Slàinte mhath!
Endlich mal Muße, einen Bericht von meiner Schottlandtour im Juni 2012 hier reinzustellen. In der Hoffnung, ein paar von euch mit so einer Tour in eine unwirtliche Gegend anzufixen.
Dieses Land fasziniert mich, seit ich dort 1997 mit meinen damals 14 und 9 Jahre alten Kids und meinem alten 50 PS Saugdiesel T3 unterwegs gewesen bin. Immer wieder hab ich mir vorgenommen, dort endlich mal wieder hinzufahren, zum Wandern oder Fischen - aber es hat nicht sollen sein ...
2008 war ich dann mit meinem T5 und meiner Süßen in Norwegen, und so spektakulär dieses Land auch ist: an die wilde Schönheit Schottlands reicht's für mich nicht ran.
Den Ausschlag gab letztendlich
Achim's Tourbeschreibung und so plante ich letzten Winter meine Tour, die sich an der spontan gefahrenen von 1997 orientierte. Danke nochmals an Achim ZZ59!
Die Vorbereitung
Ich nahm mir sieben Etappen vor, bei einem losem Zeitplan von 15 Tagen, inklusive An- und Rückfahrt vom Amsterdamer Fährhafen IJmuiden. Diese Etappen hab ich mir bei Google Maps zusammengeklickt, Screenshots gemacht, in Photoshop zu Karten zusammengefügt und ausgedruckt. Das hat mir jegliches Gehampel mit einem Navi erspart, welches ich nur einmal bei der Anfahrt zum Fährhafen in Holland und dann bei der Suche nach den Freundlichen
in Glasgow und Edinburgh ein wenig vermisst habe. Erstaunlich fand ich, dass in Schottland jeder Weidepfad von Google Streetview erfasst zu sein scheint - was nachher einiges bei der Orientierung vor Ort bringt.
In der großen, wasserdichten Packtasche von Ortlieb, die ich hinten auf der bequemen Sundowner-Sitzbank aufgeschnallt hatte, waren ein gutes Exped-Zelt mit kleinen Packmaß, das sich in zwei Minuten aufstellen lässt, mein alter Schlafsack und eine selbstaufblasende Isomatte verstaut. So ausgerüstet, hatte ich im Vorfeld auf jegliche Buchung irgendwelcher Unterkünfte irgendwo verzichtet. Für elementar hielt ich es, mich mit einem guten Regenschutz auszurüsten. Da ich das Gwerch mit Regenkombi nicht mag, fiel die Wahl auf eine Rukka-Kombi, die ich reduziert im Winter vorher erwarb. Dazu packte ich Unterwäsche ein - für's Kalte langes Hemd und Hose aus Öko-Schafwolle und für's Warme Funktionsklamotten von Tante Louise. Weil ich noch keine wasserfesten Stiefel hatte, besorgte ich mir dort auch noch die wasserdichten Cowboystiefel von Highway 1. Im Nachhinein erwies sich das alles als genau das Richtige! An Bord waren natürlich auch ein gutes Messer, eine kleine Canon-Kamera, die GoPro, Ersatzakkus, ein USB-Ladekabel für die Steckdose am Moped und ein Kindle. Wegen der dünnen Tankendichte und weil ich 97 die Erfahrung gemacht hatte, dass Sonntags auch mal geschlossen ist, schnallte ich noch eine 1,5l-Benzinflasche ans Moped. An die Wide Glide schraubte ich noch einen Sturzbügel, für alle Fälle und für schmierige Schiffsrampen. So konnte das dann mal losgehen.
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Dogs’ lives are too short.
Their only fault, really.