Dann ist es ja noch riskanter. Dann sind nach dem Insolvenzrecht alle die die Gearschten, die gerade am Tag vor der Insolvenz überweisen müssen, damit sie ihren Brief bekommen. Denen wird die Insolvenz natürlich nicht vom Händler angekündigt. Deren Überweisung geht dann unweigerlich in die Insolvenzmasse ein. Der Kauf auch beim Freundlichen, wie hier in diesem Beispiel, ist dann eigentlich grundsätzlich hochriskant, weil alle diese Buden für ihre Location, Spezialwerkzeuge, Läger usw. verschuldet und finanziell auf Kante genäht sind. Das heißt, vor jeder Überweisung für ein Bike erst eine Wirtschaftsauskunft einholen. In diesem Beispiel ist der Händler ja anscheinend insolvent gegangen, weil HD ihm wegen illegaler Geschäfte relativ kurzfristig die Lizenz entzogen hat. Der Lizenzentzug macht den Händler für seine Bank schlagartig nicht mehr kreditwürdig. Da hätte eigentlich Harley, für die der Zeitpunkt des Eintretens dieses von ihnen verursachten Zustandes ja vorhersehbar ist, gegenüber seinen Kunden die Pflicht, dafür zu sorgen, dass diese nicht unter ihrer Maßnahme leiden. Sie müssten letztendlich öffentlich den Lizenzentzug zumindest für den Folgetag ankündigen, damit alle potentiellen Käufer wissen, dass sie kein Geld mehr an diesen Händler überweisen dürfen. Wie ich das verstehe, scheint das Neu-Isenburg relativ egal zu sein. Sagt einiges über Neu-Isenburg und das grenzwertig seriöse Geschäftsgebaren von Harley-Davidson Deutschland aus. Ich denke dabei auch an den Umgang mit vom Werk verursachten Mängeln wie die Steuerkettenspanner beim TC und der Öltransfer bei der Hydraulikkupplung der M8. Da passt dieses Gebaren leider nahtlos ins Bild.
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„I don‘t like valves that look like golf tees. Intake valves should be the size of trash can lids, and pistons should be the size of manhole covers“ (Jay Leno)
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