Hallo,
ich habe meine Low Rider S 2020 nun schon einige Zeit und auch gut 1200 Kilometer gefahren - ich weiß, noch nicht viel
Trotzdem würde ich hier gerne meine PERSÖNLICHEN Eindrücke nach doch schon einigen Ausfahrten teilen und auch was mir gefällt, was mir nicht gefällt, was ich geändert habe und was ich hätte bleiben lassen können...
Mit meinen knapp 56 Jahren und 180 cm Körpergröße ist das Bike jetzt nicht gerade das Bequemste das man kaufen kann.
Aber man arbeitet sich ein und die Low Rider S wird von Fahrt zu Fahrt gefühlt bequemer.
Die Sitzposition leicht nach vorne geneigt, die Arme nicht ganz durchgestreckt und die mittigen Rasten passen sehr gut zur Dynamik des Bikes.
Ich hatte mir auch einen anderen Solositz (Mustang Standard Touring) gekauft, aber der originale Sitz stellt sich nach mehreren Ausfahrten als doch besser heraus - für mein Hinterteil passt das.
Den anderen Sitz würde ich mir also nicht nochmals kaufen, lieber erstmal original fahren und "erfahren" in wie weit man sich selbst "einfährt"
Das Bike läßt sich fein auch langsam dahincruisen, oder je nach Wunsch auch brutal anrauchen, toll.
Das Einlenkverhalten finde ich ein wenig störrisch. Man muß die Gute in die Kurve drücken, zumindest meine mit der Metzeler Cruisetec-Bereifung.
Vergleich mit anderen Reifen habe ich nicht, habe die Metzler vor Erstauslieferung montieren lassen.
Man muß das Bike aktiv fahren, an manchen Tagen ist das anstrengend, dann wieder macht das extrem Spass - wie bei manchen Frauen
Überhaupt finde ich - ich hatte auch die Dyna Low Rider S für ein Jahr besessen - kann die 2020 Low Rider S Vieles besser als die alte , das Fahrwerk ist besser, der Rahmen ist steifer, der nutzbare Drehzahlbereich des Motors ist deutlich größer und auch die Bremsen sind deutlich bissiger.
Wobei die alte LRS einen Tick besser aussah finde ich und dieses besondere Einlenkverhalten hatte meine auch nicht, zumindest mit der gefahrenen Originalbereifung.
Fans der Dyna Low Rider S mögen mir verzeihen, das hier sind meine persönlichen Eindrücke, die niemand teilen muß!
Was mir besonders viel Freude bereitet ist das kernige Auftreten des starr verschraubten 114er M8-Motors.
Ich habe auch eine E-Glide mit 117er M8 und der ist bei weitem nicht so kernig und spektakulär wie der 114er in der LRS.
Viel weicher geht der 117er im Tourer ans Werk, weniger Vibrationen, zwar schon auch kraftvoll ,aber nicht so präsent wie der 114er in der LRS.
Man spürt den 114er in der LRS jederzeit - das ist Emotion pur.
Bei der Gelegenheit:
Hat schon jemand den den 114er Motor seiner LRS mappen lassen, ändert sich dann das Vibrationsverhalten?
Ich habe bisher immer meine TC und auch die M8-Tourer mappen lassen, schon allein um die magere Abstimmung zu beseitigen und die Fahrbahrkeit zu verbessern.
Aber bei der LRS will ich keinesfalls, dass der kernige Auftritt des Motors durch das Mapping gesoftet wird.
Vor allem bei meinen letzten TC war nach dem Mapping viel vom Charakter weg, die zogen zwar viel besser, liefen viel kühler aber halt leider auch viel weicher. Das urige Laufverhalten ging mir irgendwie ab.
Beim jetzigen 114er stört mich vielleicht ein wenig ein leichtes Konstantfahrruckeln und die oft abrupte Gasannahme, das kann im Kreisverkehr, oder besser bei dessen Ausfahrt recht gewöhnungsbedürftig werden und hier braucht man das Gas gar nicht aufreissen, oft reicht ein wenig Gasgeben, dass das spannend wird
Hier würde ich mir eine linearere Gasannahme wünschen und halt das Konstantfahrruckeln sollte durch fetteren Motorlauf besser werden.
Mein Resümee:
Für mich, der jetzt kanpp 40 Jahre Motorrad fährt und in gut 10 Jahren auch einige Harleys hatte, ist diese LRS ein ganz großer Wurf, aber sie polarisiert auf jeden Fall!
Entweder man hasst Sie und findet sie hässlich, unfahrbar und überhaupt unmöglich....
Oder sie nimmt einen in ihren Bann, so wie mich