lieber herr .........,
ich bin seit etwa 50 jahren - mit wenigen ausnahmen - mindestes 1mal pro jahr in italien bei
freunden und verwandten.
zu diesem land und ihren menschen fühle und lebe ich eine tiefe verbundenheit.
ohne die wiege der abendländischen kultur würde es vermutlich weder einen teutonischen
werkzeugbau geben, noch könnten wir auf motorrädern sitzen oder mit diesen fahren oder
gar eisen verhütten.
( zu dieser erkenntnis ist freilich etwas bildung nötig. aber auch das universitätswesen ist ein
exportschlager aus italien gewesen. die ersten universitäten entstanden um die jahrtausendwende )
leider ist es so, dass die römischen verwaltungsprofi in der ländlichen diaspora ganze arbeit
geleistet haben und wir hier in deutschland bis heute noch einiges manifestiert haben, was der
duce schon längst abgeschafft hatte. er war halt schon etwas moderner.
langweilen sie uns bitte nicht mit ihrer undeutschen propaganda.
autonomie und autarkie sind in italien zu hause.
ganz besonders im norden. die oberrepubliken wären gerne meine wahlheimat,
wenn ich nur von meinem geburtsort wirtschaftlich trennbar wäre.
noch nie habe ich theater in italien gehabt und ich bin wahrlich kein beamter.
gebührlicher respekt vor uniform zahlt sich hier besonders aus, egal ob ich in riva im halteverbot
stehe oder mittags auf der piazza walther von der vogelweide das fahrzeug entlade. mit der ent-
sprechenden ansprache geht fast alles.
okay, einige dinge sind brutal schleppend, aber auch das ist bekannt.
baugenehmigung und abwasseranschluss z.b. können schon etwas zeit nehmen. oder sonntags-
abends von tivoli nach rom rein mit dem auto.
wer sich nicht an die spielregeln hält bekommt halt ärger. und über die spielregeln kann man ja im
zweifelsfalle noch verhandeln, wenn es nicht schon allgemein bekannt ist.
motorradfahren ist in italien für die meisten familien ein leidvolles thema. irgendein verlust ist fast
immer zu verzeichnen. was für ein procedere, bis sich der casco ( helmpflicht) durchgesetzt hatte.
wer ein kennzeichen aus neapel hatte, hatte es im norden schwer. und umgekehrt. aber anders.
der logische schluss war das universal-kennzeichen. jetzt ist es egal wer kontrolliert wird. wer kein
profil hat, oder brutal laute tüten, der darf blechen.
den rasern ist in italien der krieg angesagt worden.
das kostet jetzt mal richtig. mal schaun, ob ich den aktuellen busgeldkatalog finde.
die vorurteile, die über korruption bestehen, sollte jeder für sich einmal versuchen zu bestätigen
und bei der nächsten kontrolle dem carabiniere einen zwanziger zustecken. so bekommen wir die
strassen sauber von rumnölenden und stänkernden touristen, die garnichts im land der schönheit
verloren haben. ja.
ci vediamo.
*Anschrift leicht angepasst*
Bernhard
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Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von HarryDavidsSon am 21.07.2011 13:38.