Moin,
my 2 cents: zur Heritage Softail passt der EVO-Motor sehr gut.
Für mich kam sowieso noch nicht einmal TC in Frage, geschweigen denn M8, also war die Modellwahl getroffen.
Was den "Sound" betrifft. Mein Mopped kam mit "Brülltüten". Diese habe ich sofort abgenommen und durch originale Endtöpfe ersetzt. So hört sich die Evo sehr angenehm an, man nervt nicht alle anderen und für den typischen Harley-Klang ist gesorgt.
Meine bescheide Meinung ist, dass die Zeit des Lärms und der fischigen Eintragungen zuende geht. Das will keiner mehr hören. Aber vielleicht werde ich auch einfach nur alt.
Wichtig ist bei Harleys, gut einzukaufen.
Generell wird beim Fahrzeughandel traditionell gewaltig betrogen, aber bei Harley erreicht dieses Unwesen noch einmal ganz andere Dimensionen.
Daher kommt auch die Angst vor US-Importen, wobei meine US-Harley fast neu vom 2. Eigentümer importiert und dann 20 Jahre penibel gepflegt worden ist, bevor das Mopped dann an mich ging.
Versteckte Unfälle, Servicestau, Verbastelungen, schlechte Tuningteile usw. sind nichts, wofür die Marke an sich etwas kann.
Außerdem wird beim Service dermaßen Schindluder getrieben, dass es auf keine Kuhhaut geht. Eine vernünftige Werkstatt zu finden, ist extrem schwer. Das ist wohl sogar bei BMW noch leichter ;-).
Weiters werden an Harleys von Leuten die einfach nur mit Gewalt anders sein wollen Umbauten vorgenommen, die sehr oft nicht nur optisch zweifelhaft sind, sondern auch technisch nicht das Gelbe vom Ei.
Daher empfehle ich dringendst, aus einer seriösen Quelle, z.B. von einem wirklich renommierten Händler oder langjährigen, seriösen(!), privaten Eigentümer zu kaufen, dabei jemanden mitzunehmen der sich auskennt UND auf Originalität zu achten. Nach der AMC-Ära (das waren v.a. die schlimmen Shovelheads) waren Harleys üblicherweise serienmäßig zuverlässig und schön zu fahren.
Das bestmöglich zu beachten hat bei mir dazu geführt, dass ich wenigstens nur einen leeren Primärantrieb vorfand. Glücklicherweise rechtzeitig, so dass ein Auffüllen mit dem richtigen Öl und die Erneuerung der beiden Öffnungsdichtungen ausreichten. Der Rest des Moppeds war in einem guten Zustand.
Suche Dir das Modell das DU willst und modifiziere es nicht zu Tode, wenn Du kein versierter Mechaniker bist. Das ganze Herumgepfusche an den Harleys hat meiner Ansicht nach maßgeblich zum schlechten Ruf der Marke beigetragen. Wenn Du einen Powercruiser mit 150 PS suchst, fange nciht mit EVO oder TC an.
Einspritzung, Elektronik, Mappings, 100 PS, 2 L Hubraum, Katylsatoren o.ä. braucht man meiner(!) Meinung nach in einem Retro-Cruiser wie der Heritage nicht. Ein schöner EVO-Motor hingegen gehört da durchaus rein.
Die ca. 60 PS aus 1340cc reichen wunderbar aus, um schöne Ausflüge auch zu 2. mit dem Teil zu machen. Mehr als 120 Km/h finde ich wegen der geraden Sitzposition persönlich sowieso nicht angenehm (trotz Scheibe) auf dem Teil und die schafft es lässig auch den Brenner hoch mit Sozia und Gepäck.
Die EVOs sind bei guter Pflege für sehr hohe Laufleistungen gut. Dass so gut wie keine Harley in ihrem Leben vor Schlachtung oder Eintritt in den ewigen Projektstatus mehr als 50.000 Km gefahren wird, hilft dabei, ein gutes Mopped zu "schießen". Ich denke dass einige hier bestätigen werden, dass 80.000 oder auch 120.000 Km mit einer gepflegten Evo, die nicht nur duch die City getreten wird, gut möglich sind. Bei den üblichen 2-4.000 Km im Jahr hat man da noch eine lange Zeit Freude.
Die frühen EVOs haben die eine oder andere Schwachstelle (z.B. ein Ölventil, das zum Sauen nach längerer STandzeit führt).
Auch deshalb habe ich nach einer späten EVO gesucht. Meine 1997er ist zuverlässig, fährt schön (trotz Originalvergaser. Ja, das geht...), sieht wunderbar aus und hat mit ca. 40.000 Km gut 10.000 Eur gekostet.
Viel Spaß bei der Suche!
die PX