@ denali
ich denke, das hängt mit den Wechselkursschwankungen zwischen dem Dollar und den Verkaufsländern zusammen. Da Harleys in den USA produziert werden, müßten die Händler in anderen Ländern /Währungszonen praktisch wöchentlich ihre Preise anpassen. Das würde für Otto Normalverbraucher unübersichtlich bis unverständlich, Zocker in GER würde es zu Warentermingeschäften mit Harleys verleiten. Die Nachteile sind für Hersteller und Endkunden letztlich so gravierend, daß kein Hersteller der Welt die Preise wöchentlich an den Wechselkurs anpaßt, sondern die Preise meistens mindestens ein Jahr konstant läßt. Wenn das Pfund nun gegenüber dem € bzw. dem $ zeitweise abgestürzt ist, weil UK 12% seiner Wirtschaftsleistung durch Bankgeschäfte erzielt und GER nur 3%, hätte Harley in UK für diesen Zeitraum die Preise so drastisch anheben müssen, dass, gepaart mit Krisenangst, dort praktisch überhaupt keine Harley mehr verkauft worden wären und ein Großteil der Händler über die Wupper gegangen wäre = nach der Krise hätten sie mangels Händlern auch viel weniger Bikes verkauft. Daher haben sie die Preise konstant gelassen und den dadurch entstehenden Handel nach GER toleriert. Nun, zum Ende der Krise und mit wieder steigendem Pfund, stellen sie dieses für die deutsche Händlerschaft ruinöse Geschäft ab. Übrigens: warum hat von 100 amerikanischen Motorradmarken nach dem 2. Weltkrieg nur Harley letztendlich überlebt? Weil sie als Einzige von Anfang an höchste Priorität auf den Aufbau eines leistungsfähigen Händlernetzes gesetzt haben. Es ist eine Binsenweisheit im KFZ-Geschäft, daß man ohne leistungsfähiges Händlernetz keinen wrtschaftlichen Erfolg haben kann. Deswegen verschwinden auch viele neue Marken so schnell wieder, weil sie genau hieran scheitern. Wer also glaubt, Harley und andere Marken würde auf Dauer tatenlos zusehen, wie seine Händlerschaft systemisch (nicht individuell!) unter Druck gerät, irrt. Das schließt nicht aus, umsatz /investitions-schwachen Händlern den Vertrag zukündigen und so das Netz auf ein sinvolles Maß zu schrumpfen, wenn es überdimensioniert war.