Hallo Zusammen,
bleibe Euch jetzt doch wohl erhalten, da ich mich dazu entschieden habe, meine Sportster
weiter zu fahren, man braucht ja auch etwas Verlässliches! Das mit meiner Triumph war bzw. ist eine ziemliche Odyssee. Sie steht seit November in der Fachwerkstatt und wird wohl die nächsten Tage fertig. Nachdem ich die Triumph mit angeblich komplett neu überholtem Motor/Technik gekauft hatte, sollte nur noch die Optik (Rahmen pulvern; Tank und Fender lackieren; kleinere Schönheitskorrekturen)gemacht werden. Schon hierbei hatte sicher herausgestellt, das in zöllige Gewinde lieblos metrische Schrauben gekloppt wurden. Auch die Montage des Motors war entsprechend verspannt. Eine Kettenspannung war durch die Montage des seitlichen Nummernschildes ebenfalls nicht mehr möglich. Die Gabelbrücken passen nicht zum Rahmen.... Daher entschied ich mich dann, auch den Motor entsprechend prüfen zu lassen mit folgendem Ergebnis:
Zylinderkopf:
Neuere Ventile in alten, ausgeschlagenen Ventilführungen
Alte, verschlissene Ventileinstellschrauben
2 verschiedene Sorten Stößelstangen
Zylinder & Kolben
Neuere, wenig gelaufene Kolben in verschlissener Zylinderbohrung. Die Zylinderbohrung wurde auch beim Einbau der Kolben nicht bearbeitet, d.h. auf Reparaturmaß geschliffen
Kolbenlaufspiel im Zylinder sollte normalerweise 12/100 mm betragen. Das gemessene Laufspiel liegt zwischen 17/100mm und 21/100 mm.
Kurbelwelle, Pleuel, Nockenwelle & Stößel
Linkes Kurbelwellenlager lose auf Wellenzapfen. Die Kosten einer Reparatur übersteigen hier wahrscheinlich die Kosten einer anderen Kurbelwelle, außerdem müsste die Kurbelwelle auf Reparaturmaß geschliffen werden.
Pleuellager von Schmutz im Ölkreislauf beschädigt bzw. verschlissen.
Nockenwellen und Stößel mit sehr starken Laufspuren, beides erneuerungsbedürftig.
Nockenwellenantrieb, Zündungsseite:
Beim Nockenwellenantrieb ist der Lagerbolzen eines Zahnrades lose im Motorgehäuse.
Der Motor war bereits auf elektronische Zündung umgebaut. Bei diesem Umbau muss in der Auslassnockenwelle ein Fixierstift entfernt werden. Der Stift wurde nicht entfernt
Primärtrieb:
Spannelement von Primärkette verbogen
Scheibe unter vorderem Primärritzel falsch montiert
Der komplette Primärtrieb ist von einem 750 cc Motor
Primärkette nicht ausdistanziert, Primärkette war nicht gespannt, dadurch Schleifspuren im Gehäuse.
Getriebe:
Falscher Bolzen bei der Gangarretierung
In der Getriebehauptwelle ist die Führungsbuchse der Kupplungsdruckstange ausgeschlagen
Äußere Getriebedeckel waren ohne Dichtungen montiert
Ausbrüche an mehreren Getriebezahnrädern.
Motorgehäuse:
Diverse Durchgangsschrauben nicht original, d.h. In metrischen Maßen. Aus diesem Grund wurden wahrscheinlich auch Haltebohrungen im Motorgehäuse aufgebohrt.
Die Bohrungen des unteren Motorhaltebolzens sind im Rahmen aufgebohrt
Mit dem Ergebnis, ein Motorrad (O-Text Auszüge Verkaufsanzeige): Motor komplett überholt, welches mit viel Liebe und handwerklichem Geschick komplett neu aufgebaut wurde und perfekt läuft, sich eigentlich als Kernschrott herausstellt. Wie auch immer, weinen hilft nichts, habe ich dann, nachdem der Verkäufer nicht einsichtig war und auch seine Möglichkeit zur Nachbesserung nicht genutzt hat, eine komplette Motorüberholung (wie eigentlich zugesichert) in Auftrag gegeben.
Dann war jetzt eigentlich alles komplett auseinander und ich hoffe die nächsten Tage dann das fertige Moped zu bekommen. Also schau`n mer mal und ich werde weiter berichten.
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Viele Grüße und eine gute Zeit
Hankook
"Alles wird gut!"