Lieber Peter,
danke für deine informative und systematische Zusammenstellung. Zu dem Textabschnitt "Dynamische Kompression" habe ich eine andere Meinung zu den Ursachen für den Unterschied zur Statischen Kompression. (Du hattest in einem anderen Fred um Feedback gebeten):
"Dynamische Kompression:
Dieser Begriff hängt eng mit dem Overlap zusammen. Je grösser die Überschneidung zwischen Ein- und Ausgangsnocke ist, desto mehr Druckverluste hat man bei der Kompression. Wenn der Overlap=0 (oder weniger) ist, dann komprimiert der Kolben die gesamte Luft, und die Dynamische Kompression ist gleich der Statischen Kompression, die man einfach aus Bohrung und Hub ausrechnen kann. Man bekommt also die maximale Kompression, während der Motor läuft. Das aber nur zum Preis, dass noch Abgase im Gemisch sind. Wenn der Overlap>0 ist, dann entweicht etwas Druck durch die frühzeitig offenen Ventile. Die daraus resultierende Dynamische Kompression ist dann kleiner wie die Statische."
Der Unterschied zwischen Dynamischer und Statischer Kompression entsteht NICHT aus dem Overlap zwischen Auslaß- und Einlaß-Öffnungswinkel, sondern aus dem Overlap zwischen Einlaßöffung und Verdichtungstakt. Sprich: das Einlaßventil bleibt noch geöffnet, wenn der Kolben nach dem UT wieder hoch in den Verdichtungstakt geht. Der Sinn ist, daß bei höheren Drehzahlen die Massenträgheit des einströmenden Gemisches genutzt wird und somit die Füllung durch eine Art "Aufladeeffekt" erhöht wird. Der positive Aufladungseffekt ist bei höheren Drehzahlen höher als der Effekt des durch das über UT ! aufbleibende Einlaßventil verringerten Verdichtungshubs = dynamische Kompression. Bei niedrigen Drehzahlen = geringer kinetischer Energie des einströmenden Gemisches ist hingegen der negative Effekt des verringerten Verdichtungshubs, sprich der dynamischen Kompression höher.
So schreibt es übrigens auch Ulf Penner in dem von Dir zitierten MO-Artikel.
Würde mich freuen, wenn Du das so einfügst.
Grüße, niterider