Jetzt muss ich auch mal um Beistand bitten;
Ich versuche gerade einem Freund, der als Schreibtischtäter wenig mit Schrauben und so zu tun hat, bei seinem Vergaser-Prob zu helfen.
Situation: Sportster 2000 oder 2001 1200ccm, normaler LuFi-Kasten, vom Vorbesitzer mit ein paar weiteren Löchern versehen, irgendso ein Slashcut-Auspuff, ordentlich gegronkt (ca. 100dB im Stand sagt der TÜV), sonst alles normal/Standard, Leerlauf um die 900 rpm..
Problem: Im warmen Zustand und Schiebebetrieb heftiges Gefurze auch in den LuFi, durch den Gronk ist das natürlich ziemlich laut, beim Gasgeben aus dem Leerlauf heraus (Zwischengas beim Herunterschalten oder auch beim Einlegen des ersten Gangs an der Ampel nach etwas Wartezeit) knallen in den LuFi, durchaus auch mal bis zum Ausgehen. Je höher die Außentemperatur destso schlimmer scheint es. Ohne LuFi sieht man die "Bitze", wenn es furzt, ganz gut. Nach einigen Fahrten ist der LuFi-Deckel unten eingesaut, der Öltank ist besprenkelt, und der Schieber ist durch das Geknalle dunkel verfärbt.
Ansonsten fährt die Sporty erstaunlicherweise ganz o.k.
War auch schon in der Werkstatt - die behaupten, es würde nichts knallen, haben angeblich die Bedüsung geändert, aber ausser Spesen nichts gewesen. Vertrauen ist futsch, anscheinend muss man wirklich alles selbst machen ... :-(
Nach dem Durchlesen dieses Freds und der verlinkten Anleitungen und Dokumenten haben wir die Bedüsung gecheckt, die gefundene 42er LLD durch eine 45er, dann auch eine 48er, ersetzt, die HD von 180 auf 190 vergrößert. LLGS ist 2,5 Umdrehungen raus. Die Beschleunigerpumpe ist o.k. Es wurde spürbar besser, aber das Knallen ist nicht ganz weg und so vom Motorklang her ist irgendwie das Gefühl da, dass der Motor zu viel Benzin bekommt, der Verbrauch ist auch spürbar gestiegen von unter 5l auf ca. 6l.
Jetzt war TÜV, mit der 48er Düse waren es ca. 2,8% CO2, mit der 45er Düse angeblich um die 1,5% (bei Leerlauf 950) - der TÜV-Mann hat freundlicherweise nach dem Ändern der LLD noch mal gemessen. Irgendwie scheint das nicht zu passen - 48er Düse und nur 2,8%! Oder?
Danach haben wir endlich mal die Andockstellen des Manifolds an den Zylinder von der linken Seite aus (von rechts kommt man ja nicht ran) mit Bremsenreiniger eingesprüht (ja, ich weiss, hätten wir gleich machen sollen, bitte keine Haue, aber da es vom Knallen abgesehen keine Probs gab ,,,,) - und große Augen und offener Mund: Je nach Menge des Sprühnebels ging der Motor sogar aus.
Also sind die Manifold-Dichtungen bzw. die Übergänge Zylinder-Manifold nicht dicht. Wer hätte das gedacht (und warum haben die Werkstatt-Jungs das nicht festgestellt?) ...
Kann das die Ursache nicht nur für´s Vergaser-Knallen sondern auch den doch recht niedrigen CO2-Wert bei der 45er und 48er LLD sein?
Jetzt brauchen wir Hilfe zur dichten Montage des Manifold. Das scheint ja eine Schwachstelle der Konstruktionund eine knifflige Sache zu sein, anscheinend bis hin zum Nachbearbeiten der Teile, mit der großen Chance, es verkehrt zu machen bzw. keinen Erfolg zu haben.
Bei youtube gibt es ein anscheinend sehr interessantes Video:
https://www.youtube.com/watch?v=sDMjl5O66BM. Leider ist unser English eher schlecht, wir verstehen eigentlich nur Bahnhof. Der Mann scheint aber die Ahnung zu haben und einiges ungemein Wichtiges zu erzählen, aber wir verstehen es leider nicht. Und haben auch keine Anleitung auf Deutsch gefunden, wie man das richtig macht. Die Anleitungen zur Vergaser-Einstellung sparen dieses Problem leider aus.
Kennt ihr gute Anleitungen auf Deutsch oder kann jemand die wichtigen Hinweise aus dem Video auf Deutsch zusammenfassen? Und habt ihr Empfehlungen für die einzukaufen Teile, welche Dichtungen sind gut?
Ich hatte mal vor einigen Jahren einem Bekannten bei seinem Mokick geholfen, da war auch Femdluft im Spiel, und zwar war der Anschluß des Vergasers an den Zylinder offenbar durch zu festes Anziehen der Schrauben verbogen - aber heftig. Die Dichtung hat daher nicht mehr gedichtet. Da eine Verschlimmerung nicht möglich war haben wir den Anschluß des Vergasers vorsichtig eben geschliffen (Sandpapier auf feste&glatte Fläche und vorsichtig den Anschlußbereich drüber gerieben, bis er auf einem Spiegel völlig eben und fest stand), war ja nur Alu, und auch dieses anzuschraubende Teil - Flansch ? - begradigt. Mit neuer Dichtung und gefühlvollem Anschrauben war das Teil danach wieder 100% dicht. Sind solche Nacharbeiten auch beim HD-Manifold sinnvoll?