Was hier über die GS für ein uninformierter Bockmist erzählt wird, finde ich echt erheiternd. Stereotype Fahrer wie Warnwestenträger und Klapphelmnutzer findet man übrigens auch auf anderen Motorrädern, ich habe sogar auf Harleys schon welche gesehen. Und bei Harley-Davidson gibt es eben die Zahnwälte oder die Feierabend-Onepercenter, die man auf einer BMW eher selten antrifft. Und markenübergreifend halten sich Motorradfahrer selbst für extrem tolerant, und verdammen im gleichen Atemzug alles, was sie nicht verstehen. Ja, wir sind ein toller Haufen...
Aber allen Vorurteilen zum Trotz sind 24000€ für die Pan America dennoch zu viel. Die Pan America ist zweirädriges Neuland für den US-Hersteller, der Kurven sonst eigentlich nur vom Abbiegen an Kreuzungen und Gelände nur vom Überfahren des Bordsteines kennt, dessen Fahrwerke und Bremsanlagen sonst hart an der Grenze zur Lächerlichkeit positioniert waren. Bitte nicht falsch verstehen, für einen Cruiser ist das akzeptabel bzw. sogar die hohe Schule, aber eben nicht für eine Reiseenduro. Warum sollte ein informierter Käufer zur komplett unbekannten Pan America greifen, wenn es dazu praktisch keinen einzigen Anreiz gibt? Naja, einen gibt es tatsächlich: Es ist KEIN etabliertes Modell. Wem das alleine genügt, der soll beherzt zugreifen! Ich bezweifle aber, dass das viele sein werden - selbst hier im ausgesprochen Harley-Davidson-affinen Umfeld sind es die wenigsten. Was mich persönlich (neben dem Preis und der abgrundtiefen Hässlichkeit) abhalten würde, ist das Harley-übliche Preisniveau beim Kundendienst und vor allem die Unsicherheit, ob diese Baureihe länger als zwei Jahre am Markt sein wird. Ach, ich könnte mir nach dem jüngst bekannt gewordenen Wechsel an der Konzernspitze sogar vorstellen, dass die "neuen Wege zu Harley-Davidson" erst gar nicht stattfinden...
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Mein Motorrad besteht aus mattschwarz lackiertem Stahl, glänzendem Chrom und ein wenig Gummi an den richtigen Stellen...