Hi, 

das mit dem 'sich lohnen' ist aber generell eine Frage der individuellen Betrachtungsweise. Ich hab ja nun seit heute Vormittag auch eine 883er unter dem Hintern (Restbestände müssen schließlich auch unter die Leute gebracht werden  ), bin mir aber mit der grundsätzlichen Absicht, diese eher mittel- als langfristig mit dem 1200er Kit aufzurüsten wirklich nicht mehr sicher.
Neben den bekannten Übersetzungsunterschieden zur großen Schwester werkelt der 'kleine' Motor mit einer Verdichtung von 9:1 statt 10:1. Den daraus resultierenden, erheblich geschmeidigeren Motorlauf möchte ich durch das Upgrade eigentlich nicht aufgeben wollen. Ohne Mullen und Knullen -wie der gemeine Asiate artikulieren würde- marschiert das kleine Aggregat butterweich im vierten und und durchaus erträglich selbst noch im fünften Gang durch die Ortschaften. 

Natürlich fehlt im direkten Vergleich einiges an Biss, dafür sind die Lebensäusserungen (m)einer 48 (trotz PV Anfettung) um einiges ruppiger und derber. 

Um hier irgendwann zu einer aussagefähigen Entscheidungsfindung zu kommen, müsste ich eine auf 1200 aufgerüstete 883 zumindest mal ausgiebig Probe gefahren haben.
So auf blauen Dunst würde ich das Upgrade nach dem rundum positiven Angang mit der 883R nicht mehr vornehmen wollen. Da ziehe ich bekanntermaßen lieber etwas beherzter am Kabel, auch wenn das nicht mit der Performance gleichzusetzen ist, die die 1200er bei gleicher 'Behandlung' generiert. 

Gruß, silent

Hallo,
uebersetzungsmaessig wird der primaerubersetzung von 34/57 (883) auf 38/57 (1200) geaendert. Sekundaermaessig vom 28 Pulley (883, ab 2014: 29) auf 30er Pulley. Es stimmt schon wenn man beim Umbau die Uebersetzungen auch anpasst ist der gefuehlte Leistungszuwachs gering. Alles spielt sich in einem anderem Gang ab. Beim 883 schaltet man eben haeufiger. Wenn man aber beim 1200er Umbau die 883 Uebersetzung beibehaelt geht das Teil aber richtig gut. Aber eben nicht legal. Sicher bei einer Kontrolle oder TUEV faellt das nicht auf aber bei einem Unfall sieht die Sache schon anders aus. Die Eintagungen beziehen sich in der Regel auf das Gutachten von Harley. Und da ist es explizit vermerkt.
Gruss Kodiakbaer    

hallo hellboy,

na ja, meine Erfahrung ist, wenn du den pulley bei den umbau nicht ändern lässt, wirst du den umbau auch nicht bei uns in ö typisiert bekommen. habe mich bei 3 Dealern erkundigt und die sagten mir alle das gleiche. ich spielte am anfang auch mit den Gedanken sie nicht umtypisieren zu lassen, doch was ist, wenn wirklich was passiert. da steigt dann die Versicherung aus usw. somit machte ich alles ganz offiziell und fahre nun mit ruhigen gewissen.
lg
claudia

Hallo,
kann dem Vorredner hinsichtlich der Fahrleistungen nur recht geben.
Problematisch ist eigrntlich dass man die 883 Uebersetzung kaum eingetragen bekommt, da u.a. ein Fahrgeraeusch- und Abgasgutachten notwendig ist (teuer). Also z.B. in Hessen (Buendelbehoerde) fast unmoeglich. Und selbst da wo eine Eintragung (ohne besagte Gutachten) vorliegt sehr kann man sich nicht sicher sein ob man nicht doch zur Rechenschaft gezogen wird, da der TUEV nicht fuer seine Eintragungen haftet.
Die Versicherungen versuchen sich immer schadlos zu halten, deshalb meine ich ist es ratsam die im Gutachten geforderte Uebersetzung zu verwenden. Jeder Gutachter (besinders im Falle von Personenschaden, da kostspielig) wird bei einer diesbezueglichen Eintragung (z.B. 883-1200) hellhorig. Insbesondere bei Harley. Aber jeder wie er mag.
Gruss Kodiakbaer

Es muss ja auch nichts in den Papieren bezueglich der Ubersetzung eingetragen sein. Im original Gutachten von Harley worauf der Tuev sich bezieht wird eindeutig darauf hingewiesen. Manchmal ist auch nur in der Eintragung ein Hinweis hinsichtlich des Gutachtens zu finden. Fuer die Vergasermodelle ab 2004 gibt es gar kein offizielles Gutachten von Harley. Nur G&R hat mal fuer die Vergasermodelle eins anfertigen lassen.
Kommt man aber nur ueber G&R ran. Einige Haendler haben diesbezuegliche intragungen uber ein Gutachten der Vorgaengermodelle (also vor 2004) erreicht. Aber richtig legal ist das eigentlich nicht.
By the way: Bei den Baujahren ab 2011 ist sowiso die Sekundaeruebersetzung bei den 883 Modellen von 28 auf 29 geandert worden. Ab 2015 sogar auf 30er Pullley. Da werden die Teile auch traeger und das Fahrgeraeusch ist leichter einzuhalten. 
Gruss Kodiakbaer

Jemand anderes schon Erfahrungen gemacht?

Auf was muss man achten wenn man so ein Umbau macht oder in Auftrag gibt?

z.B. Hab ich erfahren dass man die Kupplung ändern sollte...

Müssen Dichtungen und ggf Motorblock an die neuen Zylinder angepasst werden?  usw...  ?

Hallo,
ich habe mehrfach schon den Umbau selbst vorgenommen. Bei dem Umbausatz von Harley sind alle Dichtungen (auch Kupplungsfeder etc.) dabei. Sogar der SE Luffilter ist hier im Paket vorhanden.
Der Umbausatz soll Bolt In sein. Da heisst das keine Nacharbeiten notwendig sind. So halten es auch viele Haendler. Meiner Meinung ist das nur zum Teil richtig. Harley und seine Toleranzen..
Zunaechst wurde ich immer den Kolbenringstossspiel kontrollieren. Hier musste ich schon mehrfach reklamieren da zu gross. Auch wurde ich die Kolben auswiegen und peinlichst aufs gleiche Gewicht bringen. Der Motor laeuft mit dieser Massnahme ruhiger. Den Harleysatz bekommt man auch problemlos eingetragen (die Ubersetzungsgeschichte hatten wir hier ja schon) da Gutachten vorhanden.
Interessant sind auch die 1250 Alternativen von Hammer Performance oder Revolution. Letztere mit Nicasilzylinder (bessere Waermeabfuhr). Finnaziell sind die 1250 Saetze aber nicht wirklich guenstiger, da man ja noch die anderen Dichtugen, Kupplungsfeder etc. benoetigt. Tuev ist auch so eine Sache. Auch gehen die 1250 in oberen Drehzahlbereich um einges traeger zur Sache , da ja der Original 883 Zylinderkopf (kleinere Ventile)  weiter verwendet wird. Die Motoren laufen aber ruhiger, da das Kolbengewicht geringer als die Serienkolben des 1200 Motors sind. Meistens werden hier Kolben von CP verwendet. Die sind wirklich super.
Gruss Kodiakbaer