Das ist kein Lack im herkömmlichen Sinne, sondern eine Aluminiumlegierung, die unter Vakuum unterhalb ihres Tripelpunktes, (bitte googeln) bei einer bestimmten Temperatur direkt von Fest in Gasförmig unter Auslassen der flüssigen Phase übergeht (bisher nur aus der Kaffeemehltrocknung und der Pharmaproduktion in speziellen Autoklaven bekannt) und sich dank positiver Ladung auf dem negativ geladenen Blechteil (Tank, Fender, Öltankatrappe) niederschlägt. Das Verfahren ähnelt zwar dem bekannten elektrischen Pulver-Coating mit elektrisch geladenen Lackpartikeln, ist aber durch die Erfordernis des Arbeitens unter dem Tripelpunkt erheblich aufwendiger als das herkömmliche Partikel-Coating und für derart große Blechteile eine Weltneuheit.
Daher habe ich hier ausnahmsweise ein gewisses Verständnis für den Preis, da hier eine in die Grundlagenforschung reinreichende Innovation bzw. Investition vorliegt. Ob Harley hier die alleinigen Rechte wie BMW ab 1987 für die Kreuzspeichenräder oder nur eine Lizenz (üblicherweise mit Alleinverwertungsrecht für ein Jahr) erworben hat, werden wir daran sehen, ob das in den nächsten 25 Jahren auch bei der Konkurrenz auftaucht. An eine Eigenentwicklung glaube ich wegen der Grundlagenforschung eher nicht, das liegt zu weit ab vom Motorradbau.
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„I don‘t like valves that look like golf tees. Intake valves should be the size of trash can lids, and pistons should be the size of manhole covers“ (Jay Leno)
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