Yepp, der Hobby-Fahrer wird bei Tempo 300 in der Regel von seinem Moped beherrscht und nicht umgekehrt. Bei dem Tempo wird ein Hindernis zwangsläufig erst dann erkannt, wenn man bereits drüber geflogen ist. Da nutzt auch eine verkehrsfreie Autobahn nichts.
Meine Honda ist mit knapp 300km eingetragen, die ich bis heute dreimal ausgefahren bin. Ein wirklich sicheres Gefühl hatte ich bei keinem mal dabei. Immer blieb im Hinterkopf der Gedanke an ein Schlagloch, Fragmente eines Reifenplatzers oder irgendwelche Viecher, die auf die Straße rennen (übrigens besonders morgens ab 3:00 Uhr

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Eine alte Bikerweisheit besagt nun mal, dass man nicht schneller fahren sollte, als man als Strecke zum sicheren Anhalten einsehen kann. Und bei Tempo 300 muss man dann schon verdammt weit im Voraus die Straße und das Umfeld "lesen" können.
Aus meiner Sicht trifft hier genau die juristische Definition für bewusst fahrlässiges Handeln: "Man sieht die Gefahr, vertraut aber darauf, dass es gut gehen wird". Mit fahrerischem Können hat das also in den meisten Fällen nichts zu tun. Eher mit Gottvertrauen.
Ich kenne übrigens einen Haufen wirklich guter Fahrer, die ihr Können regelmäßig auf Rennstrecken unter Beweis stellen. Die meisten fahren aus gutem Grund nicht mehr auf öffentlichen Straßen.
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~~ Vier Räder bewegen den Körper; doch nur zwei Räder bewegen die Seele ~~