Zitat von Schmieds_Frau
............ Und dann haben eben auf der Ausfahrt die anderen Männer auch ganz deutlich gesagt "Lass die Sportster". Ich bin schon fast soweit, erstmal eine Saison mit einer 125er zu üben.
Ich hoffe, dass ich hier was dazu sagen darf, (women only please), ohne Haue zu kriegen
Ich bin seit fast 20 Jahren als Fahrtechnik - Instruktor tätig (ehrenamtlich in unserem Verein, der Fahrsicherheitskurse für Motorradfahrer anbietet - kostenlos svstl).
1. Es ist schlicht und einfach Unsinn, dass Frauen schlechter fahren können als Männer. Sie sind nur ehrlicher und geben zu, wenn sie wo Schwächen haben oder unsicher sind. So entsteht subjektiv dieser Eindruck ....... Ein Mann würde sich vermutlich lieber die Kronjuwelen abbeissen (lassen), als zuzugeben, dass ihm seine Kiste auch schon mal umgefallen ist
Und: Männer halten sich grundsätzlich für Naturtalente und es ist nur mysteriösen Launen des Schicksals zu verdanken, die sie daran gehindert haben, der Grömaz zu werden (grösster Motorradfahrer aller Zeiten).
2. Es ist Unfug, dass schwere Motorräder schlechter zu handhaben sind. Wenn die Kiste rollt, ist es egal, ob sie 198 oder 330 kg hat. Ein klassisches Beispiel ist hier die Honda Goldwing mit knapp 400 kg, die andererseits unglaublich leicht zu händeln ist. Einem beherzten Fahrer eines Goldflügelchens im Landstrassengeschlängel dran zu bleiben, ist auch für Fahrer wesentlich leichterer Motorräder durchaus eine Herausforderung.
3. Als Faktoren für den sicheren Umgang mit der Motorrad sind wesentlich:
Erstens: Fahrpraxis
Zweitens: Fahrpraxis
Drittens: Fahrpraxis
Und damit meine ich jetzt nicht sporadisch am Wochenende eine Runde ums Haus. Sondern richtige Touren mit anfänglich vielleicht 100 bis 150 km, dann durchaus auch zwischen 200 und 300 km, svstl mit Pausen, aber mit der Dauer des Fahrens kommt automatisch Sicherheit und Vertrauen zur Maschine.
Viertens: Fahrtechnik. Ein Fahrsicherheitstraining am Beginn der Saison bringt unglaublich viel.
Mit dem Motorradfahren ist es wie mit dem Schwimmen: Wenn mans mal kann, verlernt mans nicht mehr, nach einer Phase des Stillstandes (Winterpause) genügen am Anfang ein paar Übungen (uU auch auf einem grossen Parkplatz) und schon gehts wieder ....... Auch die richtige Blickführung gehört dazu ...... dahin zu sehen, wohin man fahren will. Auch das will geübt sein, kann man aber im normalen Fahrmodus auf der Landstrasse auch (siehe Erstens bis Drittens)....
Fünftens bis zehntens: Etwas Selbstvertrauen ins eigene Können, der beherzte Umgang mit dem Motorrad - die Kiste in die Hand zu nehmen und sich zu trauen, sich nicht beirren zu lassen und primär an seinen Schwächen zu arbeiten (siehe Erstens bis Drittens).........
Also Schmieds_Frau: lass Dich nicht beirren, und mach das so wie Du es Dir vorstellst. Mit Geduld, Übung, Beharrlichkeit geht das schon, Du darfst Dich nur nicht von Einflüsterungen einschüchtern lassen.
Zitat von Schmieds_Frau
....... wie das wohl sein mag, wenn man so von Null auf Hundert geht.......
...... ganz einfach: Ich stell mich auf die Badezimmerwaage .........