Nein, Weltreisende nehmen die 1300 BMW oder die PanAm nicht, weil ich auf der Seidenstraße einen fahrenden Computer nicht repariert bekomme.

Ja und nein. Die r100gs hat noch ein relativ schlechtes Fahrwerk und mittelprächtige Bremsen. Aber mit der 1100 oder 1150 GS würde ich solche Touren fahren. 
Im kommenden Jahr ist Sizilien, Griechenland, Bosnien, Albanien, Montenegro innerhalb von 3 Wochen geplant. Alles auf eigener Achse-kein Trailer oder Autozug.

Es werden sicherlich über 8000km werden. Aber solche Touren bin ich gewohnt. Dieses Jahr war Rumänien dran-da sind wir in 10 Tagen knapp 7000km gefahren. Von der Trans Alpina nach Sachsen bin ich mit meiner 1150GS innerhalb von 24 Stunden gefahren und habe damit die Iron Butt Challenge bestanden. Also zwischen 500 und 700 km am Tag sind problemlos machbar (ohne Stress und Autobahn).

Ohne jetzt jemanden nahetreten zu wollen - was willst du uns damit sagen - geht nur auf ner GS ?

Generell jetzt:
Ich bin mit meiner PanAmerica zwischen Juli 22 und Sept 23 knapp 17tkm durch 10 Länder gefahren - ohne Prob - ohne liegen zu bleiben ... (Balkan hatten wir heuer im Mai mit Kroatien, Bosnien, Montenegro, Kosovo, Albanien - kommen dann noch Ungarn, Slowenien, Tschechien & Italien, Ö sowieso hinzu)
Auch mit der RoadGlide waren zuvor auf Touren RGA, Toskana, Sardinien mit Jahresleistungen um die 15tkm, no prob.
Das kannste heute eigentlich mit jedem Moped machen ... was ist da Ausloten eigener Grenzen ? Manche teilen es auf - manche nehmen sich länger Urlaub und ziehen es in einem durch, bei uns läuft es gemischt.
Von Tagesetappen mit mehr als 500km halte ich nix, geht imo am Sinn und Zeck des Mopedfahrens vorbei - ich bevorzuge schöne kurvenreiche Strecken zum Ziel, will die Landschaft genießen, mri was ansehen, Pics machen, ... nur fahren, fahren fahren ist nicht Sinn und Zwecke der Sache
in jungen Jahren hatte ich auch Etappen bis zu über 1000km ... heutzutage weiß ich es besser - würde ich keinesfalls mehr planen, da muss schon ein Notfall eintreten.
Zum km runterschrubben bei weiten Anreisen nehme ich dann ab und zu doch eher Auto + Hänger in Gegend um Ziel/Startgebiet, vor allem wenn ich keine 3 Wochen Zeit habe und starte von dort meine Rundreise (spart uns dann hin/retour insgesamt 4-6 Tage die ich sinnvoller nutzen kann) - jm2c
Auch derart geplant für nächstes Jahr, vorab Andalusien und dann nochmals Spanien mit Pyreneäen-Rundreise - geht sich anders zeitmäßig nicht aus ...

geht aber jetzt schon OT

Zurück zum Thema, ich war übrigens vor 2 Wochen beim BMW-Dealer (wir haben ja auch noch ne 750er GS), da habe ich mir dann natürlich die 1300er live angesehen, befummelt und probegesessen,
gefällt mir besser als ihr Vorgänger da kompakter und würde meiner Größe und Beinlänge (nun auch absenkabar) auch von der Sitzposition besser entgegenkommen - gäbe es die PA nicht, wäre ich nicht mal abgeneigt mich mit dem Teil intensiver zu befassen.
Allerdings kämpft auch diese bereits mit Kinderkrankheiten, tlw. fackelt es Starterrelais ... ggf. inkl. Moped ... ab, Kundenauslieferung wurde schon verzögert.
Gewichtseinsparung ist etwas Mogelpackung, da Basismodell ohne Hauptständer, Sturzbügel usw. daherkommt, dann Li-Io Battterie ... Die grün/goldeloxierte Version sieht eigentlich in Natura nimmer so toll aus - muss man mögen.
Preismäßig verglichen mit der PA-S auf selbiges Ausstattungsniveau kannst auch noch kräftig dazulegen, also detto kein Schnäppchen - vor allem in Ö, sie wird dennoch ihren Käuferkreis finden.
... und da war noch ein GS-Fahrer, etwas fachsimpeln, er allerdings alles andere als happy, hat seine 1250er gerade mit gebrochenen Kardan reparieren lassen - und weiß nicht ob er künftig nochmal zur GS greifen wird
zeigt sich wieder - es kochen alle nur mit Wasser ...

Ja, du hast natürlich den Längeren, den Dickeren und allgemein bist du der allerbeste. Damit sollte dieses Problem schon mal vom Tisch sein.

Natürlich kann man das mit ziemlich jedem Moped machen. Tatsächlich habe ich Simson Fahrer auf der Dolomiten Tour im Herbst getroffen. Die Frage ist, WIE man es macht. 
Du hast ja selbst angefangen, zu rechtfertigen warum du lieber einen Trailer nimmst…
Tatsächlich kann ich mir eine RoadGlide oder Ähnliches nur schwer auf den Schotterpisten in Rumänien vorstellen. Wenn man Autobahnen fährt, schafft man natürlich mehr KM am Tag. Aber in Rumänien 500-700km/Tag auf Nebenstraßen zu fahren hat ein Teil unserer Reisegruppe nicht geschafft…
Moped Touren bedeuten Moped FAHREN. Nicht vom Restaurant aus die Kiste an glotzen. Wenn ich 500km am Tag fahren möchte, bin ich damit 7 Stunden beschäftigt. Es bleibt also genug Zeit für Selfies zum Posen. 
Etappen mit über 1000km sind ja schon mal etwas mehr als die Hälfte einer Iron Butt Challenge. 
Aber schipper deine PanAm ruhig weiter mit dem Hänger durch die Pampa. Ich sag immer: Hauptsache man fühlt sich gut dabei.

Egal-die Sitbank bei einer GS ist übrigens schon seit 1999 absenkbar. Aber das weißt du sicherlich schon gaaaaanz lange.

Ich habe nichts gegen die PanAm. Ich vertrete nur die Meinung, dass jeder Schuster bei seinen Leisten bleiben sollte. 
Das Fahrwerk der PanAm ist mittelprächtig, die Sitzbank unbequem und sehr glatt, die Motorcharakteristik ist sehr ruppig und das Getriebe auf Schaltfreudigkeit ausgelegt. Alles Dinge, welche ich bei einer Wochenend Rundfahrt schätze, aber auf 1,5m breiten Schotter Pässen eher nicht benötige. 

Die von die verlinkte GS auf dem Bild mit einer 1250 GS zu vergleichen ist sehr schwierig. Die F900 GS vom Frauchen hat weder Kardanwelle noch BoGSermotor oder Telelever. Entsprechend fährt die sich wie eine African, Transalp usw. 
Schon das Fahrverhalten beim Bremsen ist nicht mit Fahrzeugen mit Telelever zu vergleichen. Fisch und Fleisch und so… Die F900GS würde ich auch lieber auf dem Trailer zum Zielort transportieren. So eine Kiste hatte ich mal für ne Woche als Leih-Hure. Die passt aber tatsächlich perfekt zur PanAm und nimmt sich nicht viel. Wenn ich zwischen einer F900GS und einer PanAm entscheiden müsste, verstehe ich deine Einstellung - da würde ich auch die PanAm bevorzugen. Aber eine 1150, 1200 oder 1250 GS wäre tatsächlich meine erste Wahl. Als Schrauber der seine Karren aus Prinzip komplett selbst wartet und repariert mag ich halt die 1150 am Meisten. Kein CanBus, kein fahrender Computer, keine MiMiMi Fehlercodes usw…

So weit Off Topic sind wir meiner Meinung nach nicht. Denn wenn man Erfahrungen einer Reiseenduro erfragt, muss man zwangsläufig vergleichen und mit Enduro Reisenden reden. 
Das Problem mit der PanAm ist dass mein Händler mit den Worten: ich weiß, was du damit vor hast, einer Wochenend-Testfahrt abgelehnt hat und mir die Kiste nur für einen Nachmittag geliehen hat. Entsprechend viel Vertrauen hat er in seinen Kunden und sein Produkt. Wenn ich mir, so wie du, die Kiste aber schon gekauft hätte, würde ich die auch nicht in Grund und Boden reden. Aber es hat schon seinen Grund, warum jedes 2. Motorrad auf meinen Reisen eine GS zu sein scheint.

Ich denke, dass es sehr stark darauf ankommt, wann man wirklich damit machen möchte. Für eine Wochenend-Runde würde ich auch von den großen GSsen abraten. Einfach zu langweilig und emotionslos. Für solche Nummern nehme ich entweder die Custom oder demnächst die EGlide. 

Rutschige Sitzbank ist relativ und kommt bestimmt auch auf die Klamotte an, auf der man darauf herum sitzt. 

Ob ich nun mein Fahrwerk irgendwelchen Fahrzuständen anpassen möchte, überlasse ich mal dem geneigten Benutzer. Mir wäre das zu doof, permanent irgendwelche Setups auswählen zu müssen. Tatsächlich stört mich das auch an den 1250iger GSsen. Das meine ich halt mit „fahrender Computer“ irgendwie geht das puristische beim Fahren verloren. Wie konnten unsere Großväter nur komplett ohne Elektronik bis Russland fahren..? Das war jetzt OT. 
Man muss unbedingt den Kaufpreis mit einer mögliche Lebensdauer ins Verhältnis setzen. Ich kann die Dollar Zeichen in den Augen des Händlers regelrecht sehen, wenn der Elektronik Schmiss die Hufe gehoben hat… Ob es da mit ein paar neuen Gabel Simmerringen und polieren der Standrohre getan ist, wage ich zu bezweifeln. Meine Erfahrung mit elektrischem Schnickschnack ist, dass der am Anfang viel Spaß macht und tatsächlich gut funktioniert. Irgendwann lässt die Funktion nach und wenn es kaputt geht, wird es ganz häufig teuer. WENN man überhaupt noch Teile bekommt. 

Also geht meine Empfehlung ganz klar in die Richtung: wenn man kaufen, paar Jahre fahren und dann wieder verkaufen möchte, kein Problem mit 1250, 1300 oder PanAm. Wenn man aber so wie ich (so wie du) 2m groß ist und auch Sport bedingt 130+KG auf die Waage bringt, seine Mopeds entsprechend drauf anpasst und abstimmt, und die Kisten tatsächlich ewig fahren möchte, sollte man auf Mechanik setzen und was älteres im Fuhrpark aufnehmen.
Nicht falsch verstehen-ich kaufe ebenfalls ab und an neue Karren, reite die 5 Jahre herunter und bevor die Reparaturen los gehen, verscherbel ich die Teile wieder. Aber irgendwie nervt mich das und momentan stecke ich lieber paar tausend € in die alten Kisten.