Jetzt geb ich mal auch meinen Senf dazu:
Ich komm, auch bei "zügiger" Fahrweise, nie auf eine Öltemparatur über ca.85°C, bei Außentemperaturen um ca. 25°C.
Gemessen sowohl mit Meßfühler im Öltank, als auch berührungslos mit IR-Thermometer am Ölfilter. Geräte (absolut Hi-Tec) wurden kalibriert auf das jeweils gemessene Medium.
Die Zylinderkopftemperaturen pendeln sich bei ca. 162°C ein, wobei der hintere Zylinder immer um ca 3°C "kühler" läuft.
Ein Ingenieur aus dem Motorenbau eines großen Bayerischen Motoren Werkes hat mir mal erklärt:
Die Problematik bzw. Erforderlichkeit des "Warmfahrens" besteht darin, der "kalten" Mechanik
Öl an die Reibflächen zuzuführen, insbesondere zwischen Kolben und Zylinderbuchse, soweit klar. Motoren bis ca. Bj. 1990 hatten da möglicherweise Probleme in der Kaltbetriebsphase.
(Reissen bzw. Nichtvorhandensein des Ölfilms.)
Standard sei aber mittlerweile (so seit Anfang-Mitte der `90ger Jahre) bei ALLEN Motorenherstellern, die Kolben im µ-Bereich und in Längsrichtung polygonal auszuformen,
damit ein permanenter Ölfilm, auch nach langen Standphasen, vorhanden ist und sich nicht erst aufbauen muß.
"Warmfahren" sei somit obsolet. Ist auch der Grund dafür, dass bei vielen Fahrzeugen neueren
Baujahres gar keine Temperaturanzeige mehr im Fahrzeug verbaut wird.
PS: Die Erklärung war absolut stimmig, ich fahr aber trotzdem "warm", gibt mir ein besseres
Gefühl.