Gerade die Töpfe, die ich erwähnte, oder auch die Vorgängerversion mit eingebauten Katalysatoren 65863-07 und 65949-07 (die sind recht selten und schwer zu bekommen), sind absolut unauffällig, da mit e4-Kennung und bei verhaltener Fahrweise und im Leerlauf nicht sehr lauter als die Originaltöpfe, aber viel bassiger. Auch die abgeschrägten Enden passen optisch TOP zu den Seitenkoffern. Da müsste ein Cop doch sehr geschult sein, die anhand der Teilenummer von den Originalen unterscheiden zu können. Bei US-Töpfen ruft schon der EPA-Stempel auf den Töpfen nach dem Bussenblock.
Ich persönlich finde diejenigen Fahrer viel problematischer, die bei jedem Ampelstart in der Stadt ihre offenen Klappenanlagen laut brüllen lassen, sodass man noch in 100m Distanz Angst bekommt, ein amerikanisches Bombergeschwader aus dem Zweiten Weltkrieg sei im Anflug. Obwohl ich den Klang liebe und geil finde...
Etwas OT:
In CH ist es unmöglich, zugelassene Töpfe für die EVO-Modelle bis 1998 zu bekommen, nicht mal als Ersatzteile. Harley bietet die schon seit einem Jahrzehnt nicht mehr an. Und das, was gebraucht am Markt ist, ist entweder Schrott oder stark modifiziert, was einem für die MFK-Prüfung nicht hilft. Und als Ersatztyp sind einzig und alleine BSL (die es auch schon lange nicht mehr gibt) zugelassen, die tönen genauso verschi... wie die Originaltöpfe, lassen sich aber leicht und unauffällig modifizieren (sehen aus wie Supertrapp Fatshots mit Stauscheiben). Seit 1998 gelten in CH auch die EU-ABE-Zulassungsregeln und somit werden ausländische Typenzulassungen anerkannt, man braucht dazu allerdings eine "Eignungserklärung" eines CH-Importeurs, die machen damit auch ein Heidengeld (für ein Stück Papier, Stempel und Unterschrift...). Da die meisten "Importeure" schon lange pleite oder aus anderen Gründen nicht mehr existieren, gibt's auch keine Papiere mehr (die Behörden können es allerdings auch nicht mehr überprüfen). Und da die VIN auf dieser "Erklärung" aufgeführt ist, nützen einem Papiere von einem anderen Bike gar nichts, also auch nichts mit Gebrauchtkauf (das wissen die meisten nicht, kaufen blind irgendwelchen alten Kram bei E-Bay oder Ricardo völlig überteuert und wundern sich dann auf der MFK, dass die das nicht eintragen wollen...). Die netten unter den Anbietern schreiben wenigstens dazu, Papiere seien Sache des Käufers...
Alles andere muss bei einer anerkannten Prüfstelle (davon gibt in der ganzen Schweiz nur 2 Stück, DTC und FAKT) einer Lärm- und Abgasprüfung unterzogen werden, kostet pro Bike bis 4'500.- Fränklis. Dazu muss man wissen, dass die Schweizer von ca. 1984 - 1999 eigene Abgas- und Lärmgrenzwerte hatten, die strenger waren als die EG78/... Norm, und daher die meisten Bikes nur in einer massiv gedrosselten Version angeboten werden konnten (Harley hatte etwas Glück, Evo-Modelle ca. 12 PS weniger als die US-Version, Moto Guzzis mit 1200ccm hatten als extrem abschreckendes Beispiel nur noch 27PS u.s.w.).
Für die Motorradszene in CH war es ein Riesenglück, dass ab 1998 die EU-Richtlinien der Zulassungsharmonisierungen in Kraft traten. So, Off-Topic fertig, ich weiss, aber vielleicht für Deutsche ganz interessant, wie sich das hier so entwickelte...
Da ich die Meinung von Friedrich Nietzsche teile, der Staat sei das kälteste aller Ungeheuer, fahre ich mit meiner Eigenkonstruktion (sehr viel Bass, nervt aber nie) durch die Gegend und bin mir der möglichen Konsequenzen bewusst.
__________________
"Der Staat ist das kälteste aller kalten Ungeheuer...".
Friedrich Nietzsche, Also sprach Zarathustra, 1883
Freiheit und Frieden für die Ukraine!
Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Agossi am 19.05.2022 09:58.