Hallo Leute,
also ich als die Gegenpartei / der Böse / die Werkstatt, was weiß ich wie ihr mich hier beschimpft, möchte hierzu eine Gegendarstellung abliefern. Erstmal geht ein fettes Dankeschön an den User, der mir den Link zu diesem Post geschickt hat. DANKE.
Zum einen sehe ich mich NICHT als Customizer, nur weil ich mal einen Fender kürze oder eine andere Felge verbaue. Diese Bezeichnung stammt nicht von mir. Das mal vorweg!
Mein Name ist Markus Doppler. Ich bin 45 Jahre und schraube seit 20 Jahren an Harleys. Hauptberuflich bin ich Sachverständiger für Kfz., mit dem Schwerpunkt Kraftrad. Ich habe also mit Unfallschäden, Rahmenvermessungen, Rahmenrichten, TÜV Einträge erldige ich gem Paragraph 19.2 oder 19.3 zu tun. Für die Ausübung meiner Sachverständigentätigkeit bzw. des Rahmenmessens, habe ich eine kleine Werkstatt, weil bei einer "Sach- und Fachgerechten sowie Gerichtsfesten Vermessung" immer über den Lenkkopf gemessen werden sollte, um Messfehler durch defekte Lager zu eliminieren. Deshalb wird bei mir immer die Gabel demontiert.
Mein Name hier ist mein wirklicher Name. Ich muss kein Synonym vor mich stellen. Mein Forenbild zeigt meinen QR Code. Über mich ist nahezu ALLES erforschbar. Handynummer, Emailadresse, Adresse - Alles! Ich habe nichts zu verbergen! Ich muss keine Leute belügen oder betrügen. Ich muss auch nicht für fremde Leute schrauben. Meist verdienst Du eh fast nichts, weil der finanzielle Rahmen es eh nicht zulässt und die Leute schlichtweg keine Kohle mehr übrig haben. Trotzdem mache ich es, trotzdem helfe ich jedem, so gut es geht, trotzdem mache ich oft viel mehr, als ich müsste und ich mach(t)e es gerne. Sei es auch nur um mal kurz aus der Familie zu flüchten und etwas anderes zu sehen als die Bürokacke zu der man immer mehr verdonnert wird.
Da ich in vielen Foren unterwegs bin oder war, eben wie es die Zeit zuließ und ich auch einen großen Bekannten- und Freundeskreis habe, kommen eben viele und fragen, ob ich dies oder das für Sie erledigen kann. Vieles kann ich halt auch machen, da ich während meiner Gesellenzeit auch als Karosseriebauer gearbeitet habe und mit Blech, Schweissgerät und so auch umgehen kann und es das Werkzeug und die Räumlichkeiten auch zulassen. Nebenher habe ich mich viel in Zweiradwerkstätten herumgetrieben und mir von den alten Hasen eben noch das ein oder andere abgeschaut!
Um zu zeigen, was mit kleinen Mitteln möglich ist, entstand in einer durchschraubten und durchzechten Nacht, bei einem Lied von ZZ Top das Projekt "Rough-Boy-Cycles". Ja - RBC hat eine Homepage, ja RBC hat eine Facebook Seite.
Nachdem Fahrzeuge fertig gestellt sind, werden sie dem TÜV Rheinland vorgestellt. Wie alle Umbauten! Kein Hinterhof TÜV! Keine Mauscheleien, nix illegales! Alles ganz normal. Nur dass ich eben pro Jahr zwischen 6.000-9.000€ Prüfungsgebühren zahle und eben aufgrund einer jahrelangen Bekanntheit eventuell einen leichteren Gang habe, etwas eingetragen zu bekommen. Ich bin hierbei auch altmodisch und treu, weshalb ich seit Jahren zum gleichen TÜV Prüfer gehe und auch seit Jahren den gleichen Dekra Mann habe.
NEIN Es ist hier keine Freundschaft - Es ist eher ein Kennen und Respektieren.
Mein Dekra Mann trägt fast alles ein, was ein Gutachten gem Paragraph 19.3 hat. Für alles andere muss ich zum TÜV. TÜV ist auch nicht gleich TÜV.
Hier gibt es massiv Probleme und massiv Ärger. Ärger in dem Stil, dass es in der Vergangenheit eben Prüfer gab, die sehr sehr locker waren und ihren Stempel fleißig geschwungen haben. Unklug! Denn es gibt einen Prüfer der Prüfer, der dies nochmal kontrolliert und wenn es dann auffliegt, ist die Kacke am dampfen und der TÜV Stempel erst mal weg, für den er lange studiert hat....
In Hessen ist das Ganze so eskaliert, dass man eine Behörde erschaffen wurde, welche die Eintragungen prüft. Bündelungsbehörde nennt man die. Das läuft so ab: man fährt zum TÜV und lässt seine Umbauten gem Paragraph 19.2 (Sonderabnahme) eintragen. Mit den TÜV Dokumenten fährt man dann zur Zulassungsstelle und bekommt es dort NICHT eingetragen. Erst müssen die Papiere zur Bündelungsbehörde geschickt werden und erst wenn die ihren Segen gegeben haben, dann bekommt man die Papiere zurück und kann es bei der Zulassungsstelle eintragen lassen. Oft ist es jedoch auch so, dass seitens der Bündelungsbehörde noch Fragen auftauchen, welche dann Tage oder Wochen erneut den Prüfer belasten. Der hat darauf überhaupt keinen Bock und auch gar keine Zeit für so einen bürokratischen Rotz. Deshalb bekommt man in Hessen derzeit so gut wie NICHTS eingetragen.
Jetzt genau lesen, ist nämlich seeeeeeehr WICHTIG:
Für Eintragungen gem. Paragraph 19.3 (mit Gutachten) braucht man nur einen AAS (Amtlich anerkannten Sachverständigen, kann also jeder der auf einer Prüfstelle arbeitet...)
Für Eintragungen gem. Paragraph 19.2 (Sondereintrag OHNE Gutachten) braucht man einen AASMT (Amtlich anerkannten Sachverständigen mit Teilbefugnissen)!
SO IST ES HIER GELAUFEN:
Zu dem hier angesprochenen Fall ist zu sagen, dass wir vorab Kontakt hatten. Dass eigentlich ein viel späterer Termin geplant war und dass ich aufgrund des SAISON Kennzeichens sagte, komm bitte früher, dann kannst Du dieses Jahr noch erfahren, wie sich ein 150er/180er Umbau anfühlt. Der Fortyeight Umbau wurde mittlerweile über 30x gemacht und immer vom TÜV abgenommen, aber dazu später...
Der Forenmember kam und war gleich Feuer und Flamme, das ist hier oft so, wenn die Leute mal live sehen, was machbar ist und was man mit den vorhandenen Mitteln noch machen kann.
So wurde der Umbau dann besprochen und durchgeführt. Während des Umbaus bekommt der Besitzer viele Fotos, damit er sieht, wie weit das Projekt voran geschritten ist.
Das Fahrzeug wurde nach Fertigstellung dem TÜV vorgeführt. Aufgrund der Felge ist es eine Abnahme gem 19.2 und muss von einem AASMT abgenommen werden!
Jetzt kommt gleich wieder aber die Felge hat doch ein Gutachten. Ja und Nein! Ein Gutachten bekommt man NUR für das eingespeichte Komplettrad mit Nabe. Für den Felgenring bekommt man eventuell ein Festigkeitsgutachten, was eine Vollabnahme nötig macht und in meinen Augen auch völlig legitim ist. Denn ihr setzt Euch auf das Bike und Ihr fahrt damit herum, was auch ordentlich durch einen Eintrag dokumentiert werden sollte.
Zum TÜV Termin bin ich am Vortag vor der Auslieferung gefahren. Der AASMT war aber nicht da, weil auch der ein Mensch ist und manchmal Urlaub hat oder krank ist oder was auch immer. Da ich dort bekannt bin (bin ja in der Saison auch 2x/Woche da), wurde der Umbau von einem AAS aufgenommen und bildlich dokumentiert, so dass der AASMT das Gutachten dann schreiben kann und seinen Segen geben kann. Das ist auch schon einmal in der Vergangenheit vorgekommen. Von daher wusste ich,dass das geht. Ich habe also das Bike ausgeliefert und das volle Geld erhalten. Die Papiere sollten gänzlich nachgeliefert werden, so war die Abmachung!
An diese Abmachung hätte ich mich gerne gehalten. Nun ist es aber so, dass der AASMT längerfristig nicht da war und die Bilder die der AAS gefertigt hatte, nun nicht mehr auffindbar sind. Der AAS kann sich zwar genau daran erinnern, kann aber nichts machen, weil der Datenträger eventuell gelöscht wurde ider die Datei irgendwo abgelegt wurde, wo es keiner weiss.
Das habe ich auch versucht meinem Auftraggeber zu erklären, aber ihr seht selbst, dass das nicht so einfach und für jeden zu verstehen ist, was für eine Bürokratie dahinter steckt. Meine letzten Worte am Telefon waren: "ICH LIEFERE!" So nun habe ich hier einen Rechtsstreit mit Anwalt und Co. wegen so ner Kacke?
Nee - Es liegt einfach daran, dass Leute nicht mehr quatschen können. Heute wird viel zu viel geschrieben, was man auch leicht falsch oder zweideutig lesen kann. Das Allerschlimmste jedoch ist das Misstrauen, was hier jeder,an an den Tag legt. Ich habe es nicht nötig hier jemanden zu belügen oder zu betrügen. Absolut nicht!!!
Was hätten wir Biker für ein Potenzial oder macht, wenn man sich auf die alten Werte verlassen könnte.
Leute - Auch ich habe ein Privatleben, auch ich habe Familie, auch ich habe einen Job, auch ich habe manchmal extrem viel zu tun. Leider hat auch mein Tag nur 24h. Seit August verhandle ich mit meinem neuen Arbeitgeber und werde beim TÜV zum Jahresbeginn starten. Alles sehr nervend, weil ich erst im dezember den Vertrag unterschriben habe und nun auch noch ein Geschäftsjahr sauber zu Ende bringen muss. Aber auch dort, beim TÜV werde ich mich wieder für UNS Biker einsetzen, damit auch in Hessen wieder etwas eingetragen wird und alles wieder normal läuft - ohne Ummeldeaktion oder TÜV Reisen in andere Bundesländer. War halt nötig, empfinde ich aber als völligen Quatsch. Was macht ein AASMT in der Pfalz oder in Bayern anders als der in Hessen?
Ich hasse es nur, wenn man mir in meinem Hobby oder in meinem Privatleben Ultimaten stellt, die echt nicht nötig sind. In diesem Fall liegt sogar ein Saisonkennzeichen vor. Man dürfte also auch nicht fahren, auch wenn es die Wetterlage derzeit zuließe.
ICH LIEFERE!
Dafür stehe ich mit meinem Namen! Mit dem gegnerischen Anwalt stehe ich in Kontakt, damit die Kuh endlich vom Eis ist!
Gruß Doppler