zum zitierten Beitrag
Zitat von Rene D.
Triage gabs doch schon vor Corona.
Zwar nicht zwischen Mensch und Mensch aber zwischen Mensch und Kosten.
Dem 85jährigen Vater eines Freundes hat man vor Jahren die zweite Chemo nicht bewilligt, die erste schlug nicht an. Wenn er jünger gewesen wäre hätte er eine zweite Chemo bekommen. Anstatt der zweiten Chemo kam er ins Hospiz und wurde bis zum Tod mit Morphium vollgepumpt.
Also wurde da auch nach dem Motto "lohnt nicht", entschieden und selektiert.
Gruß,
René
2 Punkte, Triage gibt es schon deutlich länger. Ein bekanntes Beispiel ist der Angriff auf Pearl Harbor. Hier mußte die Triage durchgeführt werden um die wenigen Ressourcen auf die zu verteilen die eine Chance hatten zu überleben.
Zu dem Vater deines Freundes: Zu behaupten, das wenn er jünger gewesen wäre, hätte er aus wirtschaftlichen Gründen eine zweite Chemo bekommen, halte ich, gelinde gesagt für Quatsch und Hetze oder lag im Nebenbett ein 30jähriger mit den gleichen Vorerkrankungen, der eine zweite Chemo bekommen hat obwohl die erste nicht gewirkt hat?
Meine Mutter, 83 Jahre hat eine sehr aggressive Art Lymphdrüsenkrebs und hat ein Jahr Chemo bekommen. Aber die Chancen standen gut. Meine Frau, 72 Jahre, hat Schilddrüsenkrebs. Auch sie hat 3 radioaktive Chemos bekommen. Auch hier standen die Chancen gut.
Selektion finden ständig statt und es wird auch häufig nach finanziellen Vorgaben entschieden. Zum Beispiel bei der Möglichkeit die Chemo als Privatpatient zu bezahlen und sich bei Erfolg dann von der Kasse zurück zuholen. Aber das, mal abgesehen dass manche das auch nicht können, will auch kaum jemand.
Ich erlebe dies ständig bei Patienten. Forderungen werden gestellt, was sie alles brauchen, was sie alles nicht können. In dem Moment wo sie auch nur einen Bruchteil der Kosten selber tragen sollen, finden Sie plötzlich eine andere Lösung.
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Ich bin dann mal weg, um mich zu finden. Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte ich soll hier warten, bis ich zurück bin!