...Überlebenskit Bahnhof Neu-Isenburg: Vino Rosso ("einfach" bzw. "Magnum"; der "Prince Vlad" hat nicht gefehlt!) + Red Caviar.

Von Alá dei Sardi geht es weiter über eine kleine Provinzstrasse durch die Berge und Hügel über Buddusú auf die absolute Krönung - von Bitti nach Nuoro auf der SS389 - guckst du hier:


Eindrücke der SS389:



Wir donnern weiter nach Süden und haben vor Mamoiada die Idee, am Strand Mittag zu machen... Die Müdigkeit der letzten beiden Nächte ist wie weggeblasen und wir fahren Richtung Osten durch einsame Landschaften mit traumhaften Ausblicken:











Bis man durch eine Granitwand fährt und auf der anderen Seite das Meer sieht, und unten am Strand liegt der kleine Ort Cala Gonone, wo wir uns ein ordentliches Mittagessen gönnen werden:



Eine Goldbrasse für fünf, mit Tomatensugo und Kartoffen, Oliven, etwas Meeresfrüchtesalat vorneweg dazu etwas Vino Bianco.... herrlich:



Derart gestärkt rollen wir nach mehreren Espressi weiter in den Süden, es steht das nächste Highlight an, die Straße von Dorgali nach Tortoli - die SS125, über die wir nocheinmal morgen sprechen werden... Auch hier wieder hinter jeder der vielen Kurve tolle Eindrücke, man kann gar nicht genug anhalten weil man zwischen Kurvenrausch und "Foto Panoramico" schwankt...





Nach 300 herrlichen Kilometern rollen wir gegen 16:30h im Hotel L'Ulivo in Girasole ein - das ich bedingungslos empfehlen kann !!

Dort wurde zunächst Abkühlung äußerlich im Pool vollzogen, bevor dann entsprechend innerlich nachgekühlt wurde....







Der Abend endet bei einem herrlichen Essen im Hotel, Pferdesteak mag zwar nicht jedermanns Sache sein, war aber hervorragend - gegen 23h geht die Mannschaft müde und satt in die Kisten - morgen rufen die Berge nach uns.

Schöner Bericht .... weiter so Männer.

Der dritte Tag beginnt - claro - mit Sonnenschein pur



und unserer längsten Etappe mit über 360km - davon allerdings - so unser Trost - ein paar Strecken gradaus...
Die wohl tollsten Stücke habe ich hier mal markiert - insbesondere die Küstenstraße ganz im Süden - SP71 - war genial - die sind wir gleich ein paar Mal hin- und hergefahren



Wir also wieder die Küstenstraße zunächst nach Cagliari zurück, die Route am Meer entlang geht eigentlich und man kommt ganz gut durch die Stadt durch - Flamigo's stehn am Wasser rum - viel Hafen und Industrieanlagen, und man muss nur kurz durch die Stadt - das reicht auch schon - die Hitze steht und grillt uns...

Kurz nach Cagliari sehe ich im Rückspiegel keinen mehr - ich drehe um und finde die Crew auf dem Bürgersteig um Eberhard's VROD versammelt - der Schalthebel hat sich aufgelöst...



Aber Matthias hat an der Roadking die Wippe dran und spendiert den hinteren Schalthebel - und so gehts nach nur 5 Minuten Stopp schon weiter in den Süden

Es zeiht sich ganz schön runter bis auf die SP71, aber es lohnt sich wirklich - wir beschließen - teilweise - im T-Shirt gemütlich weiterzubollern....







Die Kamera wird bei Matthias wieder scharf gemacht und wir genießen Traumstraße and Traumstrand bei Traumwetter - mit Vlad's Moped, das inzwischen aus dem "Surren" ein Traktorähnliches Klackern entwickelt hat....







Wir machen einen Stopp nach einem langen Ritt über flache und langweilige Straßen in den Norden in Iglesias - finden eine nette Bar und sammeln Kraft für die nächste Bergetappe nach ARBUS - wo es die geilen Messer gibt.

Eindrücke der obergeilen SS126, wo wir auf 40km ein Auto gesehen haben....





In Arbus ist zu unserer Enttäuschung irgendein Fest in Vorbereitung, und der Messerladen hat zu - alles hängt irgendwelche Fähnchen auf und ist beschäftigt. Ich frage den Tankwart was man denn da machen kann - er ruft per Handy einen Bekannten an, der Messer herstellt - und der kommt dann mit seinem Auto und holt uns ab und führt uns zu seiner Messer-Werkstatt. Hier werden ausgiebig Messerchen gecheckt und wir schlagen zu.




Das ist "mein" neues Cotello Arburese - aus echtem Horn gearbeitet und derartig sauscharf....

Wir bollern noch eine Runde durch die Walachei an's Meer vor, Acqua und Café werden reichlich nachgefüllt, und wir kommen gegen 19h am Hotel La Baja in "St. Caterina di Pittinuri" an - ein wirklich toller Laden, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.....





Bierchen am Pool, und dann ab zum Abendessen.... Die Nacht endet früh um 23h - die Etappe war lang und es war echt heiß...

Schön, so tolle Bilder von meiner Heimat zu sehen....

G E N I A L !!!
***FREU***

Gegen 1:30h in der Nacht wache ich mit höllischen Bauchschmerzen auf, der Sprint auf die Toilette gelingt im Halbdunkel und es räumt mich gnadenlos aus.... Eberhard sägt derweil sardische Korkeichen klein, und ich bin bis ca. 5h immer wieder in der Porzellanabteilung des Zimmers.... Dann bin ich wohl irgendwann eingeschlafen - meinen und Eberhard's Wecker überhöre ich - und werde von Eberhard um 7:35h geweckt....

Total gerädert tröpfle ich einen schwarzen Tee in mich hinein, die anderen haben keine Probleme - seltsam - dann muss wohl eine der Cozze von den Spaghetti al Cozze nicht so 100% klar gewesen sein Mist aber auch....

Mit einem Gefühl wie ein Stein im Bauch mache ich mich an's packen - Frühstück war wie gesagt ein paar Schlucke Tee - und wir kommen pünktlich weg gegen 9h - der Tag fängt wieder prächtig an...



Für heute haben wir uns mal eine "ACHT" als Route ausgedacht, es gibt zwei Strassen die uns empfohlen wurden, die SS292 aus den Bergen ans Meer nach Alghero, und von Alghero nach Süden die SP105 am Meer entlang - aber eben nur nach süden....

Hier die geplanten 320km für den Tag...



Der Tipp war Gold wert, die SS292 ist einfach nur genial, und nach 1.000enden von Kurven kommt der Blick nach Alghero ...



Dort parken wir die Bikes standegemäß am Hafen und machen eine Pause - für mich gibt's noch ein Tässchen schwarzen Tee, was der Kellner nicht verstehen mag ... Aber das ist wohl das einzige was drinbleibt...





Nach kurzer Pause und Besuch der Porzellanabteilung geht es weiter - die SP105 am Meer entlang will befahren werden - und das war auch ein Super-Tipp - schaut selbst:



Das war so gut, dass ich die Kamera wieder vorne am Moped montiert habe, und ein paar Bilder geschossen habe, klar, nachdem geprüft war ob das Ding auch an ist...



JAAA - an - also los und ein paar Eindrücke von der SP105:









Beim nächsten Stopp klagt Vlad über Bauchschmerzen, sein Moped klingt wie ein alter russischer Schützenpanzer - wir genießen den Ausblick bedingt und machen uns auf den Weg nach Bossa zur Mittagspause und Beratschlagung...



Es gibt schwarzen Tee für mich, und ich traue mich an ein Risotto - mit ohne was drin - und es geht gut - nur ein leichtes Grummeln - aber es bleibt alles drin und ich dicht...

Am Ortseingang haben wir einen Mechaniker gesehen, und Gerd beschließt zusammen mit Vlad den Primärantrieb aufzumachen, wir vermuten dass das Geräusch nach dem Surren und nun Klackern von der Lichtmaschine kommen könnte - Öl wird morgens gecheckt und mittags nachgefüllt...

Also - Gerd und Vlad gehen basteln, und wollen danach auf der Schnellstraße ("bloss kein Stress") zum Hotel nach Isola Rossa rollen - Eberhard, Matthias und ich werden die geplante Route fortsetzen und durch die Korkeichenwälder donnern....



Wir drei genießen die Runde - Matthias wird auffallend blass und ruhig.... aber noch läßt er nicht raus was ihn plagt .... Wir kommen zur etwa gleichen Zeit wie die beiden Helden in Isola Rossa an, das Geräusch kommt nicht vom Primärantrieb, der wurde wieder zugemacht - Öl rein - und weiter...



Kaum im Hotel kotzt sich Matthias die Seele und das Mittagessen aus dem Leib, Vlad hat böse Bauchschmerzen, und ich steige von schwarzem Tee auf Fernet Branca um - der haut nach ein paar Löffeln Risotto am Mittag auch ordentlich rein - da hat man was für's Geld.

Das Abendessen fällt spartanisch aus, Vlad eine warme Cola, ich ein paar Löffel Spaghetti mit etwas Parmesan, Matthias versucht auch mal - dazu etwas Fernet....



Der Sonnenuntergang tröstet doch über die Strapazen hinweg - Matthias lässt sich die Spaghetti nochmal durch den Kopf gehen, und wir töten die EHEC Keime mit reichlich Fernet an der Hotelbar ab...

Um 22:30h liegt die Mannschaft in den Kojen, mal sehn was der Tag morgen bringt....

Unser letzter Tag auf der Insel Sardinien bricht an, die Truppe mit dem Bus aus Reutlingen schleicht seit 7:30h vor dem Frühstückraum auf und ab... "Karle - die kennat doch oimol friher uffmache - moinsch edda ??" Ich denke das Personal genießt das, und schließt den Raum Punkt 8:00h auf. Das Hotel Gabbiano in Isola Rossa ist wirklich sehr günstig - und für die Nacht auch zu empfehlen, es gibt in jedem Raum eine Klimanlage, die wir auch genutzt haben, denn der Ort wimmelt von Stechmücken - so blieben die Fenster zu und die Mücken draussen - und wir konnten trotz enormer Hitze gut pennen - ich jedenfalls...

Matthias hatte von Kotzen auf "Crema EHECese" umgestellt, und das Frühstück geht schon wieder einigermassen - wir bauen eine kleine 200km Route, die uns nach Olbia zur Fähre zurückbringen wird:



Also zunächst in die Berge, ein letztes Mal, die kleine GoPro darf wieder Bilder machen, einfach nur genießen bitte:










Das war einwirklich harter Gegner, ein leerer Truck hat uns auf dem Stück SS127 vor Tiempo Pausania mal gezeigt wie so ein Truck bewegt wird - Kurven schneiden, vorher auf die Gegenbahn ausholen - echt schnell der Kerl.... Aber letztendlich wird er gepackt bevor wir abbiegen und uns in ein winziges Dorf begeben, wo wir die Reutlinger RentnerCrew wieder treffen..

"Karle - des sen doch di Kerle vom Hoddel, gell ?"



Weiter gehts nun am Meer entlang nach Baia Sardinia, dort soll eine Kneipe sein, von einem Harley-Freak betrieben, das 16-nodi, die wir nach einigem Suchen auch finden. Das ist nun aber mal ne Enttäuschung, ein paar Plastikstühlchen in der Sonne, OK - er fährt eine schöne Fat Bob - aber das haben wir uns anders vorgestellt und machen Mittag in einem Ristorante vor dem Ort, mit dem Blick hier:



Weiter geht's nach Porto Cervo zum Espresso und Schiffchen gucken....





An der Küste entlang mit irren Ausblicken....





Bis wir in Golfo di Aranci einen tollen Platz am Meer finden, ein paar Liegen ausleihen, uns an der Bar ausbreiten und ins Meer schwimmen gehen. Einfach nur genial - so ein paar Stunden abhängen, Espresso, Zigarillo, ein ANTI-EHEC-FERNET - nur so zur Vorbeugung....



Die Badehosen werden fachmännisch bei Matthias am Moped zum Trocknen befestigt und so rollen wir genüßlich nach Olbia ein. Eine letzte Pizza wird eingeworfen, bevor wir - FERNET MUSS SEIN - auf der Fähre einrollen...

Die Mopeds werden vom Personal fachkundig verzurrt....


und der Kahn legt um 22h ab nach Genua. Wir haben beschlossen, unsere 5er-Gruppe dort aufzuteilen:

Gerd donnert Autobahn durch, weil er unbedingt wenn schon, dann Freitag noch daheim sein kann bevor seine Frau am Samstag 2 Wochen auf Urlaub geht....

Und wir beschließen nach Studium der Wetterlage, auf unsere Route-des-Grandes-Alpes zu verzichten, man meldet 50ltr Regen in Briancon, und 7° - IN BRIANCON.... und das für das ganze Wochenende.

Also wird die Route geändert - und wir fahren über den Lago Maggiore, (nur mal kurz Regen) und den San Bernadino nach Oberstdorf in den bekannten "Sascha's Kachelofen" - und am Samstag morgen - in der Nacht hat es ohne Ende gegossen, fahren wir im Regen bis Memmingen Autobahn, dann wird es trockener und wir rollen die B19, B290 nach Hause, wo wir zum Abschlußespresso bei Vlad um 17h einlaufen.

Insgesamt haben wir tolle Tage genossen, das Moped von Vlad hat es bis nachhause gehalten, klappert wie der Russische Schützenpanzer aus dem 2. WK, aber gut.

Nach 2.939km war ich auch wieder zurück - genial.

Wer Sardinien noch nicht kennt - macht Euch hin, es ist ein Traum, und wenn, dann vor Mitte Juni, wenn es noch erträglich warm ist und noch nicht alles verbrannt.

Es grüßt euch

Bernhard