Wieder (zum 7. Mal seit 2010) hat es uns nach Schottland gezogen.

15 Tage - die grosse Rundreise stand auf unserer Agenda. Erstmals dabei ein guter Freund, der seit dem letzten Jahr im Oktober die Harley als Freizeitbeschäftigung für sich entdeckt hat.

Schottland reizte ihn schon, aber auch er hatte vor Beginn unserer Reise seine Vorbehalte: das Essen, das Wetter und die zu lange Anfahrt. Aber seine Neugierde war wohl doch zu gross und so schloss er sich uns an ...

Los ging es von Aachen nach Ijmuiden. 245 Kilometer bis zur Fähre. Eine ruhige Überfahrt, eine Pizza und eine Übernachtung später ging es am nächsten Morgen um 9 Uhr von der Fähre ...

Weiter ging es durch das Tweed Valley über die Berge nach Moffart. Hier wurde es dann richtig ungemütlich bei heftigen Schneeschauern. Das ging ja gut Los ;-)

In Richtung Glasgow wurde dann endlich das Wetter besser und als wir auf den Hof unseres Lieblingsdealers in UK, West Coast Harley Davidson, einrollten, stand die Sonne über der Stadt.

Kaffee und Kuchen warteten bereits auf uns und Fraser hatte uns schon erwartet. Kurz mal bei den Dealer T-Shirts gestöbert und dann ging es zu einem Kurzbesuch zu einem unglaublich gemütlichen schottischen Inn (The Bon Accord) direkt neben West Coast Harley Davidson ...

Der nächste Tag in Schottland ...

Nach dem Frühstück ging es über Loch Lomond nach Arrochar. Ziel war das dortige "The Village Inn". Ein urgemütliches Landgasthaus inmitten einer Traumlandschaft. Mittags kamen wir dort an und haben uns erst mal unseres Gepäcks entledigt.

Denn anschließend wollten wir noch eine der traumhaften Panoramastrassen über die Berge abfahren. Es schien die Sonne und so stieg unsere Laune in Erwartung eines spannenden Fahrtages ...

Am nächsten Morgen lockte uns die Sonne erneut auf die Harleys.

Durch den Great Glenn führte uns der Weg für die nächsten beiden Tage nach Invergarry ins Invergarry Hotel zu Nigel. Dieses kleine Landhotel ist das Lieblingshotel meiner besseren Hälfte, typisch schottisch in der Ausstattung. Überall offene Kamine und eine erstklassige lokale Küche.

Hier haben wir, aufgrund seiner zentralen Lage, unseren ersten Schottlandurlaub verbracht und seitdem gehört es zum guten Ton, während unserer Schottlandurlaube hier stets einzukehren.

Nigel der Inhaber und seine Frau Suzie bereiten uns jedes Mal einen herzlichen Empfang.

Auf dem letzten Foto seht ihr unsere Lieblingsecke im Pub. Hier lässt sich in gemütlicher Atmosphäre ein Abend verbringen ...

Apropos Essen:

Ich möchte hier einmal eine Lanze für die schottische Küche brechen.

Schottische Köche verwenden uneingeschränkt in den Inns und Restaurants lokale und frische Produkte. Selbst in den entlegensten Gegenden. Alles wird selbst gemacht, selbst die Pommes und die Majonaise.

Hilger meinte zum Abschluss der Tour: "Essenstechnisch hat mir Schottland besser als Deutschland gefallen". Ihn haben wir überzeugt und glaubt mir, auch ihr werdet die schottische Küche lieben.

Einfach mal aufmachen und ausprobieren.

Wenn sich eine nette Truppe findet, könnte man ja mal eine Schnuppertour für 5 Tage nach Alba machen. Die Tour würde ich, falls gewünscht, planen. Vielleicht ergibt es sich ja mal, quasi für ein verlängertes Wochenende.

Das letzte Bild zeigt eine Lasagne mit schottschem Beef, das den Namen verdient. Gegessen habe ich es im äußersten Norden in Durness in einem kleinen Inn. Optisch sicherlich nicht das Optimum. Geschmacklich aber mit die beste Lasagne, die ich jemals gegessen habe.

Dem Koch hätte ich auch ungerne widersprochen und seine Kochkunst bemängelt. Er war ein breiter und grosser Hüne, dessen Arme über und über mit Tattoos übersäht waren. Er schaute recht grimmig drein, war nicht gerade gesprächig, aber seine Lasagne war grossartig.

Wir sind mittlerweile den sechsten Tag unterwegs.

Heute geht es über die A87 nach Eilean Donan Castle. Diese Burg diente in mehreren Filmen (u.a. Highlander) als Location für Filmproduktionen.

Weiter über den Western Ross Trail durch eine einzigartige Naturlandschaft auf der A890 und der A832 nach Muir of Ord.

Am Samstag Morgen wurde es Zeit, Abschied von Invergarry zu nehmen. Unser Ziel für heute war Tongue im hohen Norden.

Zuerst aber wollten wir in Fort Augustus ein Hebewerk des Caledonian Kanal besichtigen. Man muss wissen, dass man Schottland tatsächlich mit dem Boot durchqueren kann. Die einzelnen Lochs werden durch den Caledonian Kanal verbunden. Eine Reise, die sicherlich auch ihre Reize hat.

Eine witzige Anekdote am Rande:

Wir wollten natürlich die Hebeanlage auch mal in Betrieb erleben. Es kam aber einfach kein Boot. Also ging meine bessere Hälfte auf die Schleussenwärter zu und fragte in bestem Englisch:

"Sir, when will come the next boat ?"

Der schaute sie ziemlich verdutzt an und meinte: "Just in 5 seconds, lady ;-)"

Gerade war nämlich ein Boot bei der Einfahrt in die Schleusenanlage. Wir lagen fast auf dem Boden, Blond halt, aber nett :-)