Anscheinend werden meine „in einigen Punkten subjektiv ausgeschmückten und wuschinterpretierten“
Wunschvorstellungen schneller Realität als gedacht.
Ergänzend dazu ein Tip für heute Abend:
Starbesetzt ist Daniel Harrichs Spielfilm „Am Abgrund“über kritischen Rohstoffhandel und korrupte deutsche Politiker. Leider alles wahr, erzählt der Münchner im Interview.
Wie ich weiter oben angedeutet habe ein erhellender Beitrag zum Thema „Wenn Ideologie mit der Realität kollidiert“. So wie seinerzeit bei Stalin Industriealisierungspropaganda oder der Dieselideologie. Und das sogar so deutlich offenbart in der als „linientreu“ verschrienen ARD
Daniel Harrich:
„Das ist das Märchen von des Kaisers neuen Kleidern! Die meisten Wirtschaftsmanager bei uns, mit denen ich gesprochen habe, wissen, dass das mit der Energiewende nicht klappt, dass es nicht genug Rohstoffe gibt. Die Politik weiß, dass es nicht klappt. Und nachdem wir einige Jahre recherchiert haben, ist auch uns bewusst, dass es nicht klappt. Trotzdem sagt niemand, dass der Kaiser nackt ist.
Die grundsätzliche Problematik ist: Wir haben eine massive Rohstoffkrise, es redet nur keiner darüber. Alle diesbezüglichen Ziele, die von der Bundesrepublik gesteckt wurden, scheinen völlig utopisch. Etwa: 15 Millionen E-Fahrzeuge bis 2030 – das funktioniert einfach nicht. Dann die zweite Frage: Wo kommen denn die Rohstoffe her? Wenn man auf die Websites der Hersteller schaut, sieht man rauf und runter Schlagworte wie „green“ und „nachhaltig“. Doch wir haben die Unternehmen vor Ort besucht. Etwa eine große Raffinerie in China – und da haben sie uns gezeigt, dass der hochintensive Prozess, um Lithium zu gewinnen, mit Kohle betrieben wird.
Und da hängt ja noch ein ganzer Rattenschwanz dran. Die Vertreibung Indigener, um das Land mit den Rohstoffen zu gewinnen. Dann der Abbau selbst: Du kannst es so grün anmalen wie du willst, nachhaltiger Bergbau ist eine Illusion.“
….
„es geht um die ganz große Geo-Politik. Aserbaidschan ist ja nur ein Beispiel für die Rohstoffkrise, in der wir stecken. Wir decken auf, dass die Energiewende in der Geschwindigkeit, die wir uns vorstellen, nicht klappt. Auf die Mengen an kritischen Rohstoffen, die wir dazu bräuchten, haben wir als deutsche Industrie nicht den Zugriff. Unsere Politik hat das verpasst, man hat sich wahnsinnig lange auf zuverlässige Lieferketten verlassen. Und mittlerweile haben halt die Chinesen und jetzt langsam auch die Amerikaner sich alles, was an Rohstoff-Rechten da ist, unter den Nagel gerissen – wir gucken durch die Röhre.
Wir sind unausweichlich abgehängt?
Daniel Harrich: Es steht Spitz auf Knopf für die deutsche Industrie. Millionen Arbeitsplätze, unser Wohlstand stehen auf dem Spiel. Genau deshalb schaut Deutschland rund um die Welt nach Quellen, wo man Kupfer, Kobalt, Lithium, Seltene Erden herkriegen kann. Und deswegen sind plötzlich Länder wie Aserbaidschan interessant für uns.“
…
“Dabei wissen alle, dass es bald gewaltig krachen wird. Wir haben eine Abhängigkeit vor allem von China, die unsere Gasabhängigkeit von Russland aussehen lässt wie Pillepalle. Doch wir denken immer noch: „Das wird schon irgendwie.“
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„Das heißt auch Verzicht.
Das bedeutet ganz massiv Verzicht. Was ich mich jeden Tag frage: Warum sagt keiner was? Warum schweigt die Wirtschaft? Warum spielt sie mit? Darauf antwortete mir neulich der Vorstand eines der größten deutschen Automobilhersteller: „Ich bin doch nicht der Erste, der Selbstmord begeht.“ Alle wissen’s und keiner sagt’s.“
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Usw usw usw …
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von motorcycle boy am 06.03.2024 14:40.