Natürlich kann man das so machen , aber die Mischung aus alter und neuer Bremsflüssigkeit, die sich damit maximal erreichen läßt, hat doch offensichtlich einen größeren Anteil an alter Bremsflüssigkeit als die Software-Methode. Da schiebt nämlich der ABS-Kolben einfach die alte BF raus, dann wird gewechselt, um der Kolben saugt fast nur die neue BF an. Der Anteil der alten BF entsteht nur noch durch die Restbenetzung des gesamten hydraulischen Systems, die beim Wechsel nicht mit ausgespült wird, und aus der kleinen Grenzschicht zwischen der neuen BF und der alten, die durch die neue rausgedrückt wird.
Bei der Do it yourself - Methode drückt der ABS-Kolben die alte BF in seinem Zylinder unkontrollierbar in die neue BF in den Leitungen des hydraulischen Systems, wo sie sich vermischen,, und saugt ein Gemisch mit hohem Anteil alter BF, die vor seinen Ventilen unbeeinflussbar rumdümpelt, wieder ein. Das wiederholte Antriggern des ABS speist die vage Hoffnung, das der Anteil alter BF allmählich sinkt, übersieht aber, dass so der Anteil alter BF im gesamten System nicht sinkt, sondern nur umverteilt wird. Wenn das zum Erfolg führen sollte, müsste man deutlich mehr als zweimal auf die altherkömmliche Methode die BF wechseln und zwischendurch jedesmal beim Fahren das ABS auslösen.
Natürlich kann man das alles machen, aber ich denke, wer solche Sachen selber an seinem Mopped machen will, hat sich mit einem ABS-Moped das falsche Moped gekauft. Zu solchen Ambitionen würde eher eine EVO passen, denn die ist viel reparaturfreundlicher aufgebaut, und da kann man noch viel mehr selber machen
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„I don‘t like valves that look like golf tees. Intake valves should be the size of trash can lids, and pistons should be the size of manhole covers“ (Jay Leno)