6. Teil
Nach ca. 1,5 Stunden kam dann der ADAC. Super, wenn ich da direkt angerufen hätte, wär es wahrscheinlich schneller gegangen.
„Ja starten Sie doch mal das Fahrzeug“. Ich: „Der Motor ist jetzt im Opel-Himmel, tod, gestorben, total im Eimer!“. „Ach, vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm!“. Wollte der mich jetzt verarschen? „Ej, rede ich Suaheli, oder Hebräisch? Welchen Teil von Motorschaden haben Sie denn jetzt nicht verstanden?“. Gut, damit der Vogel endlich Ruhe gab, Motor gestartet. Der ADAC-Typ: „Hmmm, der Motor ist wohl um!“ „Ach ja? Wär ich jetzt nicht drauf gekommen!“. Karre also aufgeladen und zum nächsten Opelhändler.
Es war mittlerweile 22.00 Uhr. „Und wo ist der Ersatzwagen?“. Der Typ vom ADAC: „Da ruf ich jetzt mal eben an. Hätte ja sein können, dass wir den Wagen wieder fit kriegen!“ Toll! „So, es kommt gleich jemand von Hertz und bringt ihnen ein Auto!“. Ich dachte, frag mal vorsichtig nach, was für ein Auto, hatte schon so ein komisches Gefühl.“Was kommt denn da jetzt für ein KFZ? Mein ja nur, wegen der ganzen Klamotten“ „Renault Clio!“. Ich: „Mit Dachgepäckträger, oder mit Anhänger?“ ADAC-Typ: „Hä, verstehe ich jetzt nicht!“ „Freund der Sonne. Mal in den Astra reingesehen? Voll bis unters Dach, inkl. umgeklappter Rücksitzbank!“ „Oh, ich ruf nochmal an“.
Eine weitere Stunde später kam dann der Typ von Hertz mit einem Zafira. Den mussten wir dann auch noch nach Kassel zurückfahren und die Formalitäten erledigen. Um 0.00 Uhr waren wir dann endlich wieder auf der Bahn, mit nem Zafira, der 180 lief, sich dafür aber unter Volllast 18 Liter Super reinzog.
Am nächsten Nachmittag erhielt ich einen freundlichen Anruf des Melsungener Opelhändlers. „Tja, der Motor ist hin!“ Ich: „Was ist denn da passiert, was ist konkret hin?“ „Wissen wir auch noch nicht so genau. Wir haben da aber noch ein anderes Problem. Wir haben nicht genügend Leute um Ihr Auto auch noch zu reparieren!“. „Hä? Und jetzt?“. „Wäre es ok, wenn wir Ihr Fahrzeug nach Kassel bringen. Dort ist der größte Opelhändler der Umgebung. Wir haben schon mit denen telefoniert. Die würden den annehmen!“ Ich kam mir vor, wie bei der Verlegung eines Patienten von einem Krankenhaus in ein anderes. „Jo, macht mal. Aber da hätte ich gerne die Kontaktdaten.“
Am nächsten Nachmittag rief ich dann in Kassel an. „Guten Tag. Mein Name ist Frau F. von Firma TC. Mein Auto müsste seit gestern bei Ihnen stehen. Die Firma X aus Melsungenen….blablabla“. „Moment, ich frag grad mal in der Werkstatt nach“. „Herr x, Firma y, was kann ich für Sie tun?“. Den ganzen Scheiß nochmal erzählt. „Ach ja, der Astra. Da müssen wir erstmal gucken, was da los ist.“ „Wieso, haben ihre Kollegen aus Melsungen doch schon. Motor ist fratze.“ „Ja, so geht das leider nicht. Das müssen wir schon selbst überprüfen.“ „Soll mir Recht sein. Sie melden sich dann bitte und teilen mir mit, wann mein Auto voraussichtlich fertig sein wird.“
Nach 3 Arbeitstagen (es lag wohlgemerkt ein Wochenende dazwischen) kam der Anruf: „Ihr Fahrzeug hat einen kapitalen Motorschaden!“ Ach ja, wäre ich jetzt nicht drauf gekommen. „Jetzt müssen wir erstmal bei Opel über die Garantie einen Teilemotor beantragen!“ Ich versteh hier immer Teilemotor und beantragen. „Ähm, was bedeutet jetzt bitte Teilemotor und warum beantragen? Das KFZ ist noch keine 6 Monate alt, hat grad 23.000 auf der Uhr. Klarer Garantiefall!“ „Nein, nein, so einfach ist das nicht.“ „Von mir aus, dann tun Sie eben was zu tun ist.“ „Ach so, Frau F. bevor ich es vergesse. Die Mobilitätsgarantie beinhaltet einen Leihwagen lediglich für 1 Woche!“ „Was??? Ich kann doch auch nichts dafür, wenn Opel nicht in der Lage ist die Karre innerhalb einer Woche wieder in Gang zu kriegen!“ „Ich hab schon eine Verlängerung für Sie beantragt. Machen Sie sich mal keine Sorgen!“ Guter Mann, denkt mit.
So verstrich dann auch die folgende Woche in der mir lt. Mobilitätsgarantie ein Auto kostenfrei zustand. Anruf in Kassel: „Was ist denn jetzt mit meinem Auto?“ „Die Garantieanfrage läuft. Opel hat noch kein OK zum Teilemotor gegeben!“ „Das ist jetzt nicht Ihr Ernst. Was soll denn so was. Mittlerweile haben doch nun schon 2 Opel-Werkstattmeister festgestellt, dass der Motor Klump ist. Wo liegt jetzt das Problem? Guter Mann, ich brauch ein Auto und lt. Mobilitätsgarantie darf ich den hier nur noch 2 Tage behalten!“ „Ja, weiß ich auch nicht, mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Wenn ich was Neues weiß, rufe ich Sie an.“ Tolle Wurst. Was nun? Guter Rat war teuer.
Da fiel mir mein sympathischer KFZ-Fachverkäufer ein, der meinem Chef die Karre verscheuert hatte. „Guten Tag, hier Frau F. von Firma TC, den Herrn D. hätte ich gern gesprochen!“ ich habe diesen Satz geradezu gesäuselt. Sollte ich mal arbeitslos werden, dann fange ich in einer Erotikhotline an. „Hallo Frau F., wie geht´s denn? Was kann ich für Sie tun?“ „Mir sicher kein neues Auto verkaufen, oder vielleicht doch? Sie haben sicher schon von meinem Problem gehört?“ „Welches Problem?“ „Motorschaden!“ „Was, dass kann doch gar nicht sein!“ „Herr D.! Kennen Sie die Sendung mit der Maus? Hört sich komisch an, ist aber so!!!“ „Wie meinen?“ „Die Karre ist im Arsch, die Opelfuzzis meinen, dass mir nur für 2 Wochen ein Ersatzfahrzeug zusteht und ich habe es nur mit Schwachköpfen zu tun, die die Karre nicht in Gang kriegen.“ „Frau F., beruhigen Sie sich!“ „Ich will mich aber nicht beruhigen. Ich will Lösungen! Ich will meine sauteure Schrottkarre wiederhaben. Ich will nen neuen Motor und kein weichgespültes Bla bla mehr. Comprende?“ „Wo steht der Wagen denn?“ „Weiß ich auch nicht. Machen Sie gefälligst Ihre dämliche Datenbank auf und suchen die Karre. Es reicht!“ „Ich kümmer mich darum!“ „Gut, aber bitte heute noch!“
2 Stunden und 2 Valium später rief Herr D. mich dann an: „Wir haben eine Lösung. Wir holen Ihr Auto mit dem Hänger aus Kassel, reparieren ihn hier und Sie bekommen – natürlich kostenlos – ein Ersatzfahrzeug“ „Gut! Wann?“ „Den Wagen können Sie sich heute schon holen. Ihren holen wir dann Morgen“. Diesmal erhielt ich ein fast adäquates Auto. Opel Vectra Caravan. Ich in die Karre rein….Schock! Hat hier jemand drin gewohnt? Wieder in den Verkaufsraum und Herrn D. gesucht. „Die Karre ist nicht Ihr Ernst!“ „Wieso?“ „Mitkommen!“…..“OK, ich geb ihnen einen anderen“. Gut! Opel Vectra Stufenheck ohne integrierte Müllhalde!