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Hallo zusammen
Vielleicht sollte man erst einmal eine Begriffserklärung vornehmen.
Offener Luftfilter = das Luftfilterelement ist komplett im freien Raum sichtbar
Geschlossener Luftfilter = das Luftfilterelement ist größtenteils oder ganz von einem Gehäuse umgeben.
Daneben wird noch unterschieden wie „offenporig“ ein Filtermedium ist.
Je größer die einzelnen „Löcher“ also sind desto „offener“ ist ein Filtermedium.
Je offener ein Filtermedium aber ist desto größer sind auch die Schmutzpartikel die da durch gehen, sprich aus Sicht reiner Filtrationseigenschaften ist ein offeneres Filtermedium immer minderwertiger als ein geschlosseneres da eben „mehr“ durchgeht. Luft aber auch Partikel.
Der Luftdurchsatz eines Filterelementes wird bestimmt durch die Größe der Poren und durch die Oberfläche des Elementes. Je mehr Fläche desto mehr Luft geht also durch. Deswegen sind die Dinger ja auch gefaltet. Dadurch vergrößert sich die Oberfläche.
Angegeben wird das ganze als Druckverlust bei der Durchströmung in DELTA P
Wenn also ein Element, bei gleichem Filtermedium, mehr Falten bekommen würde sieht es vielleicht optisch geschlossener aus aber durch die größere Oberfläche würde sich der Druckverlust verringern und dadurch mehr Luft hindurch strömen, bei gleicher Zeiteinheit.
Ergo ein „optisch offeneres“ Element wäre also auch hier minderwertiger als ein „geschlosseneres“
Filtermedien werden hergestellt entweder aus Cellulosefasern, die in Harz getränkt wurden, welche nach dem Falten erhitzt werden damit das Harz aushärtet und der Filter seine Form behält oder aus Kunststofffasern, sogenannten NonWoven, welche zum Falten auch erwärmt werden müssen oder aus gepresster Baumwolle die meist zwischen sogenannten Stützlagen oder Gittern gehalten wird.
Um die Filtrationsleistung zu verbessern können Öle aufgebracht oder die Filter statisch aufgeladen werden. Meist sind diesee Effekt aber nur kurzzeitig wirksam.
Auch hier wird rein aus Filtrationssicht ein minderwertigeres Element durch zusätzliches aufbringen von z.B. Öl „verbessert“
Auswaschen, noch dazu in Wasser, würde ich keines der Elemente auch wenn Hersteller genau das versprechen. Sauber wird es wenn dann maximal optisch. Kleinste Schmutzpartikel, die im Inneren des Filters gefangen sind, werden dadurch sicher nicht herausgelöst.
Ein Filter hat eine sogenannte Reinseite und eine Schmutzseite.
DIe Gefahr das beim „säubern“ Schmutz auf die Reinseite kommt wäre mir viel zu groß. Beim ersten anlassen des Motors nach dem säubern wird dann der ganze Dreck direkt in die Zylinder gesaugt.
Wer unbedingt einen Sportluftfilter z.B. wegen besserem Sound verwenden will dem empfehle ich diesen nach Benutzung wegzuschmeißen und durch einen neuen zu ersetzen.
Filtrationstechnisch gesehen ist das Serienelement sicherlich das beste was ihr Euren Motoren antun könnt.
Aber jeder wie er mag
Grüße Hossapower
zum zitierten Beitrag Zitat von Hossapower
Hallo zusammen
Vielleicht sollte man erst einmal eine Begriffserklärung vornehmen.
Offener Luftfilter = das Luftfilterelement ist komplett im freien Raum sichtbar
Geschlossener Luftfilter = das Luftfilterelement ist größtenteils oder ganz von einem Gehäuse umgeben.
Grüße Hossapower
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Theorie ist, wenn man alles weiß, aber nichts funktioniert.
Praxis ist, wenn alles funktioniert aber niemand weiß warum.
Also ich hab das so gelernt:
offener Luftfilter = keine Luftmengenbegrenzung durch bauliche Maßnahmen vor der Drosselklappe
Nicht offener Luftfilter = Querschnitt der Ansaugöffnung des Luftfilters ist kleiner als Querschnitt der Drosselklappe ( Luftmengenbegrenzung bei hohem Luftbedarf). Die Begrenzung kann vor oder hinter dem Luftfilterelement erfolgen.
Bauliche Maßnahmen wie z.B. Deckel oder Luftfiltergehäuse dienen hauptsächlich dem Schutz des Luftfilterelementes vor Umwelteinflüssen und der Schalldämmung.
Der maximale Luftdurchsatz des Filterelementes ( und des Luftfiltergehäuses ) kann bei hohem Luftbedarf des Motors ( hoher Liefergrad, hoher Zylinderfüllgrad ) begrenzend auf die Leistung wirken.
Die erhältlichen TÜV Kits sorgen dafür das sich mit offenem Luftfilter durch eine Querschnittsänderung vor der Drosselklappe die Leistung nicht um mehr als 5 Prozent steigern läßt und das durch den "Ring" an der Innenseite des Luftfilterelements die Geräuschgrenzwerte eingehalten werden.
Wenn, wie beim M8 Luftfilter, von vornherein keine begrenzenden Bauteile vorhanden sind, ist die Anforderung das die Leistung und das Geräuschverhalten nicht durch einfache Änderungen des Antriebsstranges geändert werden können erfüllt.
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Zwischen dem, was wir sagen wollen, was wir denken, das wir sagen, dem was wir sagen, was wir hören, was wir hören wollen, und was wir verstehen, bestehen jede Menge Unterschiede.
Ist es nicht so, dass u.a. auch der Ansaugtrakt (also auch der Filter) inkl. Konstruktion bei jedem Verbrenner baulich so gestaltet ist, dass der Motor, egal ob M8 oder die Motoren bei PKW, dass der Motor eine definierte Leistung bringt und zum Rest des Fahrzeugs passt? Und erst dann greift die sogenannte Veränderung verschiedener Komponenten am Fahrzeug. Zylinderkopf, Nockenwelle, Querschnitt und Länge des Abgasstrangs, etc. pp.
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Ole aus Stendal
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"Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe." G.W. Werner
Frieden und
Freiheit
für alle!
zum zitierten Beitrag Zitat von Ole66
dass u.a. auch der Ansaugtrakt (also auch der Filter) inkl. Konstruktion bei jedem Verbrenner baulich so gestaltet ist, dass der Motor, egal ob M8 oder die Motoren bei PKW, dass der Motor eine definierte Leistung bringt und zum Rest des Fahrzeugs passt?
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Zwischen dem, was wir sagen wollen, was wir denken, das wir sagen, dem was wir sagen, was wir hören, was wir hören wollen, und was wir verstehen, bestehen jede Menge Unterschiede.
Nun, also ich bin immer noch der Meinung das ein offener Luftfilter ein Luftfilter ohne Gehäuse ist.
Das kommt daher das der Luftfilterkasten die „airbox“ auch als Ansauggeräuschdämpfer bezeichnet wird. Lässt man diesen weg und fährt also „offen“ ist das Ansauggeräusch ungedämpft was ja durchaus gewollt sein kann.
Reduzierbleche und ähnliches begrenzen den Querschnitt lediglich was aber durchaus sich auf das Ansauggeräusch auswirken kann. Wenn man die Weglässt wäre das dann quasi offen. Vielleicht hat sich das ja umgangssprachlich so entwickelt.
Allerdings ist immer die Frage was das für Auswirkungen hat. Wenn dann nur in hohen Drehzahlbereichen da dort die benötigte Luftmenge ein vielfaches höher ist als im Leerlauf. Für nieder drehende V-Twins sicherlich fast unrelevant. Bei 13.000 u/min1 sieht das anders aus.
Aus meiner Sicht ist sicherlich der Ventilspalt des Einlassventils die Engstelle im ganzen System und alles andere davor mehr oder weniger irrelevant
Luftfilter werden nach einem Nennvolumenstrom ausgelegt und der ist erst am Ende des Drehzahlbandes notwendig.
Wer also vor dem Begrenzer schaltet hat faktisch nichts von der theoretischen Möglichkeit mehr Luft dem Brennraum zuzuführen da er weit vor der Leistungsgrenze des Luftfilters die Drehzahl reduziert.
Ganz anders ist das bei aufgeladenen Motoren. Hier wäre sehr wohl ein Luftfilterelement eher „begrenzend“ wirkend als bei einer rein saugenden Zylinderfüllung
K&N und die heavy breather versuchten einen anderen Effekt sich zunutze zu machen.
Den Staudruck.
Dadurch das der Filter „offen“ ist und kegelig im Wind während der fahrt hängt soll der Fahrtwind eine Art „Aufladungseffekt“ erzielen. Theoretisch könnte das sogar funktionieren.
Was auch immer für Euch offen ist aus meiner Sicht hat das nur einen Effekt auf das Ansauggeräusch, hier allerdings einen beträchtlichen. An einen Leistungsgewinn mag ich nicht so recht glauben auch wenn das mit dem Aufladungseffekt durch den Staudruck des Fahrtwindes ansatzweise technisch logisch klingen mag.
Viele Grüße Hossapower