Nach meiner Mofazeit Anfang der Achtziger wurde es erstmal ruhig. Elternhaus hat "nur" den 3er plus etwas Startgeld für's Auto gesponsert.
Ich war noch auf der Schule und total happy darüber. Voraussetzung war - kein Motorrad!!! Wenn man bedenkt, dass der Mottorradlappen damals
noch recht günstig war und es wahrscheinlich keiner gemerkt hätte, naja, hatte auch was Gutes. Ich habe dann mit 27 meinen Motorradführerschein
gemacht und irgendwie einen riesen Respekt vor den Dingern gehabt. Habe mir dann eine Sportster gekauft und bin 2 Monate später mit vier Kumpels
14 Tage nach Kroatien gefahren. Die Kumpels hatten allesamt seit ihrer Volljährigkeit ihre Mopeds und konnten entsprechend damit
umgehen. Ich bin gefahren was ich konnte, war natürlich ein Bremsklotz, lernte aber meine Sportster dadurch ganz gut kennen. Natürlich macht man
auch viele Fehler, knochenharte Lederjacke, sauschwerer Rucksack, wackliger Helm, Sitzposition, Lenker..All das war für mich aber irgendwie ein super
Ausgleich und hat
mir gezeigt, dass Mopedfahren wirklich harte Arbeit sein kann, nicht muss. Fortan war für mich Motorradfahren irgendwie Abenteuer und mit Schmerzen
verbunden. Meine Sportster war immer sehr zuverlässig, ein bisschen auf Racer gemacht und irgendwie genau mein Moped. Irgendwann hat es dann doch
gejuckt und ich hatte mir eine Ducati 750 SS geholt. Klar, die konnte alles besser als die Sportster, tat auch manchmal weh, aber war irgendwie nicht so
meine Sache. Also gut, Triumph brachte die Thruxton raus und irgendwie gefiel mir das Ding. Einiges umgebaut, wieder mit Kumpels in Kroatien gewesen,
natürlich wieder mit entsprechenden Schmerzen
(Rucksack, Sitzposition...) alles gut. Irgendwie fehlte aber das Feeling, nach 3 Jahren also verkauft.
Dann wurde es erstmal ruhig. Kumpels hatten auch nichts mehr zum Fahren( Kinder, Haus, Baum...). So vergingen einige Jahre, hatte mir dann ein altes
Auto gekauft um irgendwie in der Freizeit was mobiles umsorgen zu können. Das war auch richtig gut, aber halt kein Motorrad. Dann stand Nachwuchs an
und man(n) macht sich so seine Gedanken. War es dass jetzt mit den tollen Hobbies, was mach ich jetzt. Am besten bevor der Stammhalter da ist und
meiner Frau schonend beibringen. Frau hatte abgenickt, gut und weiter? Markt abgegrast - irgendwie gefiel mir nichts. Da fiel mir ein, ich hatte
schon lange keine Schmerzen mehr und ich dachte an meine Sportster. Tja und so ging es dann auch aus. Es gab ne Sportster, wieder in Richtung Cafe
Racer, Sitzposition wie gehabt, bequeme Jacken, guten Rucksack mit nur dem Nötigsten, man wird ja nicht jünger
!
Auch wenn mir das ganze Drumherum wirklich zu viel ist, so ist eine Harley in Anbetracht der Dinge für mich doch Seelenbalsam, eine tolle Basis zum Individualisieren, Entschleuniger und irgendwie ein Original, was heute leider selten ist.
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Viele Grüße und eine gute Zeit
Hankook
"Alles wird gut!"