Ich kann diese "neue Modellpolitik" (zumindest) für Deutschland auch nicht mehr nachvollziehen.
Seit Sommer bis Anfang November habe ich mit diversen HD-Händlern, die sich alle bemüht und viel Zeit für mich genommen haben, um eine eventuelle Bestellung einer PA des MJ 2022 für mich hinzubekommen, zu tun gehabt.
In der Konfiguration, wie ich sie gern gehabt hätte, war nichts (mehr) aus 21 zu bekommen.
Für 2022 war dann völlig unklar, welche Farben angeboten werden, ab wann geliefert werden kann, die Preise konnte keiner richtig einschätzen und auch eventuelle technische Änderungen und/oder Ergänzungsoptionen (z.B QS) konnte ebenfalls keiner benennen.
Das Ende vom Lied war, dass ALLE Händler angeboten haben, eine verbindliche Bestellung mit Wunsch-Konfiguration aufzunehmen und das Bike für mich zu bestellen und diese dann im Januar oder Februar, wenn man "mehr" wüsste und falls ich das Bike dann nicht abnehmen wolle, da die 22er-Modellspezifikationen (und geänderten Preise?) mir möglicherweise nicht zusagen könnten, zu zerreißen, da man das bestellte Motorrad sicherlich ohne Schwierigkeiten anderweitig würde veräußern können.
Klingt für mich als Kunden zwar fair und ist wahrscheinlich aus der Not der Händler, zur Zeit keine anderen Möglichkeiten (mehr) zu haben, das Sinnvollste.
Trotzdem habe ich mich gefragt, was denn ist, wenn ich dann tatsächlich im Januar/Februar 2022 von der Harley-Bestellung Abstand genommen hätte?
Ich hätte monatelang im Ungewissen gewartet - und dann mit leeren Händen dagestanden und mich um eine Alternative bemühen müssen.
Und das bedeutet: Bei einem anderen Anbieter bestellen, wo ich mich dann ganz hinten in die Schlange der Besteller hätte "anstellen" und wahrscheinlich auch bis zum Sommer auf eine Auslieferung hätte warten müssen.
Fazit: Anfang November woanders ein Motorrad bestellt, dass für Mitte Januar angekündigt ist. Sollte das dann auch erst verspätet ausgeliefert werden, habe ich aber wahrscheinlich trotzdem bis zum eigentlichen Saisonstart das Bike spätestens zur Verfügung. Und noch dazu mit einer verbindlichen (Wunsch-) Konfiguration und einem feststehenden Preis eines 22er-Modells, wie sich das gehört.
Dabei muss man auch noch bedenken, dass dadurch einem deutschen HD-Händler Umsatz von deutlich über 22T€ sowie sicherlich weiterem Zubehör-Umsatz im Zusammenhang mit dem Bike entgangen ist.
Ich lege mit meiner Entscheidung vielleicht nicht das typische HD-Käufer-Verhalten an den Tag, bin aber sicherlich nicht der einzige potenzielle Motorrad-Käufer, der so handelt, wie ich. Ob das dem Mutterkonzern in den USA mit ihrem neuen deutschen Boss auf Dauer zusagt, wird sich erst noch zeigen müssen.
Fakt ist aktuell, dass außer dem bisherigen Damoklesschwert weitere zusätzlicher Kosten durch weitere Zölle, die ja vorerst abgewendet wurden, immer noch keine konkreten Infos zum 2022er-Modelljahrgang bekannt zu sein scheinen - so zumindest mein Kenntnisstand.
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Kann mir mal bitte jemand das Wasser reichen? 