Moinsen zusammen,

Nun brauche ich einmal Eure Tipps und Ratschläge.... Folgende Situation:
Gerade mit ein paar Stammtischmitgliedern eine 200km-Tour durch´s Münsterland gemacht, als es mir - wie aus dem Nichts -
kaum noch möglich war einen Gangwechsel durchzuführen. Die Kupplung trennt zwar sauber, aber das Schalten geht - je
nach gewünschtem Gang - mal leichter, mal nur mit einem kräftigen Tritt auf den Schalthebel. Im Einzelnen:

1. Gang: Bei stehendem Moped beinahe "normal" anzuwählen ; beim Runterschalten hingegen nur mit Gewalt
   Leerlauf: Bei laufendem Motor gar nicht anwählbar.
   
2. Gang: Beim Hochschalten schwerer als sonst ; beim Runterschalten extrem schwer.
   
3. Gang: Weder beim Hoch-, noch beim Runterschalten Probleme.
   
4. Gang: Extrem schwer beim Hoch- und Runterschalten.
   
5. Gang: "Normal" anzuwählen.
   

Habe bis jetzt Ölstand im Primären gecheckt (ist okay) und das Getriebeöl abgelassen (sieht aus wie neu und es sind auch
keine Spuren an der magnetischen Ablassschraube). Die Menge habe ich noch nicht ausgelitert, aber es dürfte knapp ein
Liter sein.
Habe während der Fahrt auch keine Geräusche aus dem Bereich Getriebe vernehmen können, und das Schalten selbst geht
- wenn´s denn geht - auch relativ geräuschlos vonstatten.

Hat Irgendjemand eine Idee wonach ich schauen könnte/müsste wenn ich morgen das Bike weiter zerlege ? ? ?

Danke schon einmal im Voraus für alle hilfreichen Ideen.

GReetz  Jo

Wenn es daran liegen würde, müssten sich doch alle Gänge in etwa gleich schwer anwählen lassen, oder❓In meinem Fall ist es - je nach Gang - jedoch unterschiedlich....🤔

Greetz. Jo

Hoi Jo,

Ich werfe mal die 2 Federn 51 und 55 im Bild in den Ring.

Schaltwwlle am Fußhebel trocken, ungepflegt, dann liesen sich vereinzelt Gänge nicht schalten.
 Oder auch mal zersplisster Kupplungszug im inneren des  rechten Getriebedeckels. 
Andere Ursachen nicht ausgeschlossen.

Nicht, dass es jemanden interessiert hätte, aber da hab' ich wohl mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Am schönsten ist es natürlich, wenn sich etwas durch Zauberhand von selbst repariert.

Moinsen,

Da sehe ich irgendwie keinen Zusammenhang mit der Schwergängigkeit beim Schalten mancher Gänge...

Vom "Fußgefühl" hätte ich beim Fahren darauf getippt, dass sich die Schaltwalze (Schaltnocke/Nr. 8 ) sich schwerer
als normal drehen, oder aber der Nockenstößel (Nr. 6) sich nicht, oder zu schwer zurück drücken lässt. Im Rahmen
meiner Möglichkeiten habe ich auch versucht das Axialspiel der Schaltnocke zu messen ; Soll: 0,025 bis 0,10 mm / 
Ist: 0,03 mm. Daran scheint´s also nicht zu liegen....
Eine andere Ursache könnte auch eine verbogene Schaltgabelwelle sein, aber ich traue mich (noch) nicht daran nur
"auf Verdacht" das Getriebe weiter zu sezieren.....

GReetz  Jo

Sorry habe keine Unterlagen zu EVO-Getriebe, aber: 

=> Haben die beiden Gänge 2. und 4., die sich schwer schalten lassen, eine gemeinsame Schaltgabel, die ein gemeinsames Schieberad - zwecks seiner Doppelfunktion als Schaltmuffe mit Schaltklauen für die beiden Gänge in der linken und rechten Flanke versehen -  hin und her schiebt?
- Da Du ohnehin das WHB brauchst, solltest Du das dort als erstes nachlesen. 

Wenn ja, würde das nämlich die separate Betroffenheit nur dieser beiden Gänge erklären. Da müsstest Du Dich zum Einkreisen des Fehlers systematisch entlang des gemeinsamen Schaltmechanismus dieser beiden Gänge vorarbeiten 
​​​​​​- Zustand Kurvennut dieser Schaltgabel auf der Schaltwalze? Noch von oben nach Abnahme des Schaltwalzendeckels prüfbar.  Wenn i.O. müsste die Schaltgabel freigelegt werden:
​​​​​​- Zustand Zapfen dieser Schaltgabel in der Kurvennut?
- Schaltgabel verbogen oder seitliche Gleitflächen in Schieberadnut (siehe nachstehend) beschädigt?
​​​​​​- Zustand Nut neben den Zähnen des Schieberads, in das die Schaltgabel zwecks seitlicher Verschiebung eingreift?
- Zähne des Schiebrades selbst oder seines Gegenrades so defekt, dass sie die seitliche Verschiebung behindern?
- Die ineinanderzuschiebenden beiden Schaltklauen dieses Schieberads scheiden als Ursache eher aus, da ja beide von diesem Schieberad nur abwechselnd geschaltet werden. Trotzdem sollst Du sie, wenn bisher alles i.O., beide prüfen, falls sie unwahrscheinlicherweise beide defekt sind. Wenn auch hier alles i.O., bleibt nur die
- Totalzerlegung, weil dann nur die Keilverzahnung des Schieberades auf seiner Getriebewelle als Übeltäter bleibt. 

=> Der gemeinsame Schaltmechanismus für 3.und 5. Gang wäre dann logischerweise in Ordnung, wenn die beiden einen gemeinsamen haben. 

Da es ein 5-Gang - Getriebe ist, hat üblicherweise der 1. Gang einen Schaltmechanismus wie oben aufgelistet „für sich alleine“

=>  Dann müsstest Du auch diesen Schaltmechanismus wie vorstehend aufgelistet prüfen. Hier müsstest Du auch die seitlichen ineinander zu schiebenden Schaltklauen prüfen, da die auch mit der gleichen Wahrscheinlichkeit wie die anderen oben gelisteten Punkte in Frage kommen.