Hey ihr Lieben!
Um ehrlich zu sein - ich versuche den Urlaub zu vergessen...
Die Kurzfassung: 5 Harleys haben sich auf den Weg gemacht - zurück kamen nur 2.
Der erste Anfahrtstag hatte es schon in sich. 5 Wochen lang kein Tropfen und dann an dem besagten Freitag Unwetter in Süddeutschland/Bodensee. Da mussten wir natürlich durch. Von Pfungstadt ging es bei Sonnenschein los - ab Stuttgart hatten wir Starkregen und müssten dann nach zwei Stunden bei Memmingen abbrechen und uns ein Hotel suchen.
Am nächsten Tag dann direkt von Memmingen morgens um 6 Uhr über die Autobahnen in AU und CH nach Genua runter. 16 Uhr kamen wir an. Soweit alles gut.
Sonntag morgens 8 Uhr kamen wir auf Sardinien an, fuhren erstmal raus aus Olbia um gemütlich zu frühstücken etc.
Auf dem Weg von der Fähre runter ging ein Klackern bei der 2016er Lowrider S von meinem besten Kumpel los... Das wurde dann so laut, dass wir nach dem Frühstück anhalten mussten. Scheinbar die Hydrostößel oder Rockerboxen - Weiterfahren zu riskant. ADAC Plus angerufen. Letzter Saftladen. Nach 3 Stunden in der Sonne ging es dann weiter - für 4 Harleys über die SS125 (die erste Stunde ziemlich unspektakulär, dafür dann von Cala Gonone bis kurz nach Baunei ein Träumchen) und mein Kumpel mit dem Taxi nach Tortoli/Arbatax. Hotel Sa Contonera ein absoluter Knaller. Preis-Leistung sensationell, super geflegt, sehr gutes Frühstück und traumhaftes Personal.
Am nächsten Morgen wollten wir dann zu dritt eine kleine Runde drehen. Losgefahren und nach ca. 50 km im Nirgendwo rauchte die Zündspule bei einer 96er Dyna ab. Ersatzteil auf ganz Sardinien nicht vorhanden, zuschicken lassen leider auch nicht so schnell möglich (Zodica, W&W, Thunderbike, Harley direkt etc. - alles probiert, no chance). Also wieder ADAC Plus.
Am Mittwoch beschloss ich eine "kleine" Runde alleine zu drehen. Also Google Maps aufgemacht, zwei drei Punkte markiert, Strecke ermittelt und los ging es in die Berge. 3 Stunden Fahrzeit. Leider war ich doch sehr optimistisch und hab mich gut verzettelt - aus den 3 Stunden wurden dann 5. Plus ein grob geschotterter Pass. Laut Maps eigentlich befestigt und geteert. 5 km über grobe Steine, mit Löchern etc. - danach war ich klatschnass und mein Baby ziemlich staubig... Umdrehen ging nicht, also Augen zu und durch. Mitten im Nirgendwo natürlich.
Am Nachmittag dann Strand und erholen...
Donnerstag wollten wir übrigen 3 dann ebenfalls noch eine kleine Tour nach Baunei, Urzulei und zurück drehen. Mittendrin kurz vor einem Tunnel rutschte das Heck der 2006er Softail eines Kumpels weg und er machte Bekanntschaft mit der Tunnelwand... Zum Glück keine großen Verletzungen - leider aber das Bike nicht mehr fahrtauglich (Bremshebel weg, Fußrastenanlage abgebrochen). Hallo ADAC Plus.
Freitag dann wie auf rohen Eiern die SS125 wieder nach Olbia hoch, auf die Fähre abends und Samstag dann über Mailand, Lecco, Chiavenna und Silvaplana nach Cunter in der Schweiz. Wetter ab Lecco immer düsterer und hinter Chiavenna kam der Regen runter. Maloja-Pass noch halbwegs trocken hochgekommen, danach Starkregen und kaum Sicht. Augen zu und durch - Julierpass gemeistert und dann um 20 Uhr komplett durchnässt (trotz Regenkombi etc.) im Hotel anzukommen. 3 Stunden mit dem Föhn versucht die Klamotten halbwegs trocken zu bekommen. Mäßiger Erfolg.
Sonntags dann trocken über die Autobahn (diesmal Basel und nicht das Allgäu) nach Frankfurt gefahren. 2.700 km insgesamt sagte der Tacho. Geplant waren mehr.
Wir haben das Beste draus gemacht - aber ein Motorradurlaub war es natürlich dann eher weniger...
Sardinien allgemein ziemlick dreckig, teuer, oftmals unfreundliche Menschen aber sehr leer. Haben insgesamt sehr wenig Motorradfahrer aber auch Autos gesehen - gerade in den besagten Bergstrecken, Pässen etc. (SP69, SP7, SS295, SS12
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Muss ich nicht noch mal machen. Fähre sowieso nicht - ekelhaft... Das letzte Jahr waren wir auf Tour über Timmelsjoch, Bozen, Riva del Garda, Stilfs etc. und es war streckentechnisch nicht wirklich schlechter. Es gab nur kein Meer. Da wird im nächsten Jahr wieder die Reise hingehen. Plus Dolomiten.
Das mal ein kurzes Fazit.
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Race the rain, ride the wind and chase the sunset. Ride free, ride safe.