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--- 110er-Motor ... Hitzeproblem!? (https://forum.milwaukee-vtwin.de/threadid.php?threadid=103227)

Hi allerseits,

ich habe ja schon mitbekommen, dass der 110er Motor Probleme mit den Hydros als auch ein Hitzeproblem hat.

Ich habe nun für meine kürzlich gekaufte Deluxe CVO, Mj. 2015 so ein Ölthermometer (Peilstab) gekauft, damit ich zumindest
mal nen Vergleich habe.

So - heute nun bei 30° C gefahren, nix besonderes, kein Stau und sehr gemächlich, auch nicht unter 2.000 Touren, also völlig
gechillt und motorschonend - was passiert... das Thermometer des Ölreservoir zeigt 120°C an - ALTER!!! Ab da beginnt auch schon der
rote Bereich!!! Hab dann umgedreht und bin nach Hause - die Temp ging auch nicht unter 110°C runter während der Fahrt (keine Stadt).

Zu meiner gekauften Konfiguration: ne handelsübliche CVO, einzig hat der Vorgänger nen Miller Endtopf dranmontieren lassen - Mapping
vermute ich, hat er keins, da keine Rechnung, vom Aupuff schon.

Ich weiß, dass da - grade bei dem 110er nen Mapping draufgehört, da die eh so mager laufen... habe noch 5 Monate Händlergewährleistung
und möchte da vorab nix verändern; was soll ich tun; die Mühle hat grade mal 7.300 km runter, ist wie ladenneu!

Kann doch nicht sein, dass der Motor das nicht abkann - kann doch nicht direkt für Hunderte Teuronen nen Ölkühler verbauen; wenn schon das
Öl im Reservoir so heiß ist, wie ist es dann im Motor!?

Grüße an Alle... bin angesäuert.

Das ist Motor-Öl und kein Wasser & verträgt damit einiges mehr an Temperatur
Also ehrlich, 110 bzw. 120° lassen mich bei einer Außentemp von 30°C kalt ...
nicht nur der 110er, alle TC's haben laufen etwas wärmer, wenn man vermehrt über 140°C kommt dann würde ich anfangen mir Gedanken zu machen.
EITMS aktiviert sich beim TC übrigens ab 155°C Motortemperatur.
Die Zündzeitpunkte werden bei 120° Öltemperatur ab MAP  50kPA leicht zurückgenommen, erst ab 140°C Öltemperatur greift die Motorsteuerung auch bei geringerem MAP ein ...

 @BreakOuter 

120 Grad ist die Wohlfühltemperatur für meinen 110er. Meine Meinung und knapp 43.000km Erfahrung.

Ich hab anstelle des Ölmessstabs das Teil mit dem integrierten Thermometer. Ich habe dort regelmäßig zwischen 120-130 Grad an der Anzeige.

Bei stop-and-Go im Stau und aktivierten EITMS habe ich noch keinen BLick auf das Thermometer gewagt, versuche aber auch Stadtbereiche weitgehendst zu vermeiden.

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Gruß Micha

“Wenn es Dir wirklich egal ist, was zum Teufel jemand von Dir hält, dann hast Du ein gefährliches Maß an Freiheit erreicht.”
Jim Carrey

Du solltest sie Mappen lassen , aber nicht nur Software drauf und gut sondern ordentlich am Prüfstand . Hatte nachher einen sehr sauberen und kühleren Motorlauf .

Easy. 110 oder 120 Grad sind bei mir normale Betriebstemperatur. Ich bin oft bei 140/150+ Grad. 

Ich habe auch so ein Thermometer, da besonders bei stop-and-go der Motor sehr heiss wird und sich auch schon 2 mal abgeschaltet hat. Deshalb muss ich Stau etwas drauf achten. Beim Fahren ist alles gut.

... hmm okay, Danke Männers!

Werde das mal weiter beobachten; kenne SO eine Hitzeentwicklung von meinem 103er (Breakout) nicht.

...dann ist die Frage...inwiefern geht das Analoge Messgerät überhaupt genau. 

Bei meiner 103er Heritage war es andersrum. 
Bin die erste Zeit mit oem Töpfen gefahren. Damit wurde sie wärmer wie mit den Jekills.

...ich werds mal in kochendes Wasser halten; Fakt ist aber, dass ich den Ölmessstab (mit dem Thermometer) mit bloßen Händen nicht herausziehen kann, da extrem heiß.

@Sticki1: ... hast bestimmt mappen lassen nach Montage der Jekyll?! Dann sollte sie fetter laufen als OEM.

Ich stand an dem gleichen Punkten und habe mich für das Mapping auch erst nach der Garantiezeit entschieden  wobei der Händler meinte, wenn ich das bei ihm mache und es passiert was in der Garantie, dann kümmert er sich drum. War mir allerdings doch zu heiß. Merke auf jeden Fall einen Unterschied seit dem.

Der TC läuft auch mit 103 Cui schon heißer als die HD‘s mit weniger Hubraum. Mit 2 simplen Maßnahmen bist Du auf der sichereren Seite:

- nur Syn 3 - Öl im Motor fahren. Das Foto (ein Bild sagt mehr als 1000 Worte  ) zeigt den dramatischen Verlust der Schmierfähigkeit von mineralischem Öl, bis es bei 150 Grad C vollständig versagt. Wie Du siehst, bricht seine Schmierfähigkeit schon ab 127 Grad C deutlich ein, was notgedrungen den Verschleiß erhöht. Mit vollsynthetischem Öl bist Du hier bis 230 Grad C safe. 120 Grad C am Peilstab zeigen natürlich nicht, dass das Öl an den Schmierstellen im Zylinderkopf deutlich heißer ist und nur durch die Mischung mit kühlerem Rücklauf-Öl von anderen Schmierstellen „nur“ 120Grad C angezeigt werden.

- nur Super Plus tanken, am besten über 100 Oktan. Mit höheren Temperaturen steigt die Klingel - (beim Beschleunigen) und Klopfneigung (bei Dauervollgas) bei rein luftgekühlten Motoren dramatisch an. Ich würde mich da nicht auf die primitive, von HD offensichtlich erst nach vollendeter TC-Konstruktion drangepfriemelte Klopfsensorik verlassen. Eine vollwertige, schon seit den 00ern von BMW verbaute Klopfsensorik hat wie auch beim M8 ein Mikro an jedem Zylinderkopf. Dass dafür schon bei der Konstruktion ein Plätzchen für das Mikro vorgesehen werden muss, ist klar. Beim TC war das offensichtlich nicht der Fall, deswegen hat man die Primitivversion gewählt, die nach der Zündung bis zum Ende des Arbeitstaktes eine Prüfspannung zur Messung der Veränderung durch die Verbrennung an den Elektroden der Zündkerze anlegt. Das kann man auch nachträglich in die ECM integrieren, da das keine maschinenbaulichen Änderungen erfordert. Das ein solches Verfahren nicht so präzise und reaktionsschnell wie das Mikro an den M8-Köpfen sein kann, dürfte klar sein, denn die Präzision hängt stark vom Zustand der Elektroden ab. 

Ausserdem: was macht generell eine Klopfsensorik? Sie regelt bei Ansprechen den Zündzeitpunkt auf „Spät“ . D.h., die mechanische Belastung von Kolben und Lagern des gesamten Kurbeltriebs durch Klingeln oder Klopfen wird schlicht und einfach nur umgewandelt in eine zusätzliche thermische Belastung des Auslassventils und von allem, was danach bis zur Auspuffmündung noch so kommt. Nur mit möglichst hochoktanigem Sprit kannst Du diesen thermischen Overkill durch die Klopfsensorik verhindern, denn dass ein Auslassventil (zumal das hintere im Windschatten der Zylinderköpfe) thermische Überlastung ausgerechnet bei hoher Umgebungstemperatur mit deutlich verringerter Lebensdauer quittiert, dürfte klar sein. Umso schlimmer der TC 110, dessen größere Bohrungen zwangsläufig durch längere Flammwege erhöhte Klingel - und Klopfneigung und damit noch häufigeres Ansprechen der Klopfsensorik und damit noch  höhere thermische Belastung der Auslassventile als beim TC 103 mit seinen kleineren Bohrungen zur Folge haben. Dass ein hochempfindliches Mikro wie beim M8  hier den Zündzeitpunkt nicht so unnötig weit auf „Spät“ regelt wie eine grobe Prüfspannungsmessung an Zündkerzenelektroden, die dafür eigentlich nicht gebaut sind, dürfte ebenfalls klar sein. Ich denke, die steigenden Km-Leistungen werden zeigen, dass auch Auspuffklappen solche thermischen Überlastungen mit verkürzter Lebensdauer quittieren.

Ehrlich gesagt ist meine Meinung: Während der TC 103 als Grosserienprodukt hart an der Grenze des thermisch Gesunden ausgelegt wurde, liegt der TC110 als Kleinserienprodukt eindeutig jenseits dieser Grenze. Die begrenzte Lebensdauer der von Dir genannten Bauteile trotz (!!!) höherwertiger Ausführung als beim TC 103 spricht Bände bezüglich der thermische Belastung. Das (zu) heiße Öl schmiert eben überall im Motor (nicht mehr ausreichend). Die Probleme der TC 110 -Hydros sind auch Probleme durch zu heisses Öl. Bei Motoren hängt oft irgendwie Alles mit Allem zusammen.  Den aus dem MOTORRAD-Zerlegetest bei 50 TKM  bekannten neuwertigen Zustand der meisten Bauteile des TC 103 darfst beim TC 110 also nicht erwarten.

Das mit > 100 Oktan probiere ich mal. Syn3 Öl nehme ich nur. Das Biest wird so 🔥, da riskiere ich nichts.

…Klappenauspuff und Mappen hat bei meiner geholfen. Mit dem standard SE Auspuff habe ich die Hitze nicht weggekriegt.
Mein Road King hat serienmässig einen Ölkühler, hilft aber im Stadtverkehr nur beschränkt, da kein Fahrtwind.

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Ride on!

 @Iltschi Du wirst nix merken, aber Dein hinteres Auslassventil wird es Dir danken    , weil die primitive Klopfsensorik des TC dem Fahrer bei hohen Umgebungstemperaturen meiner Meinung nach nur verheimlichen soll , dass sein TC bereits an der Klingel- und Klopfgrenze operiert. Da wird lieber das Auslassventil thermisch zusätzlich belastet, das merkt der Fahrer beim hinteren erst zwischen 50 und 100 Tkm, je nach Fahrweise. Das Klingeln würdest Du deutlich hören, das ist (eigene Erfahrung) so laut wie eine Türklingel der 70er Jahre mit elektromechanischem Selbstunterbrecher und hört sich auch ganz genau so an 

@motorcycle boy: Dank`Dir für die sehr ausführlichen Informationen!

Es ist tatsächlich so, dass ich - seit ich den 110er habe - ausschließlich das sündhaft teure 102 Oktan von Aral tanke; Öl kommt
selbstverständlich nur das Syn3 rein.

Weitere, geplante Vorgehensweise: in ca. 4 Wochen bekomme ich nen J&H- Auspuff, möchte anschließend das Mapping von Don
Performance draufhaben (mit Prüfstand) - hoffe, nach alldem was ich hier bereits las, dass das Mapping einen erhofften Kühleffekt
durch fetteres Benzin- Luft- Gemisch bedingt.

Wenn das nix hilft, ggfs. über nen Ölkühler nachdenken...


PS: das Ölthermometer funzt einwandfrei (gestern getestet mit kochendem Wasser)