Weiter geht’s... Sklaventreiber ist aus dem Haus – so kann ich schnell noch ein paar Zeilen zum 2:1 tippen...
Es kam so... ich hatte ja noch Zeit bis die Fähre eintreffen sollte, also hab ich mir gedacht, fährst du mal durch Sète und guckst dir mal die Stadt an. Gut, ich hätte gewarnt sein sollen, dass in Südfrankreich offensichtlich andere Verkehrsregeln – oder gar keine Verkehrsregeln gelten, als mich eine Oma in ihrem französichen Kleinwagen nötigte mit lautem Hupen ne rote Ampel zu überfahren und als ich den zwangsläufig heranbrausenden Querverkehr vorbeilassen wollte, mit noch mehr Huperei hinten an der Harley andockte und mich mal galant in den Querverkehr drückte. So hatte ich schon mal was gelernt und war also in die Sitten eingeführt. Es begab sich also, so ca. 1.000m später, da ich mich durch ein ziemlich dichtes Verkehrschaos quälen musste, dass da ein Rollerfahrer – so Marke, ich wollt mal ne Goldwing werden – ziemlich rüpelhaft anrempelte um schneller durch den Verkehr zu kommen. Ich noch ziemlich gefrustet von Oma Wahnsinn hab natürlich gekontert. Zum einen ist man mit fast ner halben Tonne Harley etwas träger als so eine durchgeknallte Hohlbirne, zum anderen hat Bruchi dem Mr. Rüpelnase mal eben nen Stoss versetzt. Ich schwöre, nur ganz kurz ganz locker aus dem linken Arm! Jedenfalls taumelte die Hohlbirne und schwenke ganz galant in ne Parklücke ein um dann mit Krawumm – was sag ich... mit Kraaawummmmm – voll ins Heck vom Parkmobil zu krachen. Den Rollerhirni war ich also los. Ich kann keinen genauen Schadensbericht abgeben, da mir mein Schutzengel auf meiner rechten Schulter zubrüllte... Geb Gas und nix wie weg...
Bin dann durchs Einbahnstrassengewirr die ganzen Sightseeing Highlight aus meinem Fremdenführer erkämpft. Wirklich toll ist diese Stadt eigentlich nicht, wenn man vom Fischereihafen und vom legendären Seefahrerfriedhof absieht.
Ich vermute, dass sicherlich der Kapitän unserer Fähre alsbald ebenfalls dort liegen wird. Aber dazu später.
Bei der Gelegenheit konnte ich mir ganz oben auf nem Hügel auch ne Übersicht über den Hafen verschaffen, um mal zu gucken, ob die Fähre schon da ist.
Auf dem Rückweg bin ich noch mal am Tatort vorbei... ich sach euch... das Leben als Rollerfahrer ist gefährlich... die hätten wenigstens den ganzen Plastikmüll vom Bordstein fegen können.
Ich hatte aber keine Zeit um ein Foto zu schiessen – schließlich hab ich die Fähre schon beim Einlaufen gesehen. Ich musste ja noch im Hotel mein Gepäck holen und irgendwie den Anleger finden müssen. Sinnigerweise gab es keinerlei Informationen vom Reiseveranstalter . Ich hatte mich aber schon bei meiner Stadtrundfahrt einmal verfahren und bin an einem Schild vorbeigekachelt: Parking Marrakech Express.
Da also hin... vom Hotel lediglich 5 min, wenn man nicht auf den Hotelpagen hört, sondern mal selbst in die Karte guckt. So gings dann statt, 2. Brücke links, links, rechts, 3. Wieder rechts, links, rechts, rechts, 200m wieder links ganz einfach mit 1. Brücke links und einfach gradeaus schwupps zum besagten Parkplatz.
Eigentlich hätte ich direkt wieder umdrehen müssen. Erstmal, auf wen reffe ich da? Genau... HOG Chapter Switzerland und HOG Chapter Donau Schwaben... ich schwöre – ich hätte normalerweise kehrt gemacht... aber die Woman on Wheels Delegation von HOG Chapter Switzerland hat mich dann doch wankelmütig werden lassen. Ach ja und zwei Schweitzer, die keinem Chapter angehörten und die da saßen, wie Statler und Waldorf, und haben die Neuankömmlinge kommentiert.
Da gab es also vielleicht doch was zu lachen.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Bruchpilot am 07.05.2010 14:56.