen schaffen, die 15.000€ aufwärts kosten. So viel Geld für ein Spassgerät haben junge Leute i.d.R. schlicht nicht übrig.
Auf kurz oder lang wird wohl auch Harley nicht drumherum kommen, die Motoren auf Wasserkühlung umzustellen. Es gibt ja nicht nur in der EU immer strengere Abgasvorschriften.. Vielleicht bilden die 500er und 750er da auch nur den Anfang, quasi einen Betatest am Kunden für die Erprobung einer neuen Motorenlinie, auf der später dann auch größere Motoren kommen.
Es kann jedenfalls nicht schaden, wenn Harley neben den Rod-Motoren weitere Erfahrungen mit wassergekühlten Motoren sammelt.
Natürlich besteht die Gefahr, den Markenkern zu verwässern.
Wenn die MoCo es aber geschickt macht passiert das nicht. Sie wollen ja keine radikalen neuen Motorräder bauen, sondern schlicht erschwingliche und zukunftssichere Alternativen zu den bereits vorhandenen Modellen bringen.
Wenn dann das Gesamtpaket auch "Harley-Feeling" rüberbringt kann die MoCo nur gewinnen.
Was diese Studien betrifft laut denen die Autos und Motorräder angeblich uncool und nicht mehr wünschenswert sind:
Das wurde schon des Öfteren widerlegt.
Für Großstädte mag das vlt. stimmen, für alle anderen Regionen nicht. Es ist schlicht so, dass die jungen Leute heute viel mehr andere Möglichkeiten haben (und nutzen), ihr Geld auszugeben.
Ein Auto (und) oder ein Motorrad zu kaufen und zu unterhalten ist auch nicht gerade billig. Da muss man sich dann eben entscheiden, für was man sein Geld ausgibt, und für was es alles reicht. Da ein Handy oder auch Tablet (mit allen daraus entstehenden Kosten) quasi Pflicht ist, bleibt weniger Geld für Auto / Motorrad übrig. Und ein Auto hat dann meist auch Vorrang vor einem Mopped.
Ich habe viele junge Kunden, die gerne ein Auto und ein Motorrad hätten, es sich aber schlicht nicht leisten können.
Oft ist nicht einmal genug Geld da, um beide Führerscheine zu machen.
Von daher finde ich den Ansatz mit günstigeren (nicht billigen!) Bikes nicht grundsätzlich falsch.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Iron_Flo am 05.11.2013 21:26.