Hallo Zusammen,
da ich nächsten Sommer endlich wieder zurück auf`n Bock gehe (mein Gott ist das noch lang hin), werde ich mich für ne`NRS komplett neu ausrüsten müssen.
Heißt ab in den Laden. Auf die Frage was ich wünsche kann es dann nur eine Antwort geben:
Einmal bitte alles!!!
Geplant ist dann ein EURO-RUN von 5-6 Wochen: D-CH-IT-GR-A-D
Ist ein seit langer Zeit gehegter Traum den ich jetzt umsetzen werde.
Nach intensivem Googeln und lesen hier im Forum hatte ich mir folgende Ausrüstung vorgestellt:
Stiefel: Haix P3
Jacke: John Doe Kamikaze
Helm: ROOF BOXER V8, Bandit oder Premier Vintage Carbon (alle matt)
Hose: ROKKER Revolution, John Doe Cargo oder John Doe Jeans
Und bei der Hose bin ich nicht ganz so sicher. (das eigentlicheThema) Die Tendenz geht nach John Doe. Begründung siehe unten……….
Ich habe 13 Jahre in der Branche für technische Textilen gearbeitet und kenne und war sowohl bei Schoeller als auch weltweit bei ein paar Kevlar/Aramid Herstellern .
Obwohl ich die Herstellungsprozesse und die Qualitätsansprüche meiner damaligen Kunden kenne bin ich auf Grund von vielen gelesenen Erfahrungsberichten nicht wirklich schlauer geworden. Da sind die Erfahrungen doch sehr verschieden.
Theorie und Praxis weichen zu sehr von einander ab. Deshalb will ich John Doe und ROKKER mal aus meiner Sicht vergleichen.
Vielleicht finde ich nach weiteren Anmerkungen durch die Gemeinde dann doch endlich zu einer Entscheidung.
Ich beleuchte mal die ROKKER Revolution( wie gesagt aus meiner, subjektiven Sicht):
Schutz:
Dynatec. Qualitativ wirklich hochwertig, aber auch teuer. Das können andere in ähnlicher Qualität glaube ich, genauso gut. Kevlar wird als Schutz verkauft. Wenn es am Markt durchsickert das ein Proukt nicht schützt, ist der Hersteller weg vom Markt. Nüchtern betrachtet zählt somit als Pro-Argument nur der Markenname, keinesfalls die Funktion. Die Hose wird mit Hüft- und Knieprotektoren geliefert. Ist also komplett. Den Sitz der Protektoren kann man nur bei Anprobe testen, da wir alle halt nicht gleich gebaut sind.
Wasserdichtigkeit:
c-change. Eine Membran die ihre Atmungsaktivität/Wasserdichtigkeit bei Temperaturveränderung ändert. Mmmm. Hört sich toll an, wirft aber bei mir Fragen auf. Wie lange bleibt diese Elastizität erhalten? Jeder Kunststoff wird früher oder später spröde und wird damit weniger elastisch. Wie wirken sich Waschmittel(Laugen) auf die Elastizität dieser Membran auf Dauer aus? Bügeln soll die die Wasserabweisung erhöhen. Heißt für mich: Die Wasserdichtigkeit der Membrane ist durch kalandrieren (eine Art industrielle Heißmangel –hoher Druck bis 50t und hoher Temperaturen) erzielt worden. Dieser Effekt verliert sich durchs Tragen und soll durch bügeln wieder verbessert werden. Durch Bügeln im herkömmlichen Sinne wird niemand etliche Tonnen Druck, wie bei der Herstellung, auf die Membrane ausüben können.Macht man zu heiss ist die Membrane verschmolzen und hin. Ergo: Hose bleibt auf Dauer nicht dicht und die Dichtigkeit kann nicht wieder 100%ig hergestellt werden. In ein Laminat wie GORETEX hätte ich da mehr Vertrauen. Ist aber meine rein subjektives Bauchgefühl. Lass mich gern eines Besseren belehren. Habe persönlich mit GORETEX bisher nur beste Erfahrungen.
Gürtel:
Hose kann mit einem stabilen Ledergürtel nachgerüstet werden. Keine Rutschgefahr der Hose beim Unfall.
Nun zu John Doe:
Schutz:
Kevlar ist wie oben schon erwähnt ausreichend. Vielleicht aus China, aber die machen auch gute Qualität. Also vergleichbar mit ROKKER. Man liest oft dass die Knieschützer eher das Schienbein als das Knie schützen. muss also ggf. umgearbeitet werden, was Geld kostet.
Keine Hüftprotektoren. Müssten also auch nachgerüstet werden. Wieder Kosten.
Wasserdichtigkeit:
John Doe spricht von einer water repellant technology. Das heißt einfach übersetzt wasserabweisend. Die Werbung spricht hingegen von Wasserdichtigkeit. Baumwolle kann nur durch imprägnieren wasserabweisend gemacht werden. Also sorgt die äußere Schicht für die Wasserabweisung. Der genutze Begriff Kevlar Membran ist ein Konstrukt der Werbemenschen von John Doe. Sicher geht da Luft durch, hat aber rein gar nix mit der Wasserabweisung zu tun. Aber der Begriff Membran steht in der Werbung gut da und verwirrt den Käufer positiv. Somit wird Wasserdichtigkeit suggeriert.
Stark wasserabweisend bekommt man diese Hose geliefert und durch clevere Produkte wie z.B. Nikwax kann man die Wasserabweisung bei richtiger Anwendung sogar verbessern und immer wieder vollständig herstellen. Heißt für mich: auf Dauer kann ich die Wasserabweisung immer wieder durch imprägnieren herstellen.Immer wieder Auslieferungszustand.
Gürtel:
Der Gürtel scheint fest mit der Hose vernäht, Die Gürtelschnalle hält sicher niemals bei einem Sturz die Hose am Allerwertesten. Also auch da Nachbesserung in Eigeninitiative. Heißt Kosten.
Resümee:
John Doe hat eindeutige Vorteile im Preis, der allerdings durch das notwendige Umarbeiten auf ROKKER Standard wieder aufgefressen wird.
Ich habe mich bei unserer Örtlichen Nähfee mal erkundigt was so ein umarbeiten wohl kostet. Bin da maximal auf 150€ gekommen, incl. Einarbeitung eines hochwertigen Zeißverschlusses um Jacke und Hose zusammen zu zippen.
Dazu kommen noch Hüftprotecktoren:30€ .Dann komme ich bei aktuellem Preisstand auf 420€.
So. Da bin ich fast beim ROKKER-Preis.
Einzig und allein die Möglichkeiten bei John Doe des zusammenzippens ( nach umarbeiten)und der Verbesserung der wasserabweisenden Eigenschaften werden mich wohl John Doe in die Arme treiben.
Und lasst uns ehrlich sein: wer hatte noch nicht den besten Freund richtig durchnässt nach ein Fahrt im Regen.
So. genuch gesabbert. Gez sacht ma watt ………
Gruß
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Was mich nicht tötet, gibt sich keine Mühe. 
Dieser Beitrag wurde schon 4 mal editiert, zum letzten mal von Mr.T. am 10.06.2014 14:55.