Hi,
besteht noch Informationsbedarf nach dem Wochenende? Oftmals gibt es ja leider keine Rückmeldungen, wenn sich eine Fragestellung erledigt hat. Sinnvoll wäre auch, den Grund eines solchen Vorhabens zu erfahren (progressive Gabeltragfedern, mit oder ohne Tieferlegung etc.), dann könnte der eine oder andere ggfs. noch wertvolle Tips beisteuern.
Leider bekommt man bei den Modellen mit 41mm Gabelstandrohren (FatBoy & Co) die Federn nicht ausgebaut, ohne die Gabel teilweise zu zerlegen.
Da gerade bei der FatBoy /Heritage/DeLuxe Gabel das Laufspiel der Lenkkopflager durch die obere Lenkschaftsschraube eingestellt wird, ist man gut beraten, die obere Gabelbrücke nicht abzunehmen, wenn man die Einstellprozedur vermeiden will.
Hier ist der m.E. beste Weg, die Gabelbeine komplett auszubauen.
Vorarbeit dafür ist den Frontfender auszubauen, den Bremssattel abzunehmen (und schlagsicher und leitungsentspannt irgendwo zu befestigen) und natürlich das Rad auszubauen.
Für die Verschlussschraube oberhalb der Gabelbrücke wird ein 35er Schlüssel benötigt, vorzugsweise ein Ringschlüssel. Man ist gut beraten, wenn man neben den 6 Flächen der Schraube jeweils einen Streifen textilverstärktes Klebeband auf die Gabelbrücke klebt. Das schützt den Chrom bzw. den Lack/die Beschichtung vor möglichen Kratzern bei der Drehbewegung beim Lösen und späteren Festziehen.
Leider sind die Schrauben für die Standrohrklemmung in der unteren Gabelbrücke von vorn eingesetzt. Um diese ausreichend sicher zu erreichen, muss die vordere Gabelverkleidung etwas nach vorn gezogen werden (die 4 seitlichen Schrauben sind dazu ein wenig zu lösen). Es empfiehlt sich auch hier,zum Schutz des SW-Gehäuses sowie der Verkleidung, einen dicken, weichen Lappen zwischen besagte Bauteile zu platzieren. Sind die Klemmschrauben gelöst, lassen sich die Gabelbeine problemlos nach unten herausziehen.
Die Verschlussschrauben der Standrohre haben, wenn ich mich recht erinnere, eine 21er SW. Sie sitzen i.d.R. sehr fest. Entweder für das Losbrechmoment in einen Schraubstock spannen (mit Schutzbacken, keine Frage; besser noch mit Holzformstücken für höhere Spannwirkung), oder mit einer zweiten Person arbeiten, die das jeweilige Standrohr mit Lederhanschuhen verdrehsicher festhält, während der andere den Schlüssel ansetzt und mit einem (rückschlagfreien) Hammer mit gezielten, trockenen Schlägen beaufschlagt. - Soll das Gabelöl nicht gewechselt werden, müssen, da die entsprechenden Vorgehensweisen normalerweise bei waagerechten Gabelbeinen geschiehen, die oberen Verschlußschrauben nebst Gummidichtring wieder handwarm ausgeschraubt werden - Sind die Standrohrverschlussschrauben gelöst, können die Gabelbeine aus dem Schraubstock genommen und die Verschlussschrauben von Hand ausgedreht werden. Vorsicht: die Verschlussschraube sitzt deutlich unter Federvorspannung. Sobald der O-Ring der Verschlussschraube sichtbar wird, mit Gegenspannung arbeiten und jeden Augenblick darauf gefasst sein, dass das Gewinde zu Ende sein kann. Nun kann die Gabeltragfeder entnommen werden. Bei bestehender Ölfüllung natürlich sehr langsam, damit das Öl auch Zeit hat, von der Feder abzufliessen.
Hinweis: soll z.B. eine Tieferlegung eingebaut werden, die eine zusätzliche, kurze Feder am Dämpferkolben erfordert, muss die Gabel komplett zerlegt werden. Die Klemmschraube der Dämpferkolben (Inbus, SW

sollte dann vorzugweise vor der Entnahme der Tragfedern gelöst werden, da die Kolben sich sonst leicht mitdrehen können, wenn auf ihnen keine Vorspannung mehr lastet.
Ich wünsche gutes Gelingen (oder gehabt zu haben).
Gruß, silent