zum zitierten Beitrag
Zitat von moonlight
hey 48
meine antwort wird dich nicht befriedigen - kriegst sie trotzdem:
1. bei dem amerikanischen landmaschinenbau, den die eisenhaufen faktisch darstellen, kommt es so genau wirklich nicht drauf an
2.würde mich wundern, wenn die ami-fahrer bzw schrauber überhaupt schon mal was von drehmoment-schlüsseln gehört hätten
3. kenne jetzt außer einigen schrauben am zylinderkopf und gegebenenfalls stehbolzen eigentlcih nichts, wofür ich mir die mühe machen würde, drehmoment werte nachzugucken und den drehmomentschlüssel auszukramen..
aber gut - weil hier ja auf berufschul-niveau ernsthaft diskutiert werden soll mal kurz einen versuch:
es gibt nicht genau den richtigen optimalen wert für eine schraubverbindung - im prinzip ergibt sich immer eine spanne, die ihre untere grenze darin findet, dass noch weniger den sicheren halt nicht mehr gewährleistet - und eine obere grenze, die definiert wird durch zugfestigkeit und elastizität der schraube (bzw des umgebenenden materials) - bei schrauben, die wiederverwendet werden sollen, ist es wichtig, beim anziehen im elastischen bereich der schraube zu bleiben, weil sonst bleibende verformungen eintreten (das gitl sinngemäß auch für beteiligte dichtungen, muttern, unterlegscheiben oder auch den schraubengang im material.)
somit ist der angebene bereich nicht auf die kaum vermeidbare ungenauigkeit beim schrauben gemünzt (das wäre die 8-10 nm spanne in der ausgangsfrage) sondern stellt einen sinnvollen aktionsbereich für die spezifische verbindung dar, bei der sich der schrauber in aller regel am unteren drittel orientiert - dennoch sind alle werte des genannten bereichs gleich 'richtig'.
die japaner wollen unsicherheiten und threads wie diesen, die sich daraus ergeben, vermeiden, weshalb sie einen definierten wert angeben - sachgerechter ist dies nicht - aber auch nicht schlechter, da wie dargestellt, jeder wert innerhalb der spanne gleich gut ist....
greets
moony
Die Erklärung an sich ist gut, aber Punkt 1. ist gerade wegen dieser Erklärung eben auch falsch: Gerade eben „die kaum vermeidbare ungenauigkeit beim schrauben“ führt bei HD angesichts der schärfsten Produkthaftungsgesetze der Welt in den USA dazu, diese Spanne anzugeben. Damit transferiert HD nämlich elegant die Verantwortung für die richtige Berücksichtigung der in der Erklärung richtig genannten Unwägbarkeiten (von Zustand des Dremoschlüssels bis zu dem von Schraube incl. Beölung, Loctite etc und Innengewinde)innerhalb dieser Spanne an den Schrauber und sein Fachwissen (auch wenn keins da ist). Habe in USA schon Bauaufträge erteilt. Wenn das Gebäude einstürzt, ist immer der Bauherr schuld. So stehts in den Standardverträgen, sonst wird für Dienstleister am Bau von Architekten bis Zimmermann die Produkthaftpflichtversicherung zu teuer. Aus dem gleichen Grund lehnen Ärzte drüben Risikopatienten ab. Die Japaner nehmen mit ihren exakten Angaben die korrekte Berücksichtigung auf ihre eigene Kappe. Leider habe ich noch kein USA-WHB für einen Japaner gesehen, ich möchte wetten, da stehen im Unterschied zum Rest der Welt Entsprechende Spannen wie bei HD drin. Sonst können 5 von 10000 verkauften Moppeds die zwar mit exakten Werten, aber ohne know how der Abweichungsnotwendigkeiten in der genannten Spanne gemäß der obigen Erklärung beschraubt wurden, zu einem Milliardenschaden(ersatz) werden.
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„I don‘t like valves that look like golf tees. Intake valves should be the size of trash can lids, and pistons should be the size of manhole covers“ (Jay Leno)
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von motorcycle boy am 22.06.2021 18:58.