Für Übermaß-Kolben bearbeitete Zylinder werden
1, gebohrt
2. gehont
3. flex-gehont
Danach müssen die Zyl unbedingt intensiv und gründlich gereinigt werden, um den feinen Metallstaub möglichst zu 100% zu entfernen.
Eilige Mechaniker und Laien haben da Defizite.
Jeder Abrieb landet im Oelkreislauf und damit auch in allen Lagern und führt zu ungewolltem, vorzeitigen Verschleiß.
Ein augenscheinlich sauberer Zyl ist erst dann wirklich sauber, wenn ich die Zyl-Wandung mit Bremsenreiniger ausspritze und mit einem weißen Lappen keine Spuren mehr auswischen kann.
Mangelhafte Reinlichkeit soll übrigens das größte Problem in der Motorinstandsetzung sein.
Beim BT kann man ja mit der ganzen Hand durch den Zyl fahren, bei ner 883 muß man die Frau oder Nachbarin um Hilfe bitten.
Nächste Abrieb-Falle sind die frischen Honspuren der Zyl, die von den Kolbenringen ab dem ersten Start "geglättet" werden...landet auch wieder im Oel!
Um diese Belastung für den Motor zu mindern sind deshalb häufige Oelwechsel in der Einfahrphase nötig:
1. Wechsel bei ca 100km
2. Wechsel bei ca 500km
3. Wechsel bei ca 1000km
Wenn Du Dir Dein abgelassenes Oel ansehen kannst...dann kann es durchaus wie eine Metallic-Lackierung schimmern.
Dann weißt Du, was ich meine.
Geh doch mal auf die website von S&S. Die stellen bestimmt auch eine Einfahr-Empfehlung für ihre Motoren zur Verfügung.
Einfahrvorschriften für den Fahrer:
Keine hohen Drehzahlen, nicht untertourig fahren, eben etwas behutsam sein.
Keinesfalls den Motor im Stand tuckern lassen, um sich die vielleicht langweiligen Kilometer zu sparen.
Kopfschrauben nach dem ersten Lauf nachgezogen?