Okay leuts
sturmbringer und die anderen: stellt schon mal das popcorn zurecht, das bier kalt und trotzdem das gehirn an....
...also denn – auch wenn manche leute ihre irrtümer durch verwendung des wortes ‚falsch‘ in grossbuchstaben und vielen ausrufenzeichen kaschieren wollen, soll dies den rest des forums nicht daran hindern, den sachverhalten realistisch auf den grund zu gehen....
die physikalischen gegebenheiten bei der kurvenfahrt eines zweirads sind einigermassen komplex – versuchen wir uns einen überblick zu verschaffen:
bei der kurvenfahrt wirkt die zentripedalkraft (die jeder aus eigener erfahrung kennt) der kurvenfahrt entgegen – die zentripedalkraft wird durch die Masse (Fahrer und Motorrad), den kurvenradius sowie die fahrgeschwindigkeit bestimmt.
Ihr entgegen wirkt die in schräglage die schwerkraft des in schräglage gebrachten bikes + biker. Je mehr schräglage, desto mehr der masse ist aus der neutralen position gekippt und kann daher der zentripedalkraft entgegenwirken. Bei stabiler kurvenfahrt ist die gewichtskraft der aussermittigen masse (durch die schräglage bedingt) gleich der zentripedalkraft.
Wenn wir jetzt die masse (bike + fahrer) und andere relevante faktoren (wie die kreiselkräfte der räder, reifenbreite d.h. versatz und anderes) als gegeben (d.h. konstant) setzen, ergibt sich, dass jede geschwindigkeit bei gegebenen kurvenradius eine bestimmte schräglage erfordert.
Wenn die position des fahrers fixiert wäre, könnten wir an dieser stelle aufhören und einfach feststellen – motorrad x (abhängig von masse, höhe des schwerpunkts, reifenbreite und noch ein paar anderen konstanten) braucht bei geschwindigkeit y und kurvenradius z die schräglage b um die kurve fahren zu können - und fertig,
da aber die fahrerposition nicht fixiert ist, kann der fahrer durch geeignete massnahmen (hanging off) mehr masse aus der neutralen position bringen, als dies bei rein aufrechter haltung möglich wäre – dies bedeutet bei gleicher schräglage des bikes ist insgesamt mehr masse (nämlich die des hanging off fahrers) wirksam – somit wird mehr masse schwerkraftsgewichts wirksam – mit anderen worten – durch hanging off wird der fahrer-teil des gesamtsystems (bike+fahrer) in mehr schräglage gebracht, während der bike-teil gleich bleibt. Dies bedeutet nun nichts anderes, als dass ich eine gegebenen geschwindigkeit mit weniger bike schräglage fahren kann, weil der fahrer (die fahrermasse) bildlich mehr schräglage hat.
Was unseren homeserver freund nun offembar irritiert hat, ist die tatsache, dass die wirkenden kräfte des paralelogramms tatsächlich gleich bleiben – also die zentripedalkraft ist durch die geschwindigkeit, die masse und den kurvenradius gegeben – und dem muss nun genau die selbe (gewichts)kraft gegenüber stehen – die zahlenwerte bleiben nun exakt gleich, aber innerhalb der vektoren ändern sich trotzdem (!) variablen, unter anderem die entscheidende der schräglage des bikes.
Davon abgesehen behandelt der ivz artikel vorallem die frage, ob es möglich ist, durch gewichtsverlagerung mehr grip auf den hinterreifen zu bringen (was nicht wirklich geht) und nur sekundär von der notwendigen schräglage für eine bestimmte geschwindigkeit – der artikel stellt diese sachverhalte dennoch richtig dar – nur nicht alle verstehen sie...
greets
moony
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most motorcycle problems are caused by the nut, which connects the seat to the handlebar
Ich bin bekannt für meine Ironie. Aber auf den Gedanken, im Hafen von New York eine Freiheitsstatue zu errichten, wäre selbst ich nicht gekommen.(G B Shaw)