Ein Hammertag!

Warum? Weil wir durch Gegenden fahren, durch die die breite Masse eher nicht fährt. Und wir verlassen den Südtiroler (deutschsprachigen Bereich) und reiten durch´s Veneto. Hier kennen die meisten nur Italienisch, was wir bei einer "Diskussion" an ner Tanke erlebt haben. Die Dame hatte ein Temperament und ein Sprachtempo, dass wir glaubten, in Palermo/Sizilien am Hafen zu sitzen.

In Agordo am Zentralplatz dann nachmittags ein Cappucino - der beste EVER !!! So was kriegen wir Deutschen nicht hin. Sind gleich zwei runter geflossen ... und ein Wasser hinterher. Der gepflegte Biker will ja wach bleiben.

Alles in allem heiß ohne Ende, Sonne satt, die Sicht etwas diesig (was ihr an den Bildern seht), aber 8 kernige Pässe und 296 km, das verhieß ein echter Ritt zu werden. Und es wurde ein Ritt, Leute!

Aber der Reihe nach.

Alles fing an, als Sepp morgens um 8 Uhr am Frühstückstisch saß. An sich nix Ungewöhnliches, doch der gute Sepp hatte schon 300 km seit Bad Reichenhall im Kreuz - und sah echt frisch aus. Er kam, um mich an diesem Tag zu begleiten und zu einer Hütte zu führen, die Wanderer und Biker gleichermassen verzücken sollte. Mit dem Mopped auf 1.900 m am hintersten Zipfel des Winkeltales zu übernachten ... in Betten wie die von Oma??? Wartet auf die Bilder.

Kurz drauf rollte auch noch der Stefan an, mit dem ich den gestrigen Tag verbracht hatte und der heute nicht konnte. Aber auf ne Tasse Kaffe ("so, wie wir Südtiroler den trinken!") um den Sepp vom Forum zu begrüßen, das lies der sich nicht nehmen.

Um 9 Uhr dann bei schon brüllender Hitze kurz an die Tanke, Sprit fassen.

Der Sepp mit seiner 1986er Heritage lacht - und nachdem später ich seinen Bock mal fahren durfte, wusste ich, was der auf´m Mopped schaffen muss. Aber er ist halt ein richtiger Kerl.

Was sind wir doch von unseren Tourer-Diven so verwöhnt ...

Von hier aus dann flotte Kehren hinunter ins Fassa-Tal, wo wir rechts nach Moena abbogen. Kurz vor dem Ort dann links hoch zum Passo di San Pelegrino (1.918 m), ein wunderschöner Ritt durch langgezogene Kurven, die man richtig brettern konnte. Oben dann Stille, Licht und Natur satt.

Schaut mal ...

Ab jetzt gibt es keine Kurven mehr in den Dolomiten - ihr habt sie alle geräubert

Schöne Touren, schöne Bilder, schönes Wetter - toll,toll,toll

Wart´s ab, Hardy ...

Unten angekommen scharf rechts gleich wieder hoch zum nächsten Pass, dem Passo di Vallès (2.033 m). Enge Kehren in kühlen Nadelwäldern mit scharfen Sonnenstrahlen, die durch die Zweige blinzelten. Ich war so hin und weg, dass ich immer wieder anhielt, um Fotos zu machen, was Sepp veranlasste, kräftig am Hahn zu ziehen und alleine schon mal ein Stück voraus zu brettern. Gefunden haben wir uns immer wieder und es war eine schöne Art, zusammen zu fahren und dennoch jedem seinen eigenen Fahrstil und Tempo zu lassen.

Na, weil einfach zwei außergewöhnlich schöne Moppeds fotografiert werden wollten ...

15 - 20 Kehren runter vom Pass dann gleich wieder scharf links ... auf zum nächsten Pass, dem Passo Rolle (1.989 m). Interessant der Wechsel der Temperaturen. Während es oben am Pass immer so um die Anfang 20er Grad waren, drückte es unten in den Kesseln gewaltig über 35 Grad. So fiel es nicht schwer, den nächsten Schwung bergauf zu setzen ... hoch in die vermeintliche Kühle der Berge.

Schaut euch mal diese wunderbaren Kurven zum Passo Rolle an - wie geschaffen zum flotten Hochschwingen.

Und wir haben teils gut am Hahn gezogen

Oben auf der Passhöhe .. Trubel ... Moppeds ohne Ende ... ne Bar, wo wir ein Schluck getrunken haben. Die Wirtin war ne flotte Biene ... und ihre Tochter erst. Nein, Bilder gibt es von denen nicht. Aber Gebote nehmen wir gerne an.