Hallo zusammen,
wollte mal kurz von einem nachhaltigen Erlebnis berichten:
Gestern sind wir in einer kleinen Gruppe (Sportster, NightRod und NSU Konsul) gemütlich durch die Gegend geschüsselt. Das Wetter war ja auch 1a und so führte uns unsere Tour durch's schöne Weiltal Richtung Feldberg/Taunus. Von weitem schon sah ich im Rückspiegel (unsere Reihenfolge: Sportster, NightRod, Konsul) eine Reihe von Scheinwerfern näherkommen. Da es Doppelscheinwerfer waren, habe ich sofort auf Quads getippt. Und? Richtig. Eine Gruppe von 4 Quads semmelte die Steigung von Schmitten aus Richtung Feldberg (60 km/h Limit!!) rasant hoch. Provoziert durch unsere Geschwindigkeit und durch den fetten Reifen der Nightrod gab es offensichtlich nichts wichtigeres auf dieser Welt, als uns mal richtig zu zeigen, wo der Hammer hängt. Und so zogen die 4 halsbrecherisch und gefahrenverachtend auf der Gegenfahrbahn, in Kurven und unübersichtlichen Stellen mit ca. 100 - 120 km/h an uns vorbei. Da ging mir zumindest ganz schön der Stift. Was wäre, wenn da mal einer in einem ähnlichen Tempo (soll es ja geben!) den Berg runterflizt? Kaum hatte ich das verarbeitet, kam der nächste, blended helle Single-Scheinweifer im Rückspiegel näher. Nur um dann mit einem "määähhhhhhhhhhhh" (geschätzt im 3. Gang bei 120 km/h) an uns und mir vorbeizuziehen. Ein Streetfighter mit einem in Jeans gekleideten Kamikaze und schönen LED Rücklicht fetzte an mir an der Spitze vorbei geradewegs auf eine Kurve zu. Wow, dachte ich. Das war ganz schön knapp. Der hätte fast meinen linken Rückspiegel erwischt und unübersichtlich war es auch noch.
Dann aber: Was macht der? Anstelle VOR der Kurve zu bremsen, geht er viel zu schnell in Schräglage und in die Kurve, greift beherzt in die Vorberbremse. Die Maschine stellt sich sofort senkrecht und fährt geradeaus .... in den Graben. Überschlägt sich, Fahrer wird nach links davongeschleudert. Staubwolke. Ich bremse, Warnblinklich an. Hinter mir machen die anderen es ähnlich. Komme direkt neben dem Knaller zum Stehen und traue meinen Augen kaum: er steht auf, schüttelt sich eimal kurz, macht sich die Hose sauber und sagt :"Alles klar, nichts passiert (fehlt nur noch, dass er sagt: "Hat nicht wehgetan, bin ja auf dem Gesicht gelandet"). Maschine ist nur noch Schrott (50 cm kürzer, da die Gabel nun nach hinten zeigt).
Inzwischen hat auch die Nachhut (weitere Quad Fahrer und meine Kollegen) die Unfallstelle erreicht. Sofort fokussieren sich alle auf das Bergen des Schrotthaufens. Meine Kollegen und ich können nur den Kopf schütteln und fahren dann weiter. Die ganze Rückfahrt musste ich daran denken, was alles hätte passieren können. Nicht nur dem Fahrer, sondern uns, den anderen Verkehrsteilnehmern und der Gilde der Motorradfahrer, die den Taunus lieben (Stichwort: Streckensperrung, Kontrollen, etc.).
Etwas weiter oben auf dem Feldberg dann ein Offenbacher mit einer Signalgelben Race-Maschine überholt uns (und andere) in einer engen Kurve auf der Gegenfahrbahn mit geschätzten 130 km/h. Danach noch einen Audi auf Höhe der Wanderer Parkplätze. Ohne Sicht auf das, was da eventuell von vorne kommen könnte. Ohne daran zu denken, dass der Audi ja auch nach links auf einen der Parkplätze abbiegen könnte.
Ich kann dazu nur sagen: Ich hätte Verständnis dafür, wenn solche Kollegen bei entsprechenden Kontrollen nicht nur den Führerschein, sondern auch die Maschine entzogen bekämen. Das ist versuchter Selbstmord in Tateinheit mit vorsätzlicher Gefährdung von anderen.
Unglaublich.
Liebe Grüße
Desmond
P.S.: Da kann einer sagen, was er will: HD Fahrer fahren so sicher nicht. Und sollten deswegen auch einen vergünstigten Versicherungsschutz bekommen.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von desmond am 27.04.2009 14:46.