Zitat von Jack Harley
Aber was mir sehr extrem auffällt, da ich jeden Tag mit Menschen von arm bis superreich zu tun habe - die Deutschen sind ein komplett verblödetes Volk. Tut mir leid, dass ich es so sagen muss, aber ich habe wie gesagt schon einiges anderes gesehen.
Seltsamerweise habe ich in den ärmsten Ländern, bzw. den ärmsten Gegenden armer Länder immer die freundlichsten und hilfsbereitesten
Menschen getroffen. Und wenn man sich täglich Gedanken darüber machen muss, ob man was zum Essen auf den Tisch bekommt oder nicht, fallen eine ganze Menge "Probleme" unter den Tisch.
*nick* sehr schön gesagt. obwohl ich vielleicht nicht "verblödet" sagen würde, sondern schlicht "ignorant".
ich glaube, es war immer schon so, dass menschen in der not wieder enger zusammenrücken, mehr helfen, mehr mitgefühl haben. das erste zeichen des wohlstands ist wohl immer diese aufs eigene ICH beschränkte kleingeistigkeit.
obwohl eigentlich OT, hier mal einen artikel aus 2003 der mich allerdings hinterher meine rubrik kostete. *g* und mehr freunde habe ich in der nachbarschaft danach natürlich auch nicht gefunden. *chrchr*
An so manchen Tagen sitze ich hier und schaue besinnlich zum Küchenfenster auf das kleineStück straße hinaus, daß ich von hier aus sehen kann. Dies sind meistens die tage, an denen alle "Unser-dorf-schön-mach-Tage" hat. Da pflanzt, pflastert, mäht jeder und ist unzufrieden über den Garten des anderen.
Riesige Probleme plagen die Bewohner
Können wir auf dem europaweiten Cat Walk neben den anderen Dörfern bestehen?
Warum nur, nimt Lieselotte nicht ihre plastik Figuren aus dem Garten und wie können wir Herbert überreden seine nicht-heimischen Bäume aus dem Garten zu reissen?
Es wird gebuddelt, gestrichen, rausgerissen, neubestückt und gefegt.
Wir wollen schließlich Natur pur !
Soviele bange Fragen und Wünsche, die mit “Ach-warum-haben-meine-Fenster-Wasserflecken-Mentalität” gestellt werden. Darf ich meine Schlüpper am Freitag ins Freie zum Trocknen hängen??
........und für diese kurze Zeit des Jahres entwickelt sich hier eine Art Lokalpatriotismus von ungeahnter Leidenschaft,.....auch wenn man das restliche Jahr eher den Eindruck hat, das Wort “Gemeinschaft” wäre von “gemein” abgeleitet. Sonst wird gehetzt, angefeindet, intrigiert.
Die Goldmedaille wird offensichtlich nur für kleinbürgerliches Kasperletheater vergeben und nicht für vorbildliches, partnerschaftliches Nebeneinander.
Ich frage mich wirklich, was mich an dieser Goldmedaille mit Stolz erfüllen soll.
Gerade wenn man sich darüber bewußt ist - und das ist man sich ja hier offensichtlich - daß man EUROPAweit in den Zeitungen und anderen Medien erwähnt wird, ist es wohl kaum moralisch vertretbar nur über Blumenzwieblen zu diskutieren anstatt aktuelle Ereignisse anzufassen.. Es wäre ein Leichtniss innerhalb der Presse-Aufmerksamkeit zu Hilfs-Aktionen aufzurufen oder Spenden zu humanitären Zwecken zu sammeln...warum haben wir eigentlich nie arme Partnerstädte??!
Mit großem Amusement lese ich in der lokalen Presse, wie modern und international XXX ist. Nun ja. wir haben eine (!) Telefonzelle und eine (!!) Ampel. Aber: Hey! Wir sind das schönste Dorf Europas. Schön, anspruchslos, spießig und flach!
Kurz: Hier kommt MEIN Problem:
Ich hörte kürzlich von einem anderen Dorf, an einem anderen Flecken dieser Erde . Naja....eigentlich war es wohl mehr ein Riesenhaufen aus Lehmklumpen, zerborstenen Balken und Steinen.
Vor garnicht so langer Zeit wurde das von von El Niño´s Sintflut platt gemacht. Es gab wohl auch viele Tote.
Kaum halb aufgebaut, hat ein Erdbeben gleich wieder alles umgeschmissen.
Wieder gabs Tote.
Mit Händen und Brettern buddelten die Leute gemeinschaftlich immer noch nach paar Habseligkeiten. Kühl und feucht war es. die Kinder hatten kaum ein paar Fetzen auf dem Leib.
Auf einem heißen Blech über einem kleinen Feuerchen schmorten ein paar magere, rattenähnliche Viecher. Geteilt wird, was da ist. Muß man gesehen haben um es zu begreifen.
Gern würde ich für dieses Dorf eine Medaille vergeben!
Was mögen die wohl gedacht haben, wenn ich denen erzählt hätte, daß auf der anderen Seite der Welt, satt gegessene Wohlstands-Dörfler und vom Überfluß gelangweilte Hobby Historiker über Die Natur -von denen die nicht mal nen Hauch einer Ahnung zu haben scheinen- philosophieren oder sich über Puppenstuben-Gärten die Köppe heiß reden.
Was mögen die wohl denken, daß auf der anderen Seite der Welt Fragen, wie ...
Was gehört zur Erst-Austattung eines preisgekrönten Bauerngartens?
- Mustergültiges Anpflanzen von Stiefmütterchen
- Pflege von alten Baumbeständen
- Volksmusikalische Darbietungen
und
- Hübsch organisierte Rundgänge
....unsere kleine Welt beschäftigen ????
Vermutlich hätten sie keien Zeit darüber zu sinnen.
.......Ein Bißchen trösten könnte ich die eine Mutter ja. Schließlich hatte sie ja nur 2 Kinder verloren und hatte nicht die großen Probleme, die uns hier das Leben so furchtbar erschweren .
Übrigens ... für diesen Beitrag habe ich ca. eine halbe Stunde gebraucht. In dieser Zeit sind auf der Welt ca. 690 Menschen krepiert ... einfach verhungert.
Nochmal übrigens ... es gibt ca. 1,1 Milliarden Familienväter, die im Monat weniger verdienen, als der Wohlstands-Dörfler locker für Baumzöglinge und Blumensamen berappt.
Ein inniges Gebet für Alle, die nicht über ihren Gartenzaun zu sehen vermögen....
und unsere Anteilnahme und Gebete für Die, die sie momentan am meisten brauchen.
In diesem Sinne:
Gesundheit!
Die pürierte Fledermaus